Hilpoltstein
Sieger fahren nach Berlin

Sechs Jugendliche aus Hilpoltstein haben bei U18-Wahl einen Ausflug in die Hauptstadt gewonnen

04.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr
Erinnerungsfoto der sechs jungen U18-Wahl-Gewinner aus Hilpoltstein am Brandenburger Tor. −Foto: Brand

Hilpoltstein (HK) Sie zählen auf alle Fälle zu den Siegern der bayerischen Landtagswahl: Sechs Jugendliche aus Hilpoltstein, die bei der U18-Wahl an die Urne gegangen sind und bei der Verlosung eine Fahrt nach Berlin gewonnen haben.

Mitte November haben die zwei Mädchen und vier Jungs ihren Gewinn eingelöst. Direkt nach der Schule wurden sie am Freitag von Sven Brand und Jana Schmidt eingesammelt, und ab ging es mit einem luxuriösen Kleinbus Richtung Berlin. Nach einem späten Abendessen ging es auf einen Streifzug durch die Stadt - denn bei Nacht und beleuchtet haben das Brandenburger Tor, die Meile unter den Linden, die Siegessäule und Schloss Bellevue gleich noch viel mehr Flair. Während das Brandenburger Tor noch ein prima Fotomotiv war, beeindruckten auf den ersten Blick die Panzer und Geschütze am Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten. Beim Durchschreiten des nächtlichen Ehrenmals im Andenken an die Sowjetischen Kriegsopfer kamen die Jugendlichen dann allerdings erstmals auf nachdenkliche Weise mit der Geschichte Berlins in Kontakt.

Obwohl es weit nach Mitternacht war, als die kleine Gruppe von ihrem über zehn Kilometer langen nächtlichen Stadtrundgang ins Jugendhotel am Hauptbahnhof zurückkehrte, ging es am Samstag gleich nach dem Frühstück auf zum Reichstagsgebäude, denn dort war ein Vortrag gebucht. Dort wurde dann nicht nur erklärt, wie der Bundestag gebildet wird und wie die Sitzungen organisiert und strukturiert sind. Außerdem konnte man live beobachten, wie der Sitzungssaal für die Veranstaltung am Volkstrauertag vorbereitet und geschmückt wurde. Natürlich ging es danach noch in die Reichstagskuppel.

Selbstverständlich durften auch der berühmte Grenzübergang Checkpoint Charlie sowie die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße nicht fehlen, wo den Schülern im Alter von 16 bis 18 Jahren bewusst wurde, wie "durchgeknallt und verrückt" die ganze Zeit des Kalten Krieges und des geteilten Deutschlands waren, und man sich wunderte, wer denn "auf die kaputte Idee kommt, eine ganze Stadt einzumauern", wie deprimierend es gewesen sein muss, "hier im Osten zu stehen und genau zu wissen, dass dort drüben hinter dieser Betonmauer die Freiheit ist" und wie viele Menschen bei dem Versuch, diese zu erreichen ihr Leben lassen mussten. Für die Jugendlichen, die den Mauerfall und die Wiedervereinigung nicht miterlebt haben, wurde die dunkle deutsche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts in der Bernauer Straße zum ersten Mal greifbar.

Nach diesem nachdenklichen Sightseeing ging es erst einmal Richtung Alexanderplatz, um die Weltzeituhr zu bewundern und einen Einkaufsbummel zu machen, bevor der lange Tag - nach einem kurzen Abstecher zum Hackeschen Markt - gemütlich in einem Irish Pub mit Livemusik ausklang. Das Fazit der Jugendlichen zu Berlin: "Muss man auf jeden Fall mal gesehen haben".