Hilpoltstein
Rückgrat des Katastrophenschutzes

Landkreis Roth stationiert Sandsackfüllanlage in Hilpoltstein

18.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Beim Jugendfeuerwehrtag wurde die Anlage übergeben. −Foto: FFW Hilpoltstein

Hilpoltstein (HK) In den beiden vergangenen Jahrzehnten haben extreme Wetterereignisse immer wieder für Hochwasser gesorgt. Die Erfahrungen der letzten Katastrophen führten zu einem Sonderinvestitionsprogramm "Hochwasser" des bayerischen Staatsministeriums des Innern, in das zwischen 2015 und 2018 jährlich rund 4,4 Millionen Euro flossen.

Sandsäcke sind bei Hochwasserkatastrophen schnell und universell einsetzbar und können deshalb als das "Rückgrat" des Katastrophenschutzes bei der Hochwasserbekämpfung betrachtet werden. Um die Reaktionszeit im Landkreis bei Hochwasserlagen zu verbessern, nutzte der Landkreis Roth eine Sonderförderung zur Anschaffung einer Sandsackfüllmaschine. Das bereits 2018 eingetroffene Gerät wurde nun beim 38. Kreisjugendfeuerwehrtag in Hilpoltstein von Landrat Herbert Eckstein an die Feuerwehren des übergeben.

Stationiert wird die Sandsackfüllmaschine bei der Feuerwehr Hilpoltstein, die mit einem Wechselladerfahrzeug mit Ladepritsche und mit einem Teleskoplader über geeignetes Gerät verfügt, die Sandsackfüllmaschine in kurzer Zeit innerhalb des Landkreises zu einem geeigneten Füllplatz zu bringen. Die Sandsackfüllmaschine hat ein Fassungsvermögen von bis zu 800 Liter Sand und eine Füllleistung von bis zu 4600 Säcken pro Stunde.

Von der Kreisbrandinspektion wird derzeit ein Konzept für den Betrieb der Füllmaschine erstellt. Im Fall einer Hochwasserlage ist der Einsatz derzeit nur an entsprechend vorbereiteten Standorten im Landkreis vorgesehen, da neben dem Platz für die Füllanlage vor allem die Logistik mit Anlieferung des idealerweise trockenen Sandes sowie die Bereitstellung und der Abtransport der gefüllten Säcke viel Platz und optimale Verkehrswege erfordern. Weiterhin müssen für die bis zu 50-köpfige Bedienmannschaft entsprechende Sozial- und Sanitärraume zur Verfügung stehen.

Als Bedienmannschaften der Sandsackfüllmaschine sollen nicht nur Angehörige der Katastrophenschutzorganisationen herangezogen werden, bei einfachen Tätigkeiten kann praktisch jeder die Einsatzkräfte unterstützen. Das erforderliche Verbrauchsmaterial wie Sandsäcke oder Paletten sowie das erforderliche Gerät wird derzeit vom Landkreis anhand einer von THW und Feuerwehr Hilpoltstein erstellten Prioritätenliste beschafft.