Sulzkirchen
Stimmiges Kirchweihkonzept

Sulzkirchen feiert vier Tage lang: Oldtimerausstellung einmal mehr ein Besuchermagnet

20.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:15 Uhr
Zum Aufstellen des Kirchweihbaums in Sulzkirchen finden sich wieder zahlreiche Zuschauer ein. haz −Foto: haz

Sulzkirchen (haz) Kirche, Brauchtum, Kultur und Sport: Diese vier Komponenten sind der Garant dafür, dass die Sulzkirchener Kirchweih in der Region ein großer Anziehungspunkt ist.

Vier Tage lang ist wieder gefeiert worden und auch das Wetter hat mitgespielt.

Der erste Höhepunkt am Samstag war das Aufstellen des Kirchweihbaums auf dem Kirchplatz vor der Sankt Georgskirche. Schon in aller Frühe sind die Burschen in den Staatswald oberhalb von Obernricht gefahren, um die Fichte, die ihnen der zuständige Förster zugewiesen hat, zu fällen und ins Dorf zu bringen. Hier wurde sie von den jungen Sulzkirchenern von der örtlichen evangelischen Landjugend mit der Jahreszahl und Ornamenten versehen und mit den vorbereiteten und mit Bändern geschmückten Kränzen verziert.

Nachmittags zum Aufstellen fanden sich dann noch etliche Männer ein, um zum Kommando von Zimmerermeister Michael Seitz das gute Stück mit 29 Metern in die Höhe zu hieven. Zum Ende der Kirchweih wird er dann in einem Gewinnspiel verlost. Das Besondere in Sulzkirchen: Nicht wer das höchste Gebot abgibt, gewinnt ihn, sondern wer den niedrigsten, glatten Betrag bietet. "Es ist schon mal vorgekommen, dass er für drei Euro einen neuen Besitzer erhielt", erinnert sich ein Helfer.

Nach dem Sonntagsgottesdienst in der Georgskirche, den der Sulzbürger Pfarrer Philipp Henkys zelebriert hat, traf man sich auf dem Sportgelände des SV Sulzkirchen, wo sich im Lauf des Vormittags über 100 Oldtimerbesitzer mit ihren Gefährten einfanden. Die Sulzkirchen Oldtimerfreunde begrüßten jeden Fahrer einzeln und stellten am Infostand ein Informationsblatt aus, damit die Besucher mehr über jedes Gefährt lesen konnten. Da reihte sich beispielsweise ein 16 PS starker Eicher, Baujahr 1955, neben einem 42 PS starken Hanomag auf, flankiert von einem auf Hochglanz polierten Fendt-Geräteträger, den sein Besitzer mit Sitzbänken zum Personentransport auf der Ladefläche ausgestattet hat. Bautz, Deutz, Cormick und Co: Alles, was seinerzeit der Markt hergab, war vertreten. Auf einem davon, einem 11 PS starken Eicher saß die achtjährige Ronja, die gerne Beifahrer bei Papa ist. Mal geht es zur Wertstoffdeponie, um Gartenabfälle zu entsorgen, ein anderes Mal zum Opa, dann wird Holz gemacht. Wieder mit von der Partie war ein sehr alter Personenkraftwagen, der Praga Alfa mit 28 PS, von dem es nur noch zwei Exemplare gibt. Sein Besitzer hat ihn von Deining hergefahren mit zwei auffälligen Begleitern, seinen zwei weißen Schäferhunden, die vom Auto aus brav das bunte Treiben beobachtet haben.

Das kleinste Auto war auch vertreten: Ein Tretauto mit dem Baujahr 1939 als Nummernschild, den die neue Besitzerin auf einem Trödelmarkt entdeckt hat. Die kleine Lara hat ihn gleich an Ort und Stelle mit Muskelkraft getestet.

Ins Auge stachen die chromblitzenden Oldtimer auf dem Autosektor, darunter zwei liebevoll gepflegte Alfa Romeos und wie sich anhand der italienischen Nummernschilder herausstellte, waren es von weit her angereiste Autobesitzer.

Auch Fahrräder der Hersteller Hercules oder Express standen da und Kleinkrafträder wie eine himmelblaue Victoria, eine froschgrüne Simson mit vier PS und eine knallrote Hercules mir nur einer Pferdestärke. Etliche Fahrer bekannter Motorradhersteller hatten ihre Schätze ausgeführt, waren teilweise sogar mit der authentischen Bekleidung wie Ledermantel und -kappe mit Brille gewandet. Ein besonderes Zuckerl war ein originales Polizeimotorrad aus den 60er-Jahren, das sein Hilpoltsteiner Besitzer hergefahren hat, ergänzt mit der Montur, die die Polizisten seinerzeit beim Fahren getragen haben.

Sportlich ging es am Samstag- und Sonntagnachmittag zu mit Freundschaftsspielen verschiedener Mannschaften der Spielgemeinschaft Forchheim-Sulzkirchen gegen Wolfsbuch/Zell, Mörsdorf, Türkspor Freystadt und Burggriesbach.