Freystadt
Nächste Vergabe gestoppt

Stimmen-Patt im Freystädter Stadtrat - Kosten für Ziegelfassade der Martini-Schule steigen um 400000 Euro

13.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:57 Uhr
Auf der Bautafel ist gut zu sehen, wie die Fassade der Martini-Schule künftig aussehen soll. Die Ziegelfassade hat aber ihren Preis. −Foto: Münch

Freystadt (HK) Die Sanierung und Erweiterung der Martini-Schule ist im Freystädter Stadtrat erneut zum Streitfall geworden. Die Vergabe der Fassadenarbeiten wurde mit einem Stimmen-Patt bei der Sitzung am Dienstagabend gestoppt. Die Mehrkosten für das gesamte Projekt belaufen sich inzwischen auf über drei Millionen Euro.

Für die Freystädter Stadtverwaltung bleibt die Sanierung und Erweiterung der Martini-Schule eine finanzielle Wundertüte: Während manche der jetzt beschlossenen Ausschreibungen wie etwa für eine mobile Trennwand oder für die Estricharbeiten im Vergleich zur Kostenschätzung um bis zu 70 Prozent billiger werden und insgesamt mehr als 200000 Euro einsparen, gehen die Preise bei anderen Ausschreibungen förm- lich durch die Decke.

Zähneknirschend zugestimmt hat der Stadtrat am Dienstagabend den Mehrkosten in Höhe von rund 160000 Euro für den Innenputz und die Trockenbauarbeiten. Gestoppt wurde dagegen die Vergabe für die Ziegelfassade. Nach der Kostenschätzung in Höhe von rund 928000 Euro belief sich hier das beste Angebot auf 1,33 Millionen Euro. Laut Bürgermeister Alexander Dorr (CSU) sind eine größere Fassadenfläche als ursprünglich angenommen und die Unterkonstruktion am bestehenden Mauerwerk für etwa die Hälfte der Mehrkosten in Höhe von rund 400000 Euro verantwortlich, So werde die Unterkonstruktion deutlich aufwendiger als anfangs gedacht. Mit dem Stimmen-Patt von acht gegen acht wurde die Vergabe in die nächste Stadtratssitzung verschoben. Bis dahin soll sich die Stadtverwaltung beim Anbieter und beim Architekten um bessere Preise und eine günstigere Ausführung der Fassadenarbeiten bemühen.

In der aktuellen Umbau-Geschichte der Freystädter Martini-Schule ist es nicht der erste Fall einer gestoppten Vergabe. Erst im Oktober hatte es Ärger um das Gewerk Metallbau/ Fenster/Sonnenschutz/Dachoberlichter gegeben. Die Kostenberechnung des Architekturbüros in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurde hier um eine satte Million Euro überschritten. Den Zuschlag erhielt die damals einzige Bieterfirma erst vier Wochen später, als sie ihr Angebot um 300000 Euro verringert hatte.

Insgesamt sind für die Sanierung und Erweiterung der Martini-Schule aktuell rund drei Viertel der Gewerke vergeben. Im Vergleich zu den Kostenschätzungen über insgesamt 13,9 Millionen Euro liegt die Summe der Vergaben aktuell schon bei 17 Millionen Euro, was einer Preissteigerung von rund 22 Prozent entspricht.

Jochen Münch