Hilpoltstein
Starke Stimmen erklingen auf der Burg

Vier Gesangsgruppen treten bei Sommerserenaden auf - Singkreis Hofstetten wohl zum letzten Mal dabei

28.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:52 Uhr
Das traumhafte Wetter lockt zahlreiche Besucher zu den Sommerserenaden hinter der Burg. −Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Unter dem Motto "Songs hinter der Burg" sind bei den Sommerserenaden auf der Hilpoltsteiner Burg Gesangsgruppen aus Allersberg, Hofstetten und Hilpoltstein aufgetreten.

Zu Beginn dirigierte Vladimir Kowalenko in gewohnt souveräner Weise seinen Hilpoltsteiner Chor, der zunächst Liedermacher im Programm hatte. Besinnlich-dynamisch erklang "Heute hier, morgen dort" von Hannes Wader. Auch das eigentliche Trinklied "Freunde, lasst uns trinken" von Reinhard Mey enthielt besinnliche Passagen, als etwa an die kurze, schöne Zeit auf Erden erinnert und auf "die Kinder, die heute Nacht geboren werden" musikalisch angestoßen wurde. "Über den Wolken", schon im Jahr 1974 veröffentlicht, zählt wohl zu den bekanntesten Liedern Meys.

"Barber-Shop-Lieder" hatte der Liederkranz Allersberg mitgebracht. Er ist der Patenverein des Hilpoltsteiner Gesangvereins und wird von Timm Wisura geleitet. Vor allem im Süden der USA wurden schon Schlager gesungen, als es noch kein Radio gab. Mit solchen Songs verkürzten sich die Wartenden beim Friseur (Barber) die Zeit. Kernige Männerstimmen bestritten das A-capella-Programm der Allersberger, vom dynamisch-exakten Dirigat Wisuras geführt.

"It's a long way to Tipperary" erzählt von der Sehnsucht eines irischen Gastarbeiters, der sich nach seiner Freundin Molly sehnt. "Lean on me" und das oft gecoverte "Hello Mary Lou" aus dem Jahre 1961 folgten. Ob die Aussicht auf "When I'm sixty-four" noch auf alle Chormitglieder zutreffe, fragte Timm Wisura augenzwinkernd bei diesem Lennon/McCartney-Titel. Nach ihrem beeindruckenden Auftritt mussten die Allersberger gleich zum nächsten Burg-Auftritt weiter nach Wernfels.

Der Singkreis Hofstetten hatte wohl seinen letzten Auftritt auf dieser Bühne. Nach 43 Jahren löst er sich nämlich nun auf. Der Mangel an Nachwuchssängern, sowie das Ausscheiden von Konrad Kerschenlohr, der den Chor seit 1995 erfolgreich geleitet hat, sind die Gründe.

Vom Aufhören war an diesem Sonntag allerdings nichts zu spüren. In alter Frische erklang "Überall auf der Welt singt man Lieder", dem Verdis Gefangenenchor musikalisch zu Grunde liegt. Von keinem Geringeren als Wolfgang Amadeus Mozart stammt das Lied "Im Frühling". Ludwig van Beethovens "Ein Glas zum Abschied" beschloss, passend zum aktuellen Anlass, den Reigen der klassischen Kompositionen.

Die "Moonlight Poppies" der Musikschule Hilpoltstein hatten als nächste ihren Auftritt. Mit ausdrucksstarken jungen Stimmen sangen Sarah Winkler und Leonie Kerl zuerst den Ohrwurm "The Rose", den sie zusammen mit Nadja Lea Letzgus von der Musikschule einstudiert hatten. Mit sicherer Stimme interpretierten die beiden Sängerinnen anschließend Michael Jacksons "Earth Song", unbeirrt von den Windstößen, die ihre Notenblätter verwirbelten.