Triesdorf
Meisterbriefe für motivierte Landwirte

Magdalena Eitel widmet sich Hopfenanbau - Stefan Fackelmeier pflanzt Erdbeeren zum Selberpflücken

30.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:15 Uhr
Thomas Schmidt
Glückwunsch an die neuen Meister: Gabriele Sichler-Stadler, Bezirksrätin Cornelia Griesbeck, Kreisobmann Thomas Schmidt (von links) sowie Kreisbäuerin Annette Götz (rechts) gratulieren den jungen Landwirten aus dem Landkreis Roth zum Meisterbrief. −Foto: Landwirtschaftsamt

Triesdorf/Hilpoltstein (HK) Im festlichen Rahmen der Markgräflichen alten Reithalle in Triesdorf wurde die Übergabe der Meisterbriefe an drei junge Landwirtschaftsmeisterinnen und 28 männliche Landwirtschaftsmeister aus ganz Franken und der Oberpfalz gefeiert.

Aus dem Landkreis Roth gratulierten Landwirtschaftsdirektor Werner Wolf und der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Thomas Schmidt, sechs jungen Meistern zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Besonders erfreut zeigte sich Kreisbäuerin Annette Götz darüber, dass mit Magdalena Eitel aus Schnittling auch eine der drei neuen Landwirtschaftsmeisterinnen dabei war.

Über den Zuwachs von sechs Landwirtschaftsmeistern im Landkreis Roth freute sich besonders Kreisobmann Thomas Schmidt. Er kündigte an, die neuen Meister bei der nächsten Ortsobmännerversammlung vorzustellen. Mit Johannes Christoph aus Kaising, Matthias Hackner aus Österberg und Josef Walter aus Schutzendorf, der selbst bereits Ortsobmann ist, war Greding sehr gut vertreten. Dazu kamen Stefan Fackelmeier aus Rabenreuth im Markt Thalmässing und Wolfgang Pfaller aus Rudletzholz. Ebenso wie Magdalena Eitel bewirtschaften alle neuen Meister zusammen mit ihren Eltern Höfe, auf denen die Milchviehhaltung einen wichtigen Teil des Betriebes bildet.

Die Leiterin des Fortbildungszentrums, Gabriele Sichler-Stadler, freute sich über die engagierte Zusammenarbeit von Prüflingen, Prüfern und der Verwaltung. Durch diese intensive Zusammenarbeit, konnten hervorragende Ergebnisse für die mittelfränkische Landwirtschaft erzielt werden. Besonders beeindruckt zeigte sie sich von der persönlichen Entwicklung der jungen Menschen in den letzten Jahren, die immer mehr zu Meistern ihres Faches heranwuchsen und das nun auch nach außen präsentieren können. Diese Meisterschaft sei aber auch nötig, um den zukünftigen Herausforderungen, wie dem ständig extremer werdenden Klima, gerecht werden zu können.

Bei der feierlichen Verleihung der Meisterbriefe, umrahmt von den Posaunisten der Hochschule für Musik in Dinkelsbühl, informierte Gabriele Sichler-Stadler nicht nur über die betrieblichen Hintergründe der Landwirtschaftsmeister, sondern gab auch kurze Einblicke in deren Lebensmotto und die Themenstellung ihres Meisterarbeitsprojektes. Der 23-jährige Österberger Matthias Hackner hatte besonders das Tierwohl im Auge und stellte für die Meisterprüfung verschiedene Fütterungsversuche an, um diese Methoden im Hinblick auf die Tiergesundheit und die Fruchtbarkeit der Kühe zu beleuchten. Sein Lebensmotto fasste er mit dem Spruch "nur tote Fische schwimmen mit dem Strom" zusammen.

Ein ähnliches Projekt hatte auch der erfolgreiche Fleckviehzüchter Johannes Christoph betrieben. Er untersuchte, wie sich mit selektivem Trockenstellen die Eutergesundheit verbessern und damit Medikamenteneinsatz reduzieren lässt. Die 23-jährige Magdalena Eitel nahm dagegen mit dem Hopfen einen anderen Betriebsschwerpunkt in den Blick. Sie untersuchte verschiedene Aufleitungssysteme im Hopfenbau im Hinblick auf den Ertrag, die Qualität und die Gesundheit der Hopfendolden. Der junge Rabenreuther Stefan Fackelmeier nahm für sein Arbeitsprojekt sogar das Risiko eines gänzlich neuen Betriebszweiges auf sich. Er startete auf dem Milchviehbetrieb mit dem Anbau von Erdbeeren zum Selbstpflücken und schloss damit eine Angebotslücke im Raum Thalmässing.

Erfreut zeigte sich Landwirtschaftsdirektor Werner Wolf über die große Zahl der Meister, die den Grundstock und weite Teile der Ausbildung in der Rother Landwirtschaftsschule absolviert haben. Zu den Meistern aus Roth waren das auch diejenigen aus den Landkreisen Fürth, Neumarkt, Nürnberger Land und Weißenburg, darunter auch der Jahrgangsbeste Christian Tröster aus Döckingen. Er forderte von den vielen anwesenden Politikern Vertrauen in die hohe Qualität der Ausbildung ein. Es dürfe nicht noch mehr unerfüllbare Bürokratie wie in den Bereichen der Düngeverordnung und des vermeintlichen Tierschutzes eingeführt werden, wenn die bäuerliche Landwirtschaft erhalten werden soll, sagte Tröster.

BBV-Bezirkspräsident Günther Felßner bestätigte die Worte des frischgebackenen Meisters. Er freute sich vor allem über die vielen motivierten jungen Menschen und forderte, diese Motivation zu fördern und nicht zu bremsen. Zum Abschluss ehrte der Vorsitzende des Meisterprüfungsausschusses, der stellvertretende Kreisobmann Günther Engelhard, die ausgeschiedenen Mitglieder des Prüfungsausschusses. Darunter war auch der langjährige Leiter des Fachzentrums Milchviehhaltung am Landwirtschaftsamt in Roth, Johann Mederer, der vor kurzem den wohlverdienten Ruhestand angetreten hat.

Thomas Schmidt