Freystadt
Objekte aus dem Rauch

Karin Röser zeigt Keramikkunst aus alter Brenntechnik bei Frühjahrsausstellung in Freystadt

30.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:50 Uhr
Josef Sturm
Mit einer Vernissage ist die Frühjahrsausstellung im Rahmen von "Kunst im Turm" in Freystadt mit Werken aus dem Feuer von Karin Röser (3.von rechts) eröffnet worden. Zu sehen ist sie am Wochenende. −Foto: Sturm

Freystadt (HK) Mit einer Vernissage wurde im Oberen Torturm in Freystadt die Frühjahrsausstellung im Rahmen von "Kunst im Turm" eröffnet.

Auf vier Etagen werden diesmal Kunstobjekte aus dem Rauch von Karin Röser aus Altdorf gezeigt.

Nachdem die seit 2005 freischaffende Künstlerin im Jahre 1997 das Brennen von Keramik im offenen Feuer kennengelernt hat, ist ihre Leidenschaft für diese archaische Arbeits- und Brennmethode entstanden. Interessierte können die Ausstellung am Samstag, 4. Mai, von 14 bis 18 Uhr und am Marktsonntag, 5. Mai, von 10 bis 18 Uhr besuchen. Jeder Erwachsene erhält beim Besuch der Ausstellung ein Los, mit dem ein Objekt der Künstlerin gewonnen werden kann. Der Gewinner oder die Gewinnerin werden telefonisch benachrichtigt.

Überaus lohnenswert ist der Aufstieg in den Torturm. Nicht nur die interessanten und sehenswerten Kunstobjekte können auf den vier Etagen begutachtet und bestaunt werden, von der Höhe des Turms aus kann auch der herrliche Rundblick über die Alt- und Neustadt sowie die weitere Umgebung mit dem Wahrzeichen, der Wallfahrtskirche Maria Hilf und dem Möninger Berg genossen werden. Faszinierend ist dabei das neue frische Grün der Bäume und Pflanzen in der Landschaft. Außerdem beobachten kann man die Störche, die in Freystadt wieder auf den Türmen nisten.

Zur Ausstellungseröffnung, die von Daniela Hafner und Nadine Engelmann musikalisch auf der Querflöte begleitet wurde, waren Bürgermeister Alexander Dorr, seine Stellvertreter Roswitha Schick und Rudi Schiener sowie einige Stadtratsmitglieder gekommen. Dorr freute sich, dass es Michaela Fuchs von der Stadtverwaltung gelungen ist, eine weitere interessante Ausstellung nach Freystadt zu holen. Sie habe hier seit vielen Jahren ein gutes Händchen und immer wieder neue Ideen. Die Kunstausstellungen, die seit 1989 nach der Sanierung des Torturms 1988 veranstaltet werden, sind eine große Bereicherung, betonte Dorr. So sind es nun im Herbst 30 Jahre und geht man von jährlich zwei Ausstellungen aus, wurden so nahezu 60 Mal Werke der unterschiedlichsten Künstler gezeigt. "Kunst im Turm" ist nicht mehr wegzudenken aus Freystadt, so Dorr. Sehr gut gefiel auch Landrat Willibald Gailler, der verspätet bei der Vernissage eintraf, die etwas andere Ausstellung.

Näher ins Detail der gezeigten Keramikobjekte ging Freystadts Kulturreferentin Irmgard Kellendorfer. "Der Turm hat nun schon viele Jahre Geschichte geschrieben und sich mit den beiden jährlichen Kunstausstellungen einen hohen künstlerischen Stellenwert erworben", betonte sie. "Das Brennen von Keramik geht auf die Urzeit zurück. " Heute wieder erweckt liegt es im Trend der Zeit, so Kellendorfer. Sie lobte die Künstlerin Karin Röser, die keine Farben verwendet und alles dem offenen Feuer überlässt. Viele Preise habe sie damit bereits gewonnen.

Auf ihre vielfältigen Werke, die durch ihre Naturverbundenheit, Experimentierlust, Kreativität und Neugier entstehen, ging Karin Röser selbst ein. Mit Hilfe traditionsreicher Techniken entstehe die Keramik in reiner Handarbeit. Neben handwerklichem Können, bedeute dies aufmerksame und liebevolle Erarbeitung jedes einzelnen Objektes in zahlreichen Arbeitsgängen. "Es ist jedes Mal Spannung und Neugierde dabei, wenn nach Stunden der Ofen geöffnet wird und man schaut, ob alles überlebt hat und wie es geworden ist", erzählte Röser. Man müsse offen sein für die Einzigartigkeit eines jeden Brandes und die vielen kleinen Schönheiten sehen, so die Künstlerin, deren Werke bei den Besuchern große Bewunderung fanden.

Die nicht alltägliche Ausstellung, etwas Besonderes, liebevoll aufbereitet von der Künstlerin, kann man am Wochenende sehen. Geöffnet ist sie am Samstag, 4. Mai, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, 5. Mai, von 10 bis 18 Uhr im Oberen Torturm.

Josef Sturm