Hilpoltstein
Korinskis Vermächtnis

Der Thalmässinger Künstler Tevauha soll die Idee eines Kreisel-Kunstwerks für Hofstetten verwirklichen

18.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
So soll es aussehen, das Kreisel-Kunstwerk für Hofstetten: Der Thalmässinger Künstler Tevauha und Bürgermeister Markus Mahl zeigen das Model am Montagabend in der Sitzung des Bauausschusses. Mit dem anfänglichen Modell von Paul Korinski habe er viel herumprobiert, sagte der Künstler. Letztendlich sei er aber immer wieder auf Korinskis Entwurf zurückgekehrt, weil dieser einfach optimal passe. −Foto: Münch

Hilpoltstein (HK) Es ist das letzte große Projekt, an dem der Hilpoltsteiner Ehrenbürger Paul Korinski vor seinem Tod im März gearbeitet hat: Ein Kunstwerk für den Kreisel am Hofstettener Ortseingang. Korinskis Werk vollenden soll der Thalmässinger Künstler Tevauha. Bis zum nächsten internationalen Hofstettentreffen im Mai 2019 soll es aufgestellt sein.

Schon seit vielen Jahren gibt es im Hilpoltsteiner Ortsteil Hofstetten den Wunsch, den kleinen Kreisverkehr am Ortseingang zu verschönern. "Zusammengegangen ist in der langen Zeit aber nie etwas", sagt Christine Rodarius, die für die SPD im Stadtrat sitzt und selbst in Hofstetten wohnt. Doch dann hat sich Paul Korinski der Sache angenommen - und wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten brachte er für die Hofstettener den Durchbruch.

Etwa seit der Zeit, als im Hilpoltsteiner Stadtrat die Debatten über Kunst im öffentlichen Raum begannen, entwickelte Korinski eine Idee für ein Kunstwerk im Hofstettener Kreisel, erzählt Rodarius. "Er wollte ein beispielhaftes Projekt für Kunst im öffentlichen schaffen." Um die Weihnachtszeit 2017 herum hatte der Hilpoltsteiner Ehrenbürger seinen Entwurf fertig. Zu sehen bekam das Modell aber einzig der Vorsitzende der Heimat- und Naturfreunde Hofstetten, Helmut Engerling. Zu einer größeren Präsentation kam es nicht mehr. Denn Paul Korinski starb im März dieses Jahres.

Das Modell für den Kreisverkehr, das die Reichelmühle, den Kirchturm und die Engerlingscheune und damit die drei prägenden Gebäude Hofstettens vereint, bezeichnet Christine Rodarius als das "Vermächtnis von Paul Korinski", das jetzt mit Hilfe der Stadt verwirklicht werden soll. Im nichtöffentlichen Teil einer Stadtratssitzung wurde das Projekt den Stadtratsmitgliedern schon einmal vorgestellt. Am Montagabend erteilte der Bauausschuss des Stadtrats gegen die Stimmen der Freie-Wähler-Fraktion seine Zustimmung, dass der Thalmässinger Künstler Thomas Volkmar Held das Kreis-Kunstwerk nach Korinskis Ideen anfertigen soll.

Anhand eines Modells im Maßstab 1:10 erklärte Held, dass der Kirchturm im Kreisel-Kunstwerk etwa 3,60 Meter in die Höhe ragt. Kosten werde das Objekt aus Cortenstahl zwischen 18000 und 22000 Euro. Nicht über den Preis an sich, sondern über die Art und Weise der Finanzierung im Hilpoltsteiner Haushalt entwickelte sich anschhließend eine Debatte im Bauausschuss. Bürgermeister Markus Mahl und Christine Rodarius sprachen sich dafür aus, für das Kreisel-Kunstwerk einen eigenen Haushaltsposten zu schaffen und somit nicht den zwei Jahre beschlossenen 100000-Euro-Topf für die Kunst im öffentlichen Raum zu belasten. "Wir würden damit auch alle Regeln verletzten, die wir für die Kunst im öffentlichen Raum ausgemacht haben", sagte Rodarius auf Nachfrage unserer Zeitung. Hier müsse ja immer ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. Für Korinskis Vermächtnis habe man sich dagegen schon frühzeitig an den Künstler Tevauha gewandt, weil dieser auch mit Korinski selbst in Kontakt gestanden habe, so Rodarius.

Gegen einen eigenen Haushaltsposten für das Kreisel-Kunstwerk sprach sich Michael Greiner als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler aus. Er halte die 100000 Euro für Kunst im öffentlichen Raum ohnehin für zu viel. "Wir können dem Kunstwerk zustimmen, aber nicht der Finanzierung", so Greiner. Die Fraktionen von SPD und CSU sind dagegen bereit, die vom Künstler genannte Summe für das "bleibende Werk des Hilpoltsteiner Ehrenbürgers Paul Korinski" zusätzlich zum Kunst-Posten auszugeben.