Georgensgmünd
Noch immer zu wenig Auszubildende

Innung für Farbtechnik und Gestaltung klagt über zunehmenden Fachkräftemangel - Ehrung für Josef Pfaller

14.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:14 Uhr
Josef Pfaller aus Hilpoltstein bekommt von Hanno Dietrich (links) die Urkunde für hervorragende Leistungen überreicht. −Foto: Foto: Dörr

Georgensgmünd (HK) Ihre Jahresversammlung hat die Innung für Farbtechnik und Gestaltung Mittelfranken-Süd in Georgensgmünd abgehalten.

Dabei standen auch aktuelle Informationen auf der Tagesordnung.

Zunächst aber informierte Wolfgang Eberhard, technischer Berater der Firma Caparol, in seinem Vortrag über akustische Maßnahmen als zusätzliches Geschäftsfeld im Malerhandwerk. Das Unternehmen beschäftigt sich seit 15 Jahren mit dem Thema Akustik und habe verschiedene Produkte hierzu entwickelt. Schlechte Akustik, so der Referent, trete vor allem dann auf, wenn glatte Böden und Wände keine Möglichkeit zur Schallaufnahme böten. Er stellte verschiedene Möglichkeiten von Wand- und Deckenbelägen bis hin zu Schall aufnehmenden, von der Decke hängenden Elementen vor, die die Raumakustik deutlich verbessern. "Wer will sich schon länger in einem Gasthaus aufhalten, wenn man sein eigenes Wort nicht versteht? ", fragte der Referent. Es sei wichtig, entsprechende Lösungen anbieten zu können. "Und das betrifft nicht nur Gasthäuser, sondern auch Kindergärten, Schulen und auch moderne Häuser mit offener Bauweise", sagte der Referent.

Anja Lößel von der Staatlichen Berufsschule Roth berichtete von ihrer Arbeit mit den Auszubildenden. Die Schüler seien von ihrer Vorqualifikation recht unterschiedlich ausgestattet. Von schlechten Mittelschülern bis hin zu guten Abiturienten und Auszubildenden, die erst vor kurzem begonnen hätten, die deutsche Sprache zu erlernen. Dies sei ein sehr schwieriger Spagat, unter dem vor allem die leistungsstarken Schüler zu leiden hätten, sagte die Lehrerin. Die Lehrlingszahlen stiegen zwar an, doch noch immer seien es zu wenig Azubis - im Vergleich zu früher und im Hinblick auf die Nachfrage, bekräftigte die Lößel.

Dies nahm der Obermeister Hanno Dietrich zum Anlass, einen Appell an die Betriebsinhaber zu richten, sich stärker in die Nachwuchswerbung einzubringen. "Wir haben hervorragend organisierte Ausbildungsmessen bei uns im Gebiet. " Mit Unterstützung der Lehrkräfte Anja Lößel und Armin Rauh habe die Innung mehrmals einen guten Auftritt hingelegt, der sich auch in Zahlen bemerkbar gemacht habe. So seien im ersten Lehrjahr aktuell 24 Azubis, im zweiten 22 und im dritten 24 Auszubildende. Im Hinblick auf rückläufige Geburtenzahlen "keine schlechte Entwicklung", so der Obermeister.

Anschließend informierte er über die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres, darunter die Berufsparcours-Veranstaltungen in Treuchtlingen und Roth sowie die Gesellenfreisprechungen. Ein Highlight war seinen Worten zufolge das Maschinenseminar, zu dem man die Mitarbeiter der Betriebe eingeladen hatte.

Mit herzlichen Worten des Dankes für seinen langjährigen, ehrenamtlichen Einsatz als Lehrlingswart der damaligen Innung Schwabach-Roth-Hilpoltstein und als Vorstandsmitglied in der Innung Mittelfranken-Süd erhielt dann Josef Pfaller aus Hilpoltstein die Ehrenurkunde der Handwerkskammer für Mittelfranken. "Für hervorragende Leistungen in der Handwerksorganisation" stand darauf. Hanno Dietrich und der Geschäftsführer Sebastian Dörr überreichten die Urkunde. "In der langen Zeit von 1981 bis 2017 hat man stets auf dich und deinen Sachverstand vertrauen können. Du warst ein zuverlässiger Mitstreiter für unser Handwerk und unsere Betriebe" lobte Dietrich seinen langjährigen Weggefährten.

Anschließend legte Geschäftsführer Sebastian Dörr die Jahresrechnung 2017 und den Haushaltsplan 2018 vor. Beide Rechnungswerke wurden einstimmig angenommen und genehmigt, nachdem er eine gute finanzielle Entwicklung des Innungshaushaltes darstellen konnte.