Kraftsbuch
Staatliches Bauamt nicht zuständig

Behördenvertreter machen Volker Bauer wenig Hoffnung auf Verkehrsberuhigung in Kraftsbuch

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr
Die Verkehrssituation in Kraftsbuch nehmen Thomas Schmidt (Bildmitte), Volker Bauer und Manfred Preischl (rechts daneben) mit Vertretern des Staatlichen Bauamts und einigen Anwohnern genau unter die Lupe. −Foto: Schmitt

Kraftsbuch (HK) Der Verkehr in ihrem Ort, insbesondere der Schwerlastverkehr, ist den Bewohnern von Kraftsbuch schon lange ein Dorn im Auge. Weil sich aber nichts bewegt, hat sich der Ortssprecher Thomas Schmidt jetzt an den Landtagsabgeordneten Volker Bauer gewandt.

Der CSU-Abgeordnete und sein Parteifreund Thomas Schmidt aus Kraftsbuch, Mitglied des Gredinger Stadtrats, organisierten einen Ortstermin, zu dem nicht nur Bürgermeister Manfred Preischl und Anwohner kamen, sondern auch Fachleute aus dem Staatlichen Bauamt. Verschiedene mögliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wurden dabei diskutiert. Ob es aber tatsächlich zur Umsetzung kommt, steht noch in den Sternen.

Auch im ländlichen Raum nimmt die Verkehrsbelastung beständig zu. Offiziellen Zählungen zufolge sind es täglich 500 Fahrzeuge, die durch den Gredinger Gemeindeteil Kraftsbuch fahren, darunter in nicht geringem Maß Schwerlastverkehr wegen der nahen Steinbrüche. Die Autos führen schon an beiden Ortseingängen zu schnell, sagen die Dorfbewohner. In der Ortsmitte werde dann auch noch häufig über Gebühr beschleunigt. Hinzu kommt die langgezogene Kurve mitten im Ort. Sie werde häufig geschnitten. "Die Lkw fahren dabei oft auf den Gehweg", hat eine Anwohnerin beobachtet - vor allem, wenn sich zwei Lastwagen im Dorf begegneten.

Wie viele Autos allerdings tatsächlich durch Kraftsbuch rauschen, das kann gegenwärtig niemand sagen. Denn die aktuellen Zählungen berücksichtigen die Zufahrten über Einmündungen der Kreisstraße nicht. "Es könnten auch 1000 pro Tag sein", hieß es beim Ortstermin. Auch die Zahl der Lastwagen kann niemand seriös einschätzen. Deshalb will die Stadt Greding als erste Maßnahme bald ein Gerät zur Verkehrszählung installieren. "Dann haben wir objektive Zahlen", sagte Bürgermeister Manfred Preischl. Einen Anhaltspunkt in Sachen Schwerlastverkehr teilte Ortssprecher Schmidt mit: "Heute habe ich zwischen 10 und 11 Uhr vom Fenster aus 17 Lkw gezählt", sagte er.

Vonseiten des Straßenbauamts konnten allerdings wenige konkrete Ideen eingebracht werden. Es lag allerdings nicht am mangelnden Willen der beiden Baubeamten. "Wir sind für bauliche Maßnahmen an der Staatsstraße zuständig", hieß es. Dafür sahen sie jedoch zu wenige Ansatzpunkte. "Aber Sie haben uns sensibilisiert, das war wichtig", wandte sich Baudirektor Klaus Schwab an die Umstehenden. Einig war man sich, am westlichen Ortseingang mit starker Linkskurve Fahrbahnmarkierungen anzubringen. "Vielleicht bleiben die Autofahrer dann eher in ihrer Spur", mutmaßte man. Für die von der Bevölkerung angeregten weiteren Maßnahmen sahen die Vertreter der Straßenbaubehörde allerdings eher das Landratsamt und die Polizei in der Pflicht. Sowohl in Sachen Blitzer als auch der Einrichtung einer Tempo-30-Zone könnten ausschließlich die Beamten dort handeln. Die Geschwindigkeitsreduzierung sei allerdings besonders schwierig, denn die letzte Entscheidung darüber liege bei der Regierung in Ansbach.

Volker Bauer hielt es für sinnvoll, alsbald Projekte in Angriff zu nehmen, die zumindest eine psychologische Beeinflussung der Autofahrer zur Folge hätten. Insofern begrüßte er die Mittelstreifenmarkierung der Fahrbahn, plädierte aber durchaus für weitere Eingriffe, die zu mehr Sicherheit in Kraftsbuch führen könnten. "Schließlich geht es auch um Kinder", sagte er. Bauer regte deshalb an, über Querungshilfen und Fahrbahnteiler nachzudenken.