Nürnberg
Schöner werden bei Höchstgeschwindigkeit

Makeup und Kosmetikberatung im ICE

06.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:07 Uhr

Nürnberg (wra) "Alle reden vom Wetter - wir nicht." Das ist einer dieser DB-Werbeversprechen ohne Garantiezusage. Dennoch hat er sich eingeprägt. Genauso wie "Urlaub mit der Bahn - Urlaub von Anfang an". Darüber können Reisende in überfüllten ICEs mit Sitzplatz auf der Türtreppe nur mit Sarkasmus reagieren. Aber jetzt hat die Bahn ein neues, kostenloses Angebot im Fahrplan. Es ist Teil des "DB-Qualitätsprogramms >Zukunft Bahn". Ziele sind die Steigerung der Attraktivität der Angebote und der Kundenzufriedenheit", heißt es auf bahn.de.

Fakt ist: Mit diesem Goodie lassen sich zumindest die sichtbaren Zeichen der Tunnel-Reisestrapazen etwas mindern. Oder besser gesagt: übertünchen. Und zwar im wortwörtlichen Sinn.

"Douglas Beauty-ICE" heißt das Ganze im Bahn-Werbe-Sprech. Und anders, als vielleicht vermutet, sind nicht die Klimaanlagen auf Volllast geschaltet. Es gibt im Zug auch kein kostenloses Schönheitseis für alle. Nein! Reisende haben "die Möglichkeit, sich an Bord des Zuges kostenfrei von kompetenten Douglas-Mitarbeiterinnen beraten und stylen zu lassen". So wie am Dienstag im ICE 800 zwischen München und Berlin. Passend dazu lief in der Hauptstadt die Modemesse "Fashion Week". Dort etwas aufgebrezelter als normal aufzulaufen: Dieses Angebot nutzten an diesem Tag eine ganze Reihe mitreisender Frauen.

Die meisten wussten vor der Fahrt nichts von ihrer Glückschance. Doch die Schaffner - Entschuldigung: ZugbegleiterInnen - informierten nach jedem Haltebahnhof über das Angebot in zwei Erstklassabteilen im Wagen 11. Weshalb die Kosmetikerinnen, darunter Susanne Geppert, auch alle Hände voll zu tun hatten.

Die anderen Fahrgäste sollten aber durch die "Beauty Services an Bord" nicht gestört werden, erklärt PR-Frau Kristina Philipp. So würden aus Geruchsgründen keine Fingernägel lackiert.

Übrigens: Auch Männer können das Angebot nutzen. So sind beispielsweise Gesichtsmasken im Angebot. Ob sich dazu aber nicht lieber statt der Hinfahrt in den Beauty-ICEs am 22. September von Berlin, Frankfurt oder Stuttgart zum Oktoberfest nach München die Rückreise eignen würde?