Thalmässing
Ökumenischer Gottesdienst mit "schöner Aussicht"

Drei Kirchengemeinden feiern auf dem Thalmässinger Landeck - Gemeinsame Messe soll jedes Jahr abgehalten werden

22.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:32 Uhr
  −Foto: Fotos: Steigerwald

Thalmässing (HK) Zu einem ökumenischen Gottesdienst hatten die beiden evangelischen Gemeinden St. Gotthard und St. Michael zusammen mit der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul nach langer Zeit auf den Landeck, den Thalmässinger "Hausberg", eingeladen.

Viele kamen auf das hochgelegene Plateau, um neben dem Landeckhaus Platz zu nehmen und den Gottesdienst bei herrlichem Wetter zu feiern.

Äußerst passend hatte das Ökumene-Team der drei Pfarreien das Thema "Schöne Aussichten" ausgewählt, hat man doch von diesem Platz aus, etwa 100 Meter über Thalmässing, einen wunderbaren Überblick über die ganze Umgebung.

Die musikalische Gestaltung übernahm in bewährter Art und Weise die Band BlackByrd. Wie ein roter Faden zogen sich die Erlebnisse und Eindrücke der Familie Obermeyer durch den Gottesdienst. Mit den Schilderungen ihrer Wanderung wurden die sprachlichen Bilder des Gottesdienstes greifbar.

Auch die Predigt hatte einen ökumenischen Charakter und war in vier Teile gegliedert. So erläuterte Pastoralreferentin Marina Seidl die biblische Lesung von der Verklärung Jesu auf dem Berg und wies darauf hin, dass der Berg uns ja sprichwörtlich immer wieder "ruft". Hans Seidl zeigte die Bedeutung des Landecks in der Vergangenheit auf. Viele Kindheitserinnerungen der Einwohner seien mit diesem Ort verbunden. Gleichzeitig mahnte er, immer wieder neu schätzen zu lernen, was uns im Alltag oft allzu selbstverständlich erscheint.

Frank Zimmer, Pfarrer in St. Gotthard, wies auf die Doppeldeutigkeit des Themas "Schöne Aussichten" hin, dessen Bedeutung man ja sowohl positiv wie auch negativ verstehen könne. Er betonte die Möglichkeiten der ökumenischen Zusammenarbeit in heutiger Zeit und zeigte auf, wie der Glaube die beiden Konfessionen verbinde.

Der Pfarrer von St. Michael, Rudolf Hackner, betonte die ökumenischen Bemühungen der Vergangenheit und rief gleichzeitig auf, an den Gemeinsamkeiten weiterzuarbeiten. Konkret machte er den Vorschlag, einen ökumenischen Landeckgottesdienst jährlich zu feiern.

Steffi Harrer und Margit Rapp vom Ökumene-Team brachten in ihren Bitten und Gebeten die Sorgen und Anliegen der heutigen Menschen zum Ausdruck.

Nach dem Segen und dem letzten Lied war die Feier allerdings noch nicht zu Ende. Familie Kreichauf hatte das Landeckhaus geöffnet und mit Speisen und Getränke dafür gesorgt, dass die Gäste den Tag am Landeck und vor allem die "schöne Aussicht" noch lange genießen konnten. In einem Punkt waren sich die Besucher definitiv einig, nämlich, dass ein solcher Tag zu einer festen Einrichtung werden sollte.

Alexander Steigerwald