Wendelstein
Schon im Kindergarten vor Cannabis warnen

CSU-Bezirksrätin Cornelia Griesbeck plädiert bei Junger Union für frühzeitige Rauschgift-Aufklärung

08.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:29 Uhr

Wendelstein (rsc) Die Junge Union (JU) im Landkreis Roth spricht sich gegen eine Freigabe von Cannabis aus.

"Wir lehnen eine Legalisierung nach wie vor ab, weil die Risiken zu groß sind", sagte Kreisvorsitzender Filip Balzert am Ende eines Workshops mit Fachleuten.

Professor Wolfram Scheurlen warnte insbesondere aus medizinischer Sicht vor dem Rauschgift. "Das Gehirn reift bis zum 25. Lebensjahr", gab er zu bedenken. Untersuchungen würden belegen, dass ein früher Cannabisgebrauch diese Entwicklung beeinflusse. "Zentren für Entscheidungsfähigkeit, Engagement, Empathie und strukturiertem Denken werden beeinträchtigt, was oft zu einem sozialen Abstieg führt", sagte der Mediziner, der deshalb der Legalisierung "einen handfesten Widerspruch" entgegenhielt. "Denn der durchschnittliche Einsteiger ist 16 Jahre alt. "

Der JU-Bezirksvorsitzende und Jurist Konrad Körner schilderte, wie die bayerische Justiz aktuell mit Cannabis-Besitzern umgeht. "Erst wenn Handel im Spiel ist, wird es bitter", erklärte er und wies darauf hin, dass im Jahr 2017 von insgesamt 54000 Ermittlungsverfahren rund 7000 wegen geringer Menge eingestellt worden seien. Lediglich 13 000 Verfahren hätten mit einer Verurteilung geendet.

Auch Scheurlen trat einer "Kriminalisierung 15-Jähriger" entgegen. Gleichwohl sei es erforderlich, sie davor zu schützen, dass ihr soziale und berufliche Entwicklung behindert werde. Einig war man sich auch, mehr Anstrengungen in Sachen Prävention zu unternehmen. Bezirksrätin Cornelia Griesbeck hielt bereits im Kindergarten entsprechende Programme für erforderlich. Körner plädierte derweil für "Aufklärung mit offenem Visier" in den Schulen. Das gelte aber auch für Alkohol und Tabak. "Suchtmittel müssen verpönt sein, sie dürfen keine Lifestyle-Produkte sein. "