Hilpoltstein
Naturschützerin sucht Digitalpaten

LBV-Projekt will älteren Ehrenamtlichen den Zugang zu modernen Medien erleichtern soll

22.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:47 Uhr
Anke Brüchert vom LBV will mit ihrem Projekt "Digitalpaten" die Generationen auch digital zusammenbringen, −Foto: LBV

Hilpoltstein (rok) Die Nachricht hat Anke Brüchert, Ehrenamtsbeauftragte des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), sehr gefreut.

Ihr Projekt "Digitalpaten" erhält 5000 Euro von der Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern. "Das war der Startschuss, jetzt legen wir los", sagt Brüchert und erklärt das Projekt, das auf den ersten Blick nicht viel mit Naturschutz oder Vogelkunde zu tun hat. Ältere LBV-Mitglieder sollen von Jüngeren lernen, wie man moderne digitale Plattformen nutzt. Dafür werden jetzt Paten gesucht. Im April beginnen die Schulungen, im Mai gibt es eine Auftaktveranstaltung in Nürnberg.

"Es geht bei uns um den Generationswechsel", sagt Brüchert. Im LBV würden sich viele ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren, die seit 40 oder 50 Jahren im Verband aktiv sind. In Mittelfranken gibt es rund 50 aktive Ehrenamtliche jenseits der 60, schätzt Blüchert. Andererseits arbeiten auch viele junge Menschen im LBV mit und die haben natürlich auch die neuen Medien und Kommunikationswege eingebracht. Mit dem Projekt "Digitalpaten" will Anke Brüchert beide Gruppen zusammenbringen. "Das ist für die Verbandskommunikation geschickt", sagt die Ehrenamtsbeauftragte. Denn wie beim gerade anlaufenden Volksbegehren für Artenvielfalt, gebe es viele Information digital, die Werbung laufe über Social Media. "Schade, dass Ältere sich da nicht trauen", findet Brüchert. Mit den "Digitalpaten" will sie "Hemmungen abbauen".

Das Projekt läuft jetzt an. Für Mittel- und Oberfranken sucht Brüchert ab sofort vor allem junge Leute zwischen 20 und 30, die wissen, was eine Cloud ist, wie man auf Instagram Nachrichten postet und wie man chattet. Etwa 100 Paten werden benötigt, die moderne Technik gut erklären können und etwas Geduld mitbringen sollten. Sie werden im Mai bei der Auftaktveranstaltung ihre "Patenkinder" kennenlernen und sie anschließen immer wieder per Skype oder Whats-App betreuen, sobald Fragen oder Probleme auftauchen. Im Januar 2020 endet das Projekt mit einer gemeinsamen Abschlussfeier. "Das Amt bleibt zeitlich befristet, es soll keine Lebensaufgabe werden. "

Um Pate zu werden, muss man nicht zwingend LBV-Mitglied sein. "Das können auch Externe", sagt Brüchert. Das Patenamt soll aber keine Einbahnstraße sein. "Die Jüngeren können durch den Kontakt mit Älteren profitieren. Die haben oft ein Wahnsinnswissen. " Als Belohnung gibt es außerdem einen Elektronikgutschein.

Bewerbungen für Digitalpaten nimmt ab sofort Anke Brüchert unter anke. bruechert@lbv. de entgegen.