Nürnberg
Party für Computer-Freaks

Nürnberg Digital Festival findet bis zum 17. November statt - allerdings komplett im Netz

09.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:18 Uhr
Mit einer bunten Mischung aus Online-Sessions und Netz-Networking startet das Festival an diesem Dienstag. −Foto: Dworczyk

Nürnberg - Während Musikfestivals wie das "Bardentreffen" oder "Rock im Park" in diesem Jahr durch die Bank abgesagt werden mussten, stemmt sich das "Nürnberger Digital Festival" gegen den Trend.

Trotz Corona findet der Veranstaltungsreigen für Internet-Freaks und Computer-Nerds, der an diesem Dienstag beginnt und bis 17. November dauert, statt. Unter der Überschrift "Remote" wandert das Festival allerdings komplett ins Netz.

Dass das Nürnberg Digital Festival trotz der Einschränkungen stattfindet und weiterhin seinen regionalen Fokus beibehält, freut nach der Welle der virusbedingten Absagen auch den Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU): "Es ist einfach toll, dass das Nürnberg Digital Festival trotz der Corona-Pandemie stattfinden kann. Das ist für unseren digital geprägten Wirtschaftsstandort ein starkes Zeichen und spiegelt den Innovationsgeist unserer Metropolregion wider. "

Mit einer bunten Mischung aus Online-Sessions und Netz-Networking wollen die Macher den Erfolg des Festivals auch in Corona-Zeiten fortsetzen. "Workshops und Vorträge werden als kurzweilige Sessions in den digitalen Raum verlegt, ohne jedoch ihren partizipativen Charakter zu verlieren", erklärt Ingo Di Bella, Initiator des Festivals. Die normale Normalität der virtuellen Begegnung wird gleich zum Auftakt am 9. November thematisiert, wenn Experten über neue Formate und Dramaturgien auf virtuellen Events unter dem Titel "Wenn Real und Digital eins werden: Das "New Normal" der Event-Welt" referieren.

Ein Computerfestival ins Netz zu verlagern, hört sich einfach an, ist es aber nicht. Denn auf physische Veranstaltungen mit persönlichen Begegnungen hat das Festival, das 2012 als Treffpunkt der regionalen Web-Szene an den Start gegangen ist, schon immer den Fokus gelegt. Weil die Internet-Gemeinde sowieso schon viel Zeit vor dem Rechner verbringt, hat das Festival immer den analogen Spirit der realen Begegnung in den Vordergrund gerückt. Auch in diesem Corona-Jahr haben die Festival-Macher daher nicht ganz auf die beliebten "Hacker-Partys" verzichten wollen.

Daher sollen auch die die beliebten "Barcamps" in diesem Herbst wieder stattfinden, in denen sich die Teilnehmer in ungezwungener Atmosphäre zu den Themen Tech, Business und Gesellschaft austauschen können. Die Teilnahme an der "Unkonferenz" - die mit der Bar an der Ecke nur einen Teil des Namens gemein hat - ist nach dem Motto "Jede*r kann mitmachen und davon profitieren" übrigens kostenfrei.

Profitieren sollen heuer explizit auch die Handwerker von dem Nürnberg Digital Festival. Beim Handwerker-Barcamp am 16. November können sich Fachleute aus dem Baugewerbe unter das virtuelle Festival-Publikum mischen und dabei über die Digitalisierung im Bauhandwerk diskutieren.

Im Zentrum des Computerfestivals steht das "Who is Who" der regionalen Wirtschaft. Die Nürnberger Versicherung kümmert sich beispielsweise um das Thema, wie innovatives Denken bei Mitarbeitern angestoßen werden kann. Die "TeamBank" geht der aktuell sicher mehr als brennenden Frage nach, wie die Einarbeitung auf Distanz in Zeiten der Pandemie gelingen kann. "Sellwerk" beschäftigt sich in seinem virtuellen Vortrag mit digitalen Marketingmöglichkeiten zum Erreichen der Zielgruppe ohne Streuverluste.

Daneben versprechen Veranstaltungen wie das "Powerpoint-Karaoke" an diesem Dienstagabend mit Nils Nektarine große Unterhaltung nach dem Motto: "Stell dir vor du musst eine Präsentation halten, die du noch nie davor in deinem Leben gesehen hast! "

HK

Nikolas Pelke