Freystadt
Kritik an Dorrs Ambitionen

Freystädter Bürgermeister kandidiert wieder und will auch Vorsitzender im CSU-Kreisverband werden

04.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:17 Uhr

So viel ist schon sicher: Der Stuhl von Alexander Dorr wird auch nach der Wahl im Rathaus stehen. Offen ist jedoch, ob dann im Amtszimmer des Bürgermeisters oder weiterhin im Büro des Kämmerers - Foto: haz

Freystadt (haz) Bei der Jahresversammlung des CSU-Stadtverbandes Freystadt hat Bürgermeister Alexander Dorr nicht nur bekanntgegeben, dass er bei der nächsten Kommunalwahl im März 2020 wieder für das Bürgermeisteramt kandidieren wird. Außerdem will Dorr für den Posten des Vorsitzenden im CSU-Kreisverband Neumarkt kandidieren.

In seinem Rechenschaftsbericht hatte Dorr zuvor ausgeführt, dass der Stadtverband Freystadt aktuell 148 Mitglieder zähle, fünf weniger als bei der Versammlung vor zwei Jahren. 79 Mitgliedern kommen aus dem Ortsverband Freystadt und 69 aus den Ortsverbänden Burggriesbach, Forchheim, Möning, Sondersfeld und Thannhausen. Als Höhepunkte des vergangenen Jahres bei der Freystädter CSU nannte er den Besuch der Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Gerda Hasselfeldt, den politischen Frühschoppen mit Finanzminister Albert Füracker, den "Blaulicht-Dialog" mit Bundesinnenminister Stephan Mayer.

Als Arbeitsschwerpunkte im Freystädter Rathaus nannte Alexander Dorr die Schaffung von weiteren Betreuungsplätzen für Kleinkinder, die Ausweisung von Bauland oder die Sanierung der Martini-Schule. Kritik übte der Bürgermeister an den anderen Fraktionen: "Uns wird alljährlich beim Haushalt vorgeworfen, dass nichts weitergeht und dass wir Investitionsstau haben. Wenn es aber darum geht, etwas im Stadtrat weiterzubringen, wird versucht, alles zu verzögern und die Umsetzung doch noch hinausschieben oder es wird, wie zuletzt, gar die Finanzierbarkeit in Frage gestellt."

Finanzminister Albert Füracker, der zur Jahresversammlung des Freystädter CSU-Stadtverbandes gekommen war, lobte in seinem Grußwort die Großgemeinde Freystadt als Kommune mit viel Zuzug und erfolgreicher Entwicklung. Der Neumarkter Landrat und langjährige Freystädter Bürgermiester Willibald Gailler stellte fest, dass die erfolgreiche Zeit in Freystadt auch die Handschrift der CSU trage.

Schatzmeister Benno Pietsch nahm nach seinem Bericht die Gelegenheit wahr, Kritik an der Politik im Freystädter Rathaus anzubringen. Er monierte mangelnde Grundstücksankäufe für die Baulandentwicklung und andere Punkte, in denen viel zu wenig getan werde. Er riet Dorr, nicht als CSU-Kreisvorsitzender zu kandidieren. "Wir haben in Freystadt genug Arbeit".

Ungeachtet dieser Kritik wurde Dorr anschließend als Vorsitzender des CSU-Stadtverbandes ebenso bestätigt wie Rudolf Schiener als Stellvertreter, Christian Mader als Schriftführer und Pietsch als Kassenwart. Eine Anfrage von Anton Ferschl

Geehrt für ihre langjährige CSU-Mitgliedschaft wurden schließlich Gerhard Brandl (Thannhausen), Harald Enderlein (Freystadt) und Gerd Waffler (Sondersfeld) für je 20 Jahre, Rudolf Fritsch und Guido Kühnlein (Freystadt), Andreas Hiemer, Rudolf Zech und Hans-Peter Stadler (Burggriesbach) für je 25 Jahre, Hans Schöll (Freystadt) für 30 Jahre, Alois Goßner (Forchheim) für 40 Jahre, Otto Beck (Freystadt), Ludwig Bösl (Hilpoltstein), Johann Götz und Michael Rackl (Höfen), Ambros Pröbster (Sondersfeld) und Johann Regensburger (Obernricht) für je 50 Jahre sowie Konrad Pröbster (Kittenhausen) für 55 Jahre.