Ansbach
Sicht bis zum Grund: Altmühlsee ist klarer geworden

04.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr

Ansbach (HK) Bereits zum 17. Mal hat jetzt am Altmühlsee eine "Sanierungsbefischung" statt gefunden.

Im Auftrag des Wasserwirtschaftsamts Ansbach wurden dabei mehr als fünf Tonnen Weißfische - karpfenartigen Friedfische - aus dem See entfernt. Die Fische wurden lebend weitergegeben und dienen zum Ausgleich von Kormoranschäden in anderen Gewässern.

Im Jahr 2002 begann man mit gezielten Befischungen, um das Übermaß an Weißfischen zu reduzieren. Zu viele Weißfische fressen nämlich zu viel Zooplankton. Das sind winzige Wassertierchen, ohne die sich deren Nahrung, die Planktonalgen, zu stark vermehren.

Seit 2002 gingen annähernd 430 Tonnen Weißfische ins Netz und das zeigt mittlerweile seine positive Wirkung. Da die Population der am Seegrund wühlenden und Zooplankton fressenden Fische sinkt, hat sich die Sichttiefe im See mehr als verdoppelt. Vor über 15 Jahren konnte man im trüben Wasser oft nicht tiefer als 25 Zentimeter sehen, jetzt ist an manchen Tagen sogar der Seegrund in über zwei Metern Tiefe zu erkennen.

Durchgeführt wurde die diesjährige Befischung in bewährter Weise durch den Holsteinischen Fischmeister Peter Liebe und seine Mannschaft mit der Unterstützung des Fischereiverbandes Mittelfranken.

Es bleibt aber auch künftig viel zu tun, um das Wachstum der Planktonalgen im See noch weiter zu reduzieren. Dazu sind Anstrengungen im Einzugsgebiet notwendig, um den Zustrom an Pflanzennährstoffen drastisch zu verringern. Nur so kann der See dauerhaft saniert werden und ein ökologisches Gleichgewicht entstehen. Als unterstützende Maßnahme sind die Befischungen ein voller Erfolg und auch in Zukunft unverzichtbar.

Der Umfang der kommenden Befischungen wird ständig an den Fischbestand im Altmühlsee angepasst. Als Grundlage hierfür dienen Gutachten der Landesanstalt für Fischerei in Starnberg, die das Wasserwirtschaftsamt Ansbach in regelmäßigen Abständen erhält.