Steindl
Steindl kämpft mit anrüchigem Problem

Abwasser aus Tiefenbach sorgt für Geruchsbelästigung - Wunsch nach Dorfplatz

31.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:20 Uhr
Ein schmuckes Vereinsheim haben sich die Steindler bereits geschaffen. Jetzt hätten die Bürger gern einen Dorfplatz. −Foto: Karch

Steindl (al) Auf den neuesten Stand in Sachen Abwasserentsorgung hat Bürgermeister Georg Küttinger die Bürger von Steindl in der jüngsten Bürgerversammlung gebracht.

Er hatte auch eine gute Nachricht dabei: Auch wenn die Kommune die Änderung noch nicht schriftlich hat, so ist doch davon auszugehen, dass die Härtefallschwelle wegfällt. Das bedeutet für die Gemeinde Thalmässing, dass sie nicht wie vorher gedacht, eine Million Euro bis Ende 2019 verbauen muss, um in den Genuss eines Zuschusses von 850000 Euro für die Abwasserüberleitung von Eysölden in die Kläranlage Thalmässing zu kommen. Das mache alles, so Bürgermeister Georg Küttinger, etwas einfacher. Dank dieser Änderung könnte man das Projekt etwas entzerren, eine willkommene Erleichterung in einer Zeit, in der es sehr schwierig sei, für Baumaßnahmen Firmen zu bekommen. Zumal die alte Regelung nicht nur die Fertigstellung der Baumaßnahme selbst, sondern auch die Abrechnung verlangt hatte. Laut Bürgermeister Georg Küttinger fehlen der Kommune derzeit noch Schlussrechnungen aus dem Jahr 2016, weil die Baufirmen auf Grund des derzeitigen Booms mit der Arbeit nicht nachkämen.

Die Planungen für die Überleitung werden demnächst im Marktrat vorgestellt, im Winter oder Frühjahr soll ausgeschrieben werden. Für Flächen neben der alten Kläranlage in Eysölden, die die Kommune erwerben kann, laufen bereits die Bodengutachten. Dort könnte ein Pumpwerk entstehen.

Klagen gab es über die Geruchsbelästigung an der Stelle, an der das Abwasser von Tiefenbach übergeleitet wird. Zwar hatte das Ingenieurbüro versichert, dass es eine derartige Geruchsbelästigung nicht geben werde, doch hat sich dieses Versprechen nicht erfüllt. Das Abwasser wird jetzt nachts durch die Rohre geblasen, doch es stinkt immer noch. Da in Tiefenbach nur wenig Abwasser anfällt, steht es zu lange in der Leitung. "Wir sind dran", versprach der Bürgermeister. "Es kann nicht sein, dass man sich hier nicht mehr auf seine Terrasse setzen kann. " Zur Lösung des Problems soll ein Geruchsfilter eingebaut werden.

Um Abhilfe für Überschwemmungen bei starkem Regen zu schaffen, sollen die Kanalrohre mit einer Kamera befahren und hydraulisch berechnet werden. Der Verkauf der ehemaligen Steindler Kläranlage wurde vorerst auf Eis gelegt. Eventuell, so der Bürgermeister, brauche man noch Flächen für die Überleitung. Zudem habe man sich den Verkauf einfacher vorgestellt. Zuerst müsse geklärt werden, was man auf diese Flächen bauen dürfe, da das Gelände im Außenbereich liegt.

Die Steindler Bürger klagten auch darüber, dass in ihrem Ort zu schnell gefahren werde. Die Kommune wird an das Landratsamt die Bitte weitergeben, dass das Ortsschild von Alfershausen her versetzt wird. Die Bürger in Steindl hätten gern einen Dorfplatz. Da über die ILE Jura-Rothsee eine einfache Dorferneuerung möglich ist, könnte ein Dorfplatz gefördert werden. Die Steindler bekamen nun die Hausaufgabe, sich zusammenzusetzen und zu überlegen, wo ein Dorfplatz hinpassen würde.