Freystadt
Schmäh aus dem Mostviertel

Niederöstereichische Band Quetschwork Family zeigt im Spitalstadl viele Gemeinsamkeiten zur Oberpfalz auf

22.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:11 Uhr
Kopfkino nennt die Quetschwork Family ihr Programm, das sie im Spitalstadl präsentiert. −Foto: haz

Freystadt (haz) Gute Abendunterhaltung hat die Quetschwork Family aus Niederösterreich, genauer gesagt aus der Region Mostviertel, im Freystädter Spitalstadl geboten.

Der Zungenschlag ist schon ganz eigen, auch wenn Moderator Walter Sitz schnell Parallelen zur Oberpfalz gefunden hat - aber nicht vordergründig in der Musik oder im Dialekt, vielmehr in dem, was auf den Teller kommt. Gemeinsam sei den Volksgruppen: "Wir sind eher Fleischfresser. Hat man früher daheim Grillparzer gelesen, ist es heute eher die Grillbibel. " Dazu machte das Quartett Wortspiele über Gewohnheiten und passend dazu den Song "Kannst net oder wüst net".

Zu ihrer musikalischen Arbeit an ihrer CD erklärten sie, dass sie sich Schritt für Schritt der Produktion genähert hätten. "Wenn Sie es mit den eigenen Angelegenheiten ebenso halten und manchmal nicht wissen, wie das geschafft werden soll, hilft Ihnen vielleicht unser Lied ,Schritt für Schritt'", sagten sie zum Publikum gewandt.

Sängerin Julia Sitz ist ungemein tierfreundlich, ließ sie wissen. "Sie kann sich stundenlang über Tiere unterhalten", frotzelte ihr Musikerkollege und hatte mit seiner Mimik wieder einmal die Lacher auf seiner Seite. Dann philosophierte die Tierfreundin über ihren Hund und James, ihr Pferd: "Ein Traum mit 650 Kilogramm. " Es sei ein Pferd aus Irland, wo es Zungenbrecher-Ortsnamen mit 59 Buchstaben gibt, erklärte sie und schaffte so elegant den Übergang zum Zungenbrecherwalzer in F-Dur oder Fingerbrecherwalzer wegen der Tastenkombinationen, ein lebhaftes Instrumentalstück mit Sprechgesang, das die grüne Insel vor dem geistigen Auge aufziehen lässt.

Auch Kontrabassist Markus Wolf erzählte seine Geschichte, denn: "Red'n bringt d' Leit zam. " Die Mostviertler seien bekannt dafür, maulfaul zu sein. Als Folge davon klingen oft zwei Wörter mit unterschiedlichen Bedeutungen ziemlich gleich. Die Vier spielten ein bisschen mit ihrem Dialekt und brachten das Publikum zum Glucksen und Lachen und ließen dann doch den einen oder anderen Zuhörer an seine Grenzen stoßen, wenn sie ihre musikalische Eigenkreation mit Mundartwörtern präsentierten. Mitreißende Songs, eingepackt in viel Mostviertler Schmäh: Die Gäste im vollbesetzen Konzertraum erlebten einen unterhaltsamen, humorvollen Abend.