Offenbau
Liebe zur Natur von Anfang an lernen

Bauernhofkindergarten in Offenbau feiert Eröffnung mit vielen Gästen

03.09.2018 | Stand 23.09.2023, 3:58 Uhr
Wo die Reise beim Bauernhofkindergarten hingeht, zeigen schon die vielen Blumen bei der Eröffnung. −Foto: Tschapka

Offenbau (HK) Der neue Bauernhofkindergarten Offenbau, der für bis zu 15 Kinder der Marktgemeinde Thalmässing ein durch und durch ökologisches Konzept und gelebte Naturverbundenheit bieten will, ist gestern gestartet. Am Samstag wurde auf der grünen Kindergartenwiese am alten Sportplatz unweit des kleinen Dorfes ordentlich gefeiert.

Dort stehen bereits ein Blockhaus und ein Indianerzelt, in dem später die vielen anwesenden Kinder noch eine Geschichte erzählt bekamen. Sie konnten sich auch an diversen Spielstationen vergnügen. Natürlich durften die Mädchen und Buben auch beim offiziellen Teil dabei sein, bei dem zunächst einmal die Erwachsenen das Wort hatten.

Die Biobäuerin und Diplom-Sozialpädagogin Claudia Dollinger-Höps, die die Idee für den Kindergarten auf ihrem Hof hatte, begrüßte die vielen Gäste, die auf der Wiese einen großen Kreis bildeten und gerade zusammen mit den Kinder das Lied "Schön, dass du da bist" gesungen hatten. In kurzen Worten umriss sie noch einmal das Konzept der neuen Kindereinrichtung, deren Schwerpunkt der achtsame Umgang mit der gesamten Natur und aller darin befindlichen Lebewesen sei. "Nur wer die Liebe dafür von Anfang an lernt, wird dies alles später auch beschützten wollen", ist sie sich sicher.

Im Bauernhofkindergarten sollen die Kinder viel über das Leben lernen, und wie alles miteinander zusammenhängt. "Und das erreichen wir nicht über den Kopf, sondern über das Herz", so Dollinger. Geleitet wird der Kindergarten von der Erzieherin Simone Menath und der Umweltpädagogin Ann-Katrin Frisch, der außerdem als Ergänzungskraft die Sonderpädagogin Sophia Tauber zur Seite steht, ebenso wie die Erzieherin Ulli Schleehahn, die unter anderen bereits die Jahreskindergruppen am Dollingerhof leitet. "Wir sind davon überzeugt, dass alles, was wir in unser Projekt hineinstecken, irgendwann zurückkommt. Vielleicht nicht an uns persönlich, aber an die nächste Generation", so die Hof-Chefin. Ein großer Dank richtete diese auch an den Thalmässinger Bürgermeister Georg Küttinger, an dessen erste Reaktion bei der Vorstellung ihres Konzepts sie sich noch gut erinnern könne: "Je vielfältiger, desto besser", habe dieser damals gesagt.

Der war natürlich auch nach Offenbau gekommen und machte im Gegenzug Claudia Dollinger-Höps und ihrem Team ein großes Kompliment, wie schnell das Ganze realisiert worden war. Gerade einmal ein Jahr sei seit der Idee vergangen, und schon jetzt würde Eröffnung gefeiert. Küttinger zeigte sich überzeugt, dass ein Bauernhofkindergarten bestens zur ländlich geprägten Gegend von Thalmässing und Umgebung passe, und bezeichnete die neue Einrichtung als ein "Alleinstellungsmerkmal weit über die Gemeindegrenzen hinweg".

Auch Landrat Eckstein war des Lobes voll über das naturverbundene Konzept, das ihn an seine eigene Kindheit erinnere, als sie völlig angstfrei im Wald, auf der Straße oder im Schuppen gespielt hätten. "Lassen wir die Kinder hier einfach Kinder sein", so Eckstein. Man solle diese neue Einrichtung auch nicht als falsche Konkurrenz zu bereits bestehenden Kindergärten ansehen, sondern das Miteinander in den Vordergrund stellen. "Das Motto unseres Landkreises heißt ?Vielfalt als Stärke', und genau das wollen wir auch leben", sagte der Landrat

Schließlich ließen alle Kinder zur Feier des Tages bunte Luftballons steigen - laut Dollinger-Höps übrigens aus umweltfreundlichen Naturkautschuk - und danach waren alle eingeladen, sich den weitläufigen Bauernhofkindergarten anzusehen oder am bereit gestellten Buffet zu stärken.

Tobias Tschapka