Hilpoltstein
Oh happy day

Wilson-Gospel-Choir begeistert bei seinem Konzert in der Hilpoltsteiner Christuskirche

16.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:40 Uhr
Schwungvoll und leidenschaftlich ist der Auftritt des Wilson-Gospel-Choir von Reverend Jimmy Brooks-Potratz. −Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Der Wilson-Gospel-Choir von Reverend Jimmy Brooks-Potratz ist wieder auf Tour durch den Landkreis Roth und die Region. Nach Abenberg, Büchenbach und Heideck gastierte er am Freitagabend in der evangelischen Christuskirche in Hilpoltstein. Der gute Ruf war ihm vorausgeeilt und hatte für ein vollbesetztes Gotteshaus gesorgt.

"Gospel muss aus dem Herzen klingen", lautet das Motto des Chorgründers Reverend James A. Wilson, der eigens aus den USA gekommen war und als Sänger und Prediger mitwirkte. Das beherzigte der Chor rund 40 Sängerinnen und Sänger bereits bei seinem rhythmusbetonten Einzug in die Kirche. Vom Klatschen beim Gottesdienst sei bereits in der Bibel die Rede. Dazu gab es an diesem Abend ausgiebig Gelegenheit. Pfarrerin Verena Fries freute sich, dass der Gottesdienst so fröhlich und beschwingt begonnen hatte.

Und so sollte es auch weitergehen. Der Chor gestaltete unter seinem musikalischen Leiter Reverend Jimmy Brooks-Potratz und der Dirigentin "Steffi" das Konzert mit rhythmischer Musik und emotionalem Gesang. "24 hours a day - Er ist jeden Tag an unserer Seite", folgte in mitreißendem Rhythmus, der, wie so oft, die Zuhörer zum Mitklatschen im Stehen animierte. Abwechselnd traten Gesangssolisten mit überzeugenden Stimmen in den Vordergrund, zumeist vom Chor begleitet. Dass alles ohne Notenvorlage ablief, war ein weiterer Beweis für die Professionalität.

Die Freude des Chors an der Musik sprang wie ein Funke auf die Zuhörer über. Es folgten Gospels wie etwa "Give them all to Jesus", "One more river", "I'll fly away", "Where no one stands alone? und "Sanctify me?, um nur einige zu nennen. Mal andächtig flehend, mal rhythmisch aufbrausend. Den Begriff Gospel könnte man etwa mit Evangelium oder gute Nachricht übersetzen. Er hat sich aus dem Negro Spiritual sowie Elementen des Blues und Jazz entwickelt.

Die Pause nutzte Reverend James A. Wilson für eine engagierte Interpretation des Psalms 107, in dem Gott Hoffnung für alle verspricht: "Ich will bei euch sein, bis ans Ende der Welt!" Referent Jimmy Brooks-Potratz übersetzte ins Deutsche. Wilson bot an, nach dem Gottesdienst für ein individuelles Gebet bereit zu stehen und bat um aufgeschlossene Teilnahme, denn: "Einen geschlossenen Mund kann man nicht füttern."

Die inständig gesungenen Gebete "Give me a clean heart" und "Help me" setzten das Konzert fort. "Die Älteren unter Ihnen", kündigte Chorleiter Brooks-Potratz an, "haben bestimmt schon zu einem Song getanzt, der von Elvis Presley gesungen wurde. Aber eigentlich ist es ein Kirchenlied, nämlich: Oh, happy day. Da riss es fast alle von ihren Sitzen hoch, so temperamentvoll und beschwingt interpretierte der Chor diesen Gospel. Lange anhaltender Applaus war ihm sicher.

Pfarrerin Verena Fries schloss in ihr abschließendes Dankgebet auch die Fürbitten für Notleidende ein. Mit dem Segen und dem gemeinsamen Vaterunser klang der Gottesdienst zum Geläut der Glocken stimmungsvoll aus. Dann mischten sich die Sängerinnen und Sänger unter das Publikum und gemeinsam, Hand in Hand, sang man "We shall overcome". Ein Lied, das heute weltweit als musikalischer Protest gegen jede Art von Missständen gesungen wird. Die Kollekte wird dementsprechend für soziale Projekte des Chors verwendet werden.