Kandidaten im KJR-Check

16.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:36 Uhr

Auf dem KJR-Prüfstand in Mini-Roth standen auch Manfred Weiß (rechts) und Udo Weingart (2.v. links).

Hilpoltstein (HK) Der Kreisjugendring (KJR) Roth nahm die Kandidaten für Landtag und Bezirkstag näher unter die Lupe. Sie wurden vom KJR-Vorstand zu jugendpolitischen Gesprächen vor Ort, also bei KJR-Veranstaltungen eingeladen.

Gleich den ersten Termin nahmen die beiden Landtagskandidaten der CSU, Manfred Weiß und Udo Weingart, sowie die Kandidatinnen von B´90/Die Grünen, Ursula Burkhardt (Landtag), Renate Grädler (Land- und Bezirkstag) und Karin Holluba-Rau (Bezirkstag) am Rande der Aktion "Mini-Roth" wahr.

Der KJR betonte, dass die Kürzungen der bayerischen Staatsregierung aus den Jahren 2003/04 vor allem bei der Förderung der Jugend- und Mitarbeiterbildungen immer noch nicht behoben sind.

Ausdrücklich gebeten wurden die Kandidaten für den Landtag, als Abgeordnete den erst kürzlich veröffentlichten Bericht der Enquete-Kommission "Jung sein Bayern" im Auge zu behalten. Wichtigste Konsequenz daraus müsse eine baldige Überarbeitung des inzwischen zehn Jahre alten bayerischen Kinder- und Jugendprogramms sein, in dem aktuelle Themen wie "Jugendarbeit und Schule" noch nicht ein Mal angesprochen sind.

Gerade in diesem Bereich brauche die Jugendarbeit Unterstützung. Sie sei zwar gefragt, ihre Angebote in die Ganztagsschulen einzubringen, aber das sei für Ehrenamtliche nicht so einfach zu bewältigen. Gefördert werden müssten Formen, in denen die Möglichkeiten ehrenamtlich Engagierter stärker berücksichtigt werden.

Die Erwartungen des KJR Roth an die Kandidaten wurden auch beim Jungenerlebnistag mit Christine Rodarius und Klaus Vogel (Landtag) und Hannedore Nowotny (Bezirkstag) von der SPD und Wolfgang Heidenreich, FDP-Landtagskandidat, vorgetragen, ebenso beim letzten Gesprächstermin mit dem Landtagskandidaten der Freien Wähler Hermann Kratzer, der in Schwanstetten den Spielbus besuchte.

KJR-Vorsitzende Elke Lades-Eckstein betonte, dass mit den in den Mitgliedsverbänden gemeldeten rund 27 000 Kindern und Jugendlichen der Kreisjugendring die größte Interessensvertretung im Landkreis Roth sei. Neben dem Ferienpass, der Aktion "Spielbus" und Bildungsangeboten sei hier besonders die Beratung und Unterstützung der Gemeinden im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit zu erwähnen, die weniger im Lichte der Öffentlichkeit stehe, aber viel Arbeitskapazität erfordere, so Lades-Eckstein.

An die Kandidatinnen und Kandidaten für den Bezirkstag appellierten die KJR-Vertreter sich für den weiteren Ausbau des Bezirksjugendrings als Fachstelle für Jugendarbeit einzusetzen und die Jugendkultur- und Medienberatung dauerhaft abzusichern.

Die Politiker können sich mit ihren Stellungsnahmen zu den jugendpolitischen Forderungen des Bayerischen Jugendrings in dessen Landtags-Online-Handbuch eintragen lassen können. Außerdem ist unter der Internetadresse www.bjr.de eine Übersicht über alle für den Landtag wählbaren Parteien mit ihren Profilen einsehbar.

Aus für Wahl-O-Mat

In einem Punkt hat sich die Ankündigung gegenüber den Kandidaten leider überholt: Die KJR-Vertreter hatten bei ihren jugendpolitischen Gesprächen Werbung für den "Wahl-O-Maten" gemacht, der auf der Internetseite eingestellt werden sollte, um vor allem Jungwähler zu motivieren, sich zu informieren und politisch zu orientieren. Der Bayerische Jugendring musste dieser Tage mitteilen, dass aufgrund einer Klage einer kleinen Partei die Umsetzung nicht mehr möglich ist. Der Kreisjugendring bedauert dies außerordentlich, da gerade diese Form Jungwählerinnen und -wähler bei den letzten Wahlen sehr gut angesprochen hat.