Nürnberg
Spannende Sonderausstellung verrät Geheimnisse

DB-Museum präsentiert 30 kuriose Geschichten aus 180 Jahren Eisenbahngeschichte

17.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:01 Uhr
Eine spannende Sonderausstellung im DB-Museum gibt Einblick in rätselhafte Geschichten aus Wirtschaft, Politik und Sport. −Foto: DB

Nürnberg (HK) Eine außergewöhnliche Sonderausstellung präsentiert aktuell das DB Museum Nürnberg: "Geheimsache Bahn" erzählt auf 200 Quadratmetern rund 30 kuriose Geschichten aus 180 Jahren Eisenbahngeschichte.

Dabei werden Mörder gejagt, Spione enttarnt, Mythen und Legenden genauer unter die Lupe genommen. Interaktive Elemente ermöglichen es den Besucherinnen und Besuchern, Codes zu knacken, Rätsel zu lösen und Geheimnisse zu lüften.

Mehrere Monate lang recherchierte das Ausstellungsteam in Archiven und Bibliotheken, um Licht in dunkle Kapitel der deutschen Eisenbahngeschichte zu bringen. Das Resultat: Eine spannende Sonderausstellung, die rätselhafte Geschichten aus Wirtschaft, Politik, Sport und der Welt der Reichen und Schönen erzählt.

Zu sehen sind kuriose und zum Teil noch nie gezeigte Exponate, unter anderem aus Amerika, England, Polen und Frankreich. Ein besonderes Highlight: Das in Originalgröße und nach authentischen Konstruktionsplänen aus dem frühen 19. Jahrhundert gefertigte Modell des Geislauterner Dampfwagens. Dieser gilt als eine der frühesten deutschen Lokomotiven, obwohl es sich dabei eigentlich um eine englische Erfindung handelt. Sie wurde kurzerhand von deutschen Ingenieuren ausspioniert und kopiert.

Von Spionage erzählt auch ein unspektakulär wirkender Seifenspender aus einer modernen Reisezugtoilette: Solch alltägliche Gegenstände wurden von Geheimdiensten gezielt als Briefkästen genutzt, um geheime Nachrichten hinter die feindlichen Linien zu bringen. Die Stasi machte den Agenten jedoch einen Strich durch die Rechnung und installierte versteckte Kameras in den Zugtoiletten, um die Spione zu enttarnen. Morbides Flair verbreitet auch eine Gebeinkiste, die zum Transport von menschlichen Überresten mit der Eisenbahn gebräuchlich war. Ob eine Leiche eine Fahrkarte lösen muss, erfährt man aus der jeweiligen Dienstvorschrift.

Auch das Begleitprogramm zur Ausstellung verspricht Spannung: Schauspielführungen lassen die Besucherinnen und Besucher in die Welt von Mördern, Königen und Betrügern eintauchen. In Zeichen-Workshops können sich Groß und Klein in der Kunst des Illustrierens erproben. Und begleitende Vorträge erzählen von Eisenbahnredensarten und Stasi-Bespitzelungen. Ab Mitte Januar wird zudem immer sonntags um 13 Uhr eine kostenfreie Führung durch die Ausstellung angeboten.