Greding
Ohne Gießen ging heuer gar nichts

Große Trockenheit erschwert jungen Gärtnern die Kürbisaufzucht - Elias Regensburger hat schwerstes Exemplar

15.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:39 Uhr
Fast doppelt so schwer wie die Nächstplatzierten ist der Kürbis von Elias Regensburger (rechts vorne). −Foto: Karch

Greding (HK) Eine wichtige Erkenntnis fürs Leben haben die Zweitklässler der Grund- und Mittelschule Greding heuer gelernt: Wer nicht gießt und düngt und sich intensiv um seinen Kürbis kümmert, der kann auch kein Prachtexemplar auf die Waage bringen.

Das hat Elias Regensburger geschafft. Stolze 24 Kilogramm wiegt sein Kürbis, den der Opa zur Preisverleihung für den Kürbiswettbewerb des Obst- und Gartenbauvereins Greding extra mit dem Schubkarren in die Schule gebracht hat. Aber auch Elias musste die Aufzucht seines Kürbises nicht alleine stemmen. Nach dem Patentrezept gefragt, wie man so ein Prachtexemplar züchtet, gibt er der Zweitklässler zu, dass ihm die Oma geholfen hat.

Die Hilfe von Oma und Opa, Mama und Papa war heuer aber bei vielen gefragt. Denn die Trockenheit erforderte viel Aufmerksamkeit und Einsatz, wen man tatsächlich ernten wollten. Mancher Opa hat die Kürbispflanzen dann auch mit mit dem Gartenschlauch gegossen. Aber nicht nur Gießen war gefragt, immer wieder wurde auch gedüngt. Glück hatte, wer den Kürbissamen auf einem Komposthaufen wachsen lassen konnte, denn der liefert die notwendigen Nährstoffe für das Wachstum.

Und dass das bei Kürbissen enorm ist, unterstreicht Oswald Brigl. Der ist bei der Preisverleihung als Stellvertreter des Bürgermeisters dabei, kann aber nicht leugnen, dass er diese Schule viele Jahre geleitet hat. Auf diesen Termin hat er sich gut vorbereitet und ein wenig gekramt, erzählt er. Gefunden hat er dabei einen Kürbiskern, den er vorsichtig zwischen zwei Fingern hochhält. "Ich bin erstaunt, wie aus so einem kleinen Samen in relativ kurzer Zeit solche Prachtexemplare heranwachsen konnten", sagt Brigl mit Blick auf die orangen und gelben Bälle.

Ganz ohne Hilfe wachsen aber auch Kürbisse nicht, wie die Erzählungen der Kinder zeigen. Man muss die Pflanzen viel gießen, aber auch nicht zu viel, sie brauchen Sonne, aber ab und zu auch Schatten. "Es ist erstaunlich, was uns die Natur alles schenkt, wenn wir sorgfältig damit umgehen", macht Brigl deutlich und zieht Parallelen zu den Kindern.Wenn die Schüler immer ihre Hausaufgaben machen, in der Schule nicht schwätzen, sondern zuhören, jeden Tag das in der Schule Gelernte wiederholen - ja dann werden aus den Schülern wahre Prachtexemplare, sagt der ehemalige Rekto schmunzelnd. "Ich halte die Schule für den wichtigsten Ort in unserer Stadt. Hier gibt es junge Mitbürger, die gehegt und gepflegt werden müssen." Er wendet sich mit der Bitte an die Kinder: "Macht eure Aufgaben in der Schule genauso wie ihr es im Garten gemacht habt." Dieser Kürbiswettbewerb sei ein erster Schritt, um Verständnis für die Natur zu wecken, ist sich Brigl sicher.

Davon ist auch der Obst- und Gartenbauverein überzeugt, der jedes Jahr einen solchen Wettbewerb an der Schule durchführt. Abwechselnd werden die größten Exemplare bei Kürbissen oder Sonnenblumen gesucht. Die Trockenheit habe heuer die Bedingungen für die jungen Gärtner und die Kürbispflanzen sehr erschwert, sagt Anneliese Engelhardt-Lang, die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Greding. Trotzdem sind 29 Kürbisse herangewachsen. Das Exemplar von Elias Regensburger mit seinen 24 Kilogramm ist fast doppelt so schwer wie die Exemplare der drei Zweitplatzierten: Die Kürbisse von Helena Schneider, Melisa Usta und Hanna Weigand wiegen jeweils 12,5 Kilogramm. Charlotte Hahnel und Constanze Palacz teilen sich mit 10,5 Kilogramm Platz drei, Angelina Netter und Lorenz Schneider mit jeweils 8,5 Kilogramm Platz vier.

Die fleißigen Junggärtner bekommen Gutscheine und dürfen sich Blumen aussuchen. Etwas Süßes gibt es für alle Zweitklässler.

Andrea Karch