Landkreis Roth
Spalts erste Azubinacht

Im Kornhaus geben 22 Infostände Einblicke in die Berufswelt - Bewerbungsfotos vor Ort machen

15.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:14 Uhr
Hoffen auf guten Besuch der Spalter Azubinacht: Initiatorin Gabriele Weislmeier (Stadtratfraktion fair), Susanne Baumeister (Vereinigte Zunft), Stefanie Bojko (HopfenBierGut), Bäckereichef Werner Menzel, die Azubis Stella Chantal Schmidt und Michael Maurer sowie Zunftmeister Stefan Nüßlein (von links). −Foto: Leykamm

Spalt (HK) Die Möglichkeiten, ins Berufsleben einzusteigen, sind in der heutigen Zeit kaum noch zu überblicken. Das Gute kann aber auch hier ganz nah liegen. Zum Beispiel in Form eines Ausbildungsplatzes in der eigenen Region. Orientierung für den beruflichen Lebensweg bietet am morgigen Donnerstag die erste "Spalter Azubi-Nacht".

Von 17 bis 21 Uhr kann man sich an 22 Ständen im Erdgeschoss des Kornhauses informieren. Auf die Idee zu der Aktion kam im vergangenen Jahr Stadtratsmitglied Gabriele Weislmeier (Fair), die beruflich viel auf Messen unterwegs ist und mit ihrer Fraktion bereits der Firma CG TEC in der Hopfen- und Bierstadt einen Besuch abgestattet hat. Der Mangel an Fachkräften und solchen, die sich dazu ausbilden lassen wollen, war dabei ein großes Thema. So ließ sich schnell eins und eins zusammen zählen. Warum nicht eine Ausbildungsmesse vor Ort realisieren?

Mit dieser Idee rannte Weislmeier bei der "Vereinigten Zunft Spalt" offene Türen ein. Ende des Jahres begann man die Werbetrommel zu rühren. Es fanden sich auf Anhieb etliche Betriebe als Teilnehmer und mit dem HopfenBierGut der ideale Veranstaltungsort. Dort wird nun morgen ein recht niedrigschwelliges Angebot unterbreitet. Zum einen ist der Rahmen ein übersichtlicher, so dass die Informationsflut nicht zu groß wird. Zum anderen ist die Azubinacht nicht auf Jahrgänge bezogen. Das Kind, das einfach aus Interesse mit seinen Eltern vorbeischaut, ist ebenso willkommen wie Menschen mitten im Leben, die sich neu orientieren wollen und die Schulzeit schon lange hinter sich gelassen haben.

Wenn das Wetter passt, wird die Fläche eventuell um den Außenplatz des Kornhauses erweitert, was den beteiligten zwei Autofirmen sicher zupass kommen würde. Neben den Vertretern der Unternehmen sind auch die Ausbildungsbeauftragten der Berufsverbände dabei, um mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können. Der Clou: Es lassen sich auch professionelle Bewerbungsfotos knipsen. Ganz Findige können die Bewerbunsunterlagen damit also gleich vervollständigen und beim Betrieb der Wahl abgeben.

Verschiedene Aktionen laden ein, die Firmen und ihr Tun einmal näher in Augenschein zu nehmen. "Ich finde das eine Supersache", sagt beim Pressegespräch Stella Chantal Schmidt, die 19-Jährige aus Neundettelsau ist bei CG TECH gerade vor dem Abschluss einer Ausbildung. Kurz vor einem solchen steht bei der Bäckerei Menzel auch Michael Maurer. Der 34-Jährige hat in der Backstube nach Glaserlehre und Theologiestudium den richtigen Beruf gefunden. "Viele wissen gar nicht, was es in Spalt alles gibt", betonen Zunftmeister Stefan Nüßlein und Mitstreiterin Susanne Baumeister. Dieses Defizit will die Azubinacht beheben. "Viele können sich unter den verschiedenen Berufsbezeichnungen auch nichts vorstellen", sagt Weislmeier. Auch dies dürfte nach dem Besucher der Veranstaltung anders sein.

Für das leibliche Wohl ist dabei natürlich gesorgt. Mit Getränken versorgt die Gäste das Team des HopfenBierGuts, die Bäckerei Menzel stillt den Hunger. Sie ist zugleich einer der ausstellenden Betriebe, lässt Brezeln vor Ort machen. Was für den Beruf spricht? "Man muss zwar früh aufstehen, hat aber mehr Freizeit und sieht im Winter öfter die Sonne", sagt Chef Werner Menzel.

Wer die Azubinacht besucht, dem wird dies schriftlich mit Stempel bestätigt, was sich positiv auf die Karriereplanung auswirken könnte. Für eine Erstorientierung bei der Veranstaltung selbst sorgt der Zunftstand mit Infos über die kleine Messe. Wer Bewerbungen abgeben möchte, kann dies übrigens auch noch für den Stichtag erster September dieses Jahres tun. Fürs nächste Jahr gibt es übrigens schon eine Warteliste mit Betrieben, die dann dabei sein wollen.

Jürgen Leykamm