Freystadt
Langjähriger Einsatz für eine gerechtere Welt

Fairer Handel hat in Freystadt seit drei Jahrzehnten ein Zuhause - Ehrenamtliches Team im Einsatz

19.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Das Team des Eine-Welt-Ladens Freystadt hat das 30-jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert. −Foto: Foto: haz

Freystadt (haz) 30 Jahre Eine-Welt-Laden in Freystadt: Den runden Geburtstag haben die derzeit 35 Mitarbeiterinnen zum Anlass genommen, einen Festabend zu veranstalten.

Sie feierten 30 Jahre fairen Handel.

In ihrer Rückschau erinnerte die Vorsitzende Carmen Endres an die Anfänge: Ins Leben gerufen wurde der Laden im März 1988. Hauptinitiatoren waren seinerzeit der Gemeindereferent Konrad Fuchs und seine Frau Michaela. Das Ehepaar startetete mit acht ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen das Projekt. Damals firmierte der Eine-Welt-Laden noch unter einem Namen, der später der Political Correctness zum Opfer fiel: "Dritte-Welt-Laden". Ein Bauunternehmen stellte den engagierten Gründern sein altes Bürogebäude kostenlos zur Verfügung. Drei Jahre später kam mit dem Umzug in die Räume im Untergeschoss des Pfarrhofs die Umbenennung. Hier hat der Eine-Welt-Laden bis heute seine feste Bleibe, von der Straße Am Stadtgraben her ist er barrierefrei zu erreichen. Die Räume stellt die Pfarrei kostenfrei zur Verfügung.

Anfangs liefen die Geschäfte mit Produkten aus dem fairen Handel eher zögerlich. Das änderte sich, als sich im Jahr 1993 die in Freystadt ansässigen Franziskanerinnen - die Ordensschwestern Regine Schreiber, Judäa Bittenauer und Mattäa Herrler - zum Team gesellten. Dank ihrer Initiative gelang es, den Laden mit einem Kredit der Pfarrei zu beleben. Bald danach startete man eine Bananenaktion: Alle zwei Wochen sind Bananen im Angebot - bis heute, in diesem Monat vom 20. bis 22. Juni.

1997 gründete das Team mit tatkräftiger Unterstützung von Josef Dunkes einen Verein, dessen Vorsitz übernahm Petra Dunkes. Im Jahr 2006 wählten die Mitglieder dann Carmen Endres zur Vereinschefin. Ein gutes Betriebsklima wird gepflegt mit Jahresessen oder jährlichen Ausflügen der Vereinsmitglieder.

Geöffnet hat der Eine-Welt-Laden mittwochs und freitags von 15 bis 17 Uhr sowie donnerstags und samstags von 10 bis 12 Uhr. Kunden können dort Produkte aus fairem Handel erwerben. Dieser ist ein wirkungsvolles Instrument der Armutsbekämpfung, denn dieser Handel sichert Kleinbauernfamilien in Entwicklungsländern ein verhältnismäßig gutes Einkommen. Carmen Endres erinnerte bei der Feier an den Leitsatz des fairen Handels, den der brasilianische Bischof Don Helder Camera geprägt hat: "Wenn die Länder des Überflusses den Entwicklungsländern gerechte Preise für ihre Produkte zahlen würden, könnten sie ihre Unterstützung und Hilfspläne für sich behalten. " Weil dem bislang nicht so ist, macht das Team weiter mit dem Ladenverkauf und Sonderaktionen.