Enderndorf (HK) Die achte Auflage von "Lieder am See"steigt am 4. August steigt in Enderndorf am Brombachsee. Headliner sind die Kultrocker von Status Quo, für den exotischen Touch sorgen die Gipsy Kings. Heuer mit von der Partie sind auch die Spider Murphy Gang, Wishbone Ash und Ray Wilson, der auch als Sänger und Frontmann von Genesis in Erscheinung trat.
"Die Veranstaltung hat einen Alleinstellungscharakter, man hat einen eigenen Badestrand und man bekommt gute Musik. Das hat mit Qualität und Erlebnis zu tun", strahlt Spalts Bürgermeister Udo Weingart. "Und dazu braucht es einen Veranstalter, bei dem die Rädchen ineinander gehen. Bei den Absprachen und den organisatorischen Dingen verstehen wir uns da ganz hervorragend." Die Veranstalter vom Concertbüro Franken (CBF) rechnen mit rund 6000 Besuchern, der Run auf die Tickets wird erfahrungsmäß in der Woche vor der Veranstaltung und am Tag des Festivals groß sein. Man ist gewappnet. Weitere Einlassschleusen an den Eingängen sollen Stau und Stress verhindern.
Exotisch anmutend und wohl ein Renner werden die Gipsy Kings aus Südfrankreich sein. "Bamboleo", der Hit klingt auch noch nach 20 und mehr Jahren in vieler Ohren. Im Vorfeld des Festivals gab es juristische Auseinandersetzung unter den Mitgliedern um den Bandnamen, zwei Familienclans stritten vor Gericht darum, wer den Originalnamen tragen darf. Die vier Mitglieder mit Chico dürfen sich in Enderndorf und bei ihrer großen Welttournee im Spätherbst aus rechtichen Gründen deshalb nur The Original Gypsies - Reunion of the four former members of the legendary Gipsy Kings nennen. Der Musik wird das keinen Abbruch tun. "Ich habe die Gipsys schon immer saugern gehört, auch in der Zeit, wo sie nicht mehr so in der Öffentlichkeit präsent waren. Unser Konzept ist es ja, die Bands herzuholen, die in ihrer Glanzzeit so richtige Größen waren und die Gipsy Kings waren eine Riesennummer", sagt CBF-Macher Guido Glöckler. Er war für die Verpflichtung der Franzosen verantwortlich. "Die juristischen Namensgeschichten waren ein richtiges Kasperltheater gewesen."
Das Finale am idyllischen Brombachsee bestreiten Status Quo um Bandleader Francis Rossi. Für Spalts Stadtoberhaupt Weingart steht fest, dass die Engländer ihren Mega-Hit "Rockin' All Over The World" in Enderndorf abändern werden und zwar in "Rockin' All Over The See". Diesen Vorschlag will er der Band jedenfalls unterbreiten. Der Headliner der Insel von 2017 - durch den Tod von Gründungsmitglied Rick Parfitt gebeutelt - spielt 2018 nur wenige ausgewählte Shows - und Enderndorf ist dabei. Bandleader Francis Rossi: "2017 war für uns ein schwieriges weil trauriges Jahr nach dem Tod von Gründungsmitglied Rick Parfitt. Obwohl Rick schon ein halbes Jahr vor seinem Ableben keine Quo-Konzerte mehr mitgespielt hatte, war sein Tod ein schwerer Schock für uns alle."
Im Gedenken an Rick wurden zwei seiner Lieblingssongs "Don't Drive My Car" und "Little Lady" in die Setlist aufgenommen. Parfitt-Nachfolger Richie Mallone und Drummer Leon Cave haben der Band neue Impulse verliehen, Status Quo haben in ihren langen Karriere seit den 60er-Jahren weit über 6000 Live-Shows gespielt, sind Millionen von Kilometern gereist, haben Millionen von Fans glücklich gemacht so wird es auch am 4. August sein. "Paper Plane" und "Roll Over Lay Down" kommen da Musik-Freak Weingart in den Sinn. Der Bürgermeister: "Ich bin in Sachen Status Quo von Jugend aus an sattelfest, mein absolutes Lieblingslied ist 'Down, Down', aber auch Bands wie Wishbone Ash oder die Spider Murphy Gang ziehen schon noch. Da hab ich keine Sorge."
Im vergangenen Jahr feierten die Spiders ihr Bühnenjubiläum zum 40. und sind heute gefragter denn je. Sie traten jüngst zum Jubiläum einer Münchner Boulevardzeitung auf, füllten die Olympiahalle in München mehrmals hintereinander, aktuell gibt es in der Landeshauptstadt sogar ein Spider Murphy Gang Musical (im Prinzregentheater) und auch am Brombachsee heißt es für Bandleader Günther Sigl und die anderen: Die Spiders ziehen ihre "Rock 'n' Roll Schua" an, verursachen einen "Skandal im Sperrbezirk" und vieles dreht sich wieder um die altbekannte "Rosi".
Spannend wird es auch bei und mit Ray Wilson, einst Sänger der legendären Genesis. In den 80er- und 90er-Jahren waren Genesis eine der kommerziell erfolgreichsten Bands, sie verkauften insgesamt 150 Millionen Tonträger. "Land of Confusion" dann am Brombachsee. Mit seiner Stimme hat Ray Wilson, der heute in Polen lebt und dort verheiratet ist, mit "Calling All Stations" das Album der Genesis-Geschichte eingesungen, dass sich am drittmeisten verkaufte. Den Festival-Auftakt bestreiten The Strayin' Sparrows aus Regensburg, die dank eines Projekts des Bayerischen Wirtschaftsministeriums unterstützt werden und jetzt zu Festivalehren kommen.
Für die Besucher gibt es heuer weitere Ausschankstellen und die Beschattung des Geländes wurde verdoppelt. Rund 1000 kostenlose Parkplätze stehen zur Verfügung und es werden zwei Schiffsrundfahrten mit der MS Brombachsee angeboten (18.55 und 21 Uhr). Die Karten hierfür gibt es am Eingang zum Festivalgelände. Einlass ist um 12 Uhr. The Strayin' Sparrows beginnen um 13 Uhr, Status Quo beenden die achte Auflage von "Lieder am See" mit ihrem Gig um 21.45 Uhr.
Karten im Vorverkauf gibt es in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2, 91161 Hilpoltstein.
Matthias Hertlein
