Röttenbach
In Sachen Jugendtreff will Röttenbach jetzt "Nägel mit Köpfen machen"

28.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr

Röttenbach (srk) Von der Jugendzukunftswerkstatt ins Rathaus: Zum einen fasste Theresa Rank, die Leiterin des Röttenbacher Familienzentrums, in der Novembersitzung des Röttenbacher Gemeinderats die Diskussionsergebnisse der Jugendlichen zusammen. Zum anderen stellte Tim Lauch das Projekt "Jugendhaus Röttenbach" im Detail vor.

Man benötige dringend eine Möglichkeit, sich in Röttenbach treffen zu können, sagte Lauch. Das Jugendhaus müsse kein Neubau sein. Man könne sich beispielsweise ein leerstehendes Gebäude vorstellen, wie etwa das ehemalige Feuerwehrhaus in Mühlstetten. Generell wünschen sich die Jugendlichen, dass der Treff zwei Mal in der Woche geöffnet sein sollte - und zwar nachmittags für die jüngeren und abends für die älteren Jugendlichen. Einer der Räume sollte für Feiern geeignet sein. An Freizeitmöglichkeiten wünscht man sich einen Billardtisch, eine Tischtennisplatte, einen Kicker und eine Musikanlage. Darüber hinaus sollte ein freier WLAN-Zugang vorhanden sein. Dazu wären die Jugendlichen bereit, beim Einrichten des Jugendhauses allesamt mitzuhelfen. Auch in den Familien würde man dafür Unterstützung finden, sagte Lauch. Auch könne man sich eine pädagogische Kraft vorstellen, "die auf uns aufpasst und uns hilft".

Die Jugendlichen aus Röttenbach, die ihr Anliegen mit Zuversicht und Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Gemeinde vorgetragen hatten, wurden in der anschließenden Diskussion mit der politischen Realität konfrontiert. Man erwarte, so Konrad Frank jun. von der CSU, einen für die Immobilie ausgearbeiteten Umbau- und Gestaltungsplan mit Kostenvoranschlag, den man in den Gremien ausführlich erörtern könne. Das Konzept selbst, so Konrad weiter, sei ja in Ordnung, doch damit alleine könne die Arbeit nicht fortgeführt werden. Birgit Lang, die Vertreterin des Rother Kreisjugendrings, betonte, dass die Jugendlichen noch kein fertiges Konzept in der Tasche hätten, und es jetzt eher darauf ankäme, ein solches gemeinsam mit den Gemeindevertretern auszuarbeiten. Diese könnten "den Ball nicht einfach an die Jugendlichen zurückschießen".

Sollte die Gemeinde ein solches Projekt stemmen, dann müsse sie auf längere Sicht planen, sagte Bürgermeister Thomas Schneider. Die Jugendlichen selbst würden nach zwei bis drei Jahren das Zeitfenster des Projekts verlassen, während die Kommune auch noch in fünf bis zehn Jahren eine solide Möglichkeit für Jugendliche bieten wolle, sich in Röttenbach zu treffen. Dazu bräuchte man schon detailliert ausgearbeitet Pläne. Auch er plädiere für ein Gebäude aus dem Bestand. Es müsse möglich sein, dass die Gemeinde 2018 über dieses Projekt entscheidet. Die Jugendlichen, so Schneider weiter, "sollten für ihr Engagement belohnt werden".

Auch Charly Freudenberger (Freie Wähler) sprach sich dafür aus, sobald als möglich "Nägel mit Köpfen zu machen". Er erinnerte - wie vor ihm auch Theresa Rank - daran, dass eine Nachfrage nach einem Jugendtreff erstmals vor sechs Jahren artikuliert worden sei, woraufhin jedoch alle Initiativen "im Sande verlaufen" seien. Er schlug vor, dass der Ausschuss für Jugend- und Seniorenfragen noch im Dezember, spätestens jedoch im Januar des neuen Jahres einen konkreten Vorschlag ausarbeiten sollte, der für die Haushaltsberatungen im März entscheidungsfördernd sein könne. Er halte den Vorschlag, das ehemalige Feuerwehrhaus in Mühlstetten zum Jugendtreff umzubauen, für kurzfristig umsetzbar. Die Jugendlichen hätten von ihrer Seite aus mit ihrem Auftritt vor dem Gemeinderat ein klares Signal gesetzt. Nun könnten die Gemeindevertreter sie nicht wieder hinhalten. Dafür bekam er aus allen Fraktionen Beifall.