Roth
Saxofon und Swing im Schlosshof

Sommerkonzert der Orchesterschule der Stadt Roth begeistert die Zuhörer

17.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:44 Uhr
Im Innenhof von Schloss Ratibor lauschen Zuhörer dem Sommerkonzert. −Foto: Foto: Unterburger

Roth (HK) Mit einem Sommerkonzert im idyllischen Innenhof von Schloss Ratibor hat die Orchesterschule der Stadt Roth das zahlreich erschienene Publikum begeistert. Verschiedene Formationen bewiesen ihr Können mit einer großen stilistischen Bandbreite.

"Wir wollen aufzeigen, was wir so machen an unserer Orchesterschule", sagte Stadtkapellmeister Walter Greschl bei der Begrüßung, "einmal im Jahr gehen wir an die Öffentlichkeit, um Sie mit unserer Musik zu erfreuen". Den Auftakt machte das Saxofon-Ensemble "Sax Cluster" unter der Leitung von Peter Thoma. Die acht Musiker spielten in der Besetzung Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxofon und hatten US- und südamerikanische Stücke im Repertoire.

Los ging es mit dem St. Louis Blues, einer Komposition von William Christopher Handy aus dem Jahre 1914. Mit "Libertango" des argentinischen Bandeon-Spielers und Komponisten Astor Piazolla ging es nach Südamerika in die Welt des Tango. "Little Brown Jug" entführte die Zuhörer in die Swing-Ära der 1930er und 1940er Jahre. Bekannt gemacht hat dieses Stück Glenn Miller. "The Lone Arranger" erwies sich als flottes Sammelsurium bekannter Titel, die zu einem Potpourri zusammengewürfelt wurde. Als Zugabe gab es das Lied "Guten Abend, gut' Nacht" in einer Big-Band-Version. Nach "Sax Cluster" zeigten Kinder der Bläserklasse I unter der Leitung von Nikola Burkardt ihr Können. Für ihre Vorträge der Stücke "A,a,a, wir spielen jetzt, hurra!", "Dornröschen war ein schönes Kind" und "London Bridge" gab es viel Beifall. Auch die gemischte Bläserklasse I und II erfreute mit ihrem Vortrag der Lieder "Als ich einmal reiste" und "Hänsel und Gretel".

Unter der Leitung von Walter Greschl präsentierte die Bläserklasse II "Oh when the Saints", "Der Hahn ist tot..." und "Mister Rotheck". Beim Kanon "Der Hahn ist tot..." teilte Walter Greschl die Zuhörer in drei Gruppen ein und der Schlosshof verwandelte sich in ein Open-Air-Chorkonzert. Anschließend boten 15 Musiker des Juniorstadtorchesters unter dem Dirigat von Walter Greschl einen Ohrenschmaus mit den Titeln "Make Music", "Angela's Song" (als Solist an der Trompete glänzte Christoph Bach), "Give me some Funk", "Give me some Blues" und "Mr Sax Rocks Again" (mit Solist Niclas Weidmann am Altsaxofon).

Höhepunkt war der Auftritt des Wiedereinsteigerorchesters unter der Leitung von Walter Greschl. Uli Roeske moderierte die sechs Stücke. Da gab es zuerst "A Discovery Fantasy" des holländischen Komponisten Jan de Haan, ein Stück mit überraschenden Stimmungswechseln, angefangen von Fanfarenklängen über einem Bolero, einem Rondo bis hin zu einem fulminanten Finale. Interessant auch die vielschichtige dramatische Komposition "Joss Fritz, Freiheit den Bauern!" von Markus Götz. Dieser wollte einzelne Szenen des Bauernkrieges wie in einem Stummfilm mit musikalischen Mitteln nachstellen. Die szenische Abfolge hat er überschrieben mit Schlagwörtern wie "Bauerntanz, Aufstand, Aufstand und Verrat, Das Ende".

Wer das Filmmelodram "Casablanca" mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman kennt, der kennt auch den Song "As Time Goes By". Silvia von der Grün übernahm die Rolle des singenden Barkeepers. Mit ihrer tiefen Stimme und ihrem ausdrucksvollen Vortrag begeisterte sie. Bei "My Dream" überzeugte die Solistin Claudia Hafner. Dann ging es in den Swing-Bereich. Aus dem Musical "Okay" von 1926 sang Silvia von der Grün "Someone To Watch Over Me". Mit dem "Mango Walk", einer fröhlich-neckischen Rumba, zauberte das Wiedereinsteigerorchester eine besondere Stimmung in den Schlosshof. Als Zugabe wurde ein "Best of" mit Filmmusik des US-Amerikaners Henry Mancini und das von Silvia von der Grün vorgetragene Lied "For The Beauty Of The Earth", eine christliche Hymne, von Folliott S. Pierpoint gespielt.

Abschließend überreichte Wolfgang Zuber, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Urkunden und Anstecknadeln an acht Kinder, die mit Erfolg an der Prüfung zum Juniorabzeichen teilgenommen hatten. Sämtliche Kinder haben diese Prüfung mit dem Prädikat "Sehr gut" beziehungsweise "Ausgezeichnet" bestanden: Hunter Xu (Klarinette), Julia Brandenburg (Schlagzeug), Isabel Ilona Carstens (Klarinette B), Simone Gruber (Querflöte), Alia Jörss (Querflöte), Amelie Lehnert (Klarinette), Judith Kolb (Querflöte) und Hanna Kupfer (Querflöte).

Robert Unterburger