Hilpoltstein
Rallye-Spaß trotz Regen

Oldtimer passieren bei der "Altmühltal Classic Sprint" Hilpoltstein und Roth - Bei der Wertungsprüfung zählt jede Sekunde

16.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:26 Uhr
Ausgerüstet mit Schirmen und Regenjacken trotzen die Rother dem nassen Wetter. Rund 150 Zuschauer säumen den Marktplatz und empfangen die Oldtimer der "Altmühltal Classic Sprint". −Foto: Hofmann

Hilpoltstein/Roth (HK) Erst die Hitze, dann der Regen, keine optimalen Bedingungen für Oldtimer. Trotzdem gingen mehr als 100 historische Fahrzeuge bei der zwölften "Altmühl Classic Sprint" an den Start. Die Rallye startete am Freitagabend im Ofenwerk in Nürnberg. Bereits nach einigen Kilometern gab es wegen der hohen Temperaturen die ersten Ausfälle. Gestern auf der finalen Strecke von Weißenburg über Berching, Hilpoltstein und Roth nach Nürnberg machte den Fahrern nicht die Sonne, sondern der Dauerregen zu schaffen.

Weil das Stoffverdeck seines Porsche 356C 1600 Super Cabrio auf der rechten Seite undicht war, musste der Fahrer am Sonntag bei der Wertungsprüfung in Roth auf seine Beifahrerin verzichten und das Roadbook selbst lesen. Mit grauem Klebeband hat sich der Fahrer eines BMW 319/1 Sport Cabrio beholfen und undichte Stellen zwischen Frontscheibe und Scheibendichtung abgeklebt. Probleme mit den Scheibenwischern hatte der Fahrer eines Rovers 3500, hier musste Moderator Martin Cernan mit einem Tuch die Scheiben vom Wasser befreien.

Unter erschwerten Bedingungen traten die Fahrer der beiden Bugatti T35B und des Riley 12/4 Special an. Sie waren ganz ohne Verdeck unterwegs. Ihr einziger Schutz gegen den Regen waren Schirmmützen und Regenjacken.

Entlang der Rother Hauptstraße waren mehrere Messstellen aufgebaut, die abschnittsweise die Durchfahrtszeiten der Oldtimer aufnahmen. Ziel war es, die Messstellen in einer vorgegebenen Zeit zu passieren. Bei einem Porsche 911 T überließ der Fahrer vor der Wertungsprüfung das Steuer seiner Beifahrerin. Sie habe mehr Gefühl für die Zeiten. Bevor es zur Wertungsprüfung ging, verpassten Bürgermeister Ralph Edelhäuser und der zweite Bürgermeister Hans Raithel den Fahrern am Marktplatz einen Stempel ins Roadbook. Dabei outete sich auch Edelhäuser als Oldtimer-Fan. Daheim in seiner Garage stehe ein Mercedes Benz W124, Baujahr 1987, sagte er.

In einem 1959er Daimler 250 Dart kam prominenter Besuch nach Roth. Der Top-Speed-Moderator Martin Utberg aus den Niederlanden lobte die "Altmühl Classic Sprint" als besonderes Event. Wie beliebt die Tour ist, zeigten die sechs großen runden Startnummern an der Scheibe eines Mercedes SL 230, Baujahr 1973. Michael und Katja Schmitt sind schon zum sechsten Mal bei der Oldtimer-Rallye dabei. Bereits zum achten Mal am Start sind Vater René Kaehny und Tochter Charlotte. Die junge Beifahrerin im Alfa Romeo 1300 GT Junior nimmt am European Youngster Cup teil. Mit dieser Initiative wollen die Veranstalter des "Altmühl Classic Sprint" 10- bis 25-Jährige für die Oldtimer-Rallye begeistern.

Für Aufsehen sorgte der Ferrari 308 GTS, als er über den Rother Marktplatz fuhr, tönte die Melodie der Serie "Magnum" aus den Lautsprechern. Fahrer Jens Fischer trug einen stilechten Rennoverall. Auch neuere Autos wie der Rennwagen Porsche 996 Carrera GT3 RS Cup traten in der Kategorie Sportscars Trophy an.

Dass die Autos bereits seit Freitag unter extremen Wetterbedingungen unterwegs waren, zeigten die Startaufkleber, die sich bereits abzulösen begannen. 50 Kilometer mussten sie von Roth bis zum Ziel in Nürnberg noch durchhalten.
 

Bianca Hofmann