Nürnberg
Parkhaus für 400 Räder wird Realität

Fundamente für das 1,5 Millionen-Euro-Projekt stehen bereits - Noch 2019 soll es eröffnet werden

15.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:30 Uhr

Nürnberg (npe) Pendler aufgepasst: Das Fahrrad-Parkhaus am Nürnberger Hauptbahnhof nimmt konkrete Formen an.

Die Fundamente für das rund 1,5 Millionen Euro teure Infrastruktur-Projekt stehen. Rund die Hälfte der Kosten übernehmen Bund und Land. Bereits im Dezember dieses Jahres soll das neue Fahrrad-Parkhaus an den Start gehen. Die städtische Verkehrsgesellschaft VAG soll der Betreiber den neuen Fahrrad-Parkhauses werden.

Das Baugrundstück grenzt unmittelbar an die Gleisanlagen auf der Südseite des Hauptbahnhofes an. Der Entwurf sieht deshalb ein Gebäude mit einer Länge von rund 110 Meter vor. Dort sollen fast 400 Fahrräder einen Stellplatz bekommen. Neben einem Doppelstockparksystem für 284 Fahrräder werden auch Flächen für Lastenräder, Liegeräder oder Radanhänger eingeplant. Insgesamt sollen genau 399 Fahrradabstellplätze zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden im Parkhaus fast 50 Schließfächer für Fahrradutensilien wie Helme oder Körbe angeboten werden.

Selbst an Elektro-Radler haben die Planer des neuen Fahrrad-Parkhauses gedacht. In die Schließfächer sollen Stromanschlüsse für die Auflademöglichkeit von Elektrofahrrad-Akkus integriert werden. Als zusätzliches Serviceangebot ist sogar eine Aufpumpstation für platte Fahrradreifen vorgesehen. Außerdem soll Werkzeug für Kleinreparaturen zur Verfügung gestellt werden.

Die Öffnungszeiten sind ebenfalls attraktiv. Um einen 24-Stunden-Betrieb zu gewährleisten, soll der Zugang zum Radl-Parkhaus über ein vollautomatisches Schließsystem erfolgen. Kostenlos soll die Benutzung allerdings nicht sein. Das Zahlsystem erfolgt über Ticketautomaten an allen drei Ein- und Ausgängen. Eine Videoüberwachung über 24 Stunden sowie Sprechanlagen, über die rund um die Uhr Servicefachkräfte zur Verfügung stehen, sollen für Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Rund 30000 Euro sollen die jährlichen Betriebskosten betragen. Über die Einnahmen des kostenpflichtigen Parkhauses sollen die Betriebskosten weitestgehend abgedeckt werden. Die Parkgebühren sollen "nur" die Betriebskosten decken und dementsprechend angepasst werden. Denn aus förderrechtlichen Gründen sind Gewinneinnahmen nicht beabsichtigt.

Das neue Fahrrad-Parkhaus wird im Rahmen der Umgestaltung des Nelson-Mandela-Platzes gebaut. Die Stadt verspricht, dass der Platz beim Hauptbahnhof nach der Frischzellenkur kaum wiederzuerkennen sein wird. Rasen statt Asphalt, Bäume statt Beton. Graues Pflaster, geflickter Asphalt, überall parkende Autos, keine Bank zum Ausruhen, kaum ein Baum - so sah es bislang auf dem trostlosen Nelson-Mandela-Platz hinter dem Hauptbahnhof aus. In Zukunft soll der Platz insbesondere Pendler und Reisende freundlich empfangen und beim Warten auf den nächsten Zug zum Verweilen einladen. Dazu werden Bäume gepflanzt, frischer Rasen gesät und Sitzstufen zum Verweilen gebaut. Außerdem wird auf dem Platz das Kunstwerk "Unruhestifter" installiert. Auf dem angrenzenden Celtisplatz wird zusätzlich ein Café-Pavillon errichtet. Bis Ende dieses Jahres sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein.

Mehr Bäume und mehr Grün seien laut Stadt die wichtigsten Wünsche der an der Planung beteiligten Bürger gewesen. Bei einem städtebaulichen Wettbewerb hat sich die Jury für den Entwurf des Landschaftsarchitekten Rainer Schmidt entschieden. Nach dessen Plänen soll sich der Nelson-Mandela-Platz in einen lebendigen, grünen Stadtteilplatz verwandeln.