Greding
Thomas Schmidt fordert Bürgermeister Preischl heraus

Landwirt aus Kraftsbuch vom Ortsverband der Christsozialen nominiert

16.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:53 Uhr
"Wir können es wirklich schaffen", sagt der Gredinger CSU-Bürgermeisterkandidat Thomas Schmidt (8. v. l.), der gegen Amtsinhaber Manfred Preischl antritt. −Foto: Kofer

Michael Kreichauf, stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU aus Thalmässing, bringt das Ergebnis der Nominierungsversammlung am Ende auf den Punkt: "Es ist ein gutes Zeichen, mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten in die Wahl zu gehen."

 


Das war das erklärte Ziel des Gredinger Ortsverbandes der CSU und Vorsitzende Barbara Thäder kann am Sonntagabend verkünden, dass dieses Vorhaben gelungen ist. Allerdings musste sie bis zum Montag davor warten, ehe der Kandidat seine Zusage machte: Thomas Schmidt, 47, Landwirt aus Kraftsbuch, wird am 15. März gegen Amtsinhaber Manfred Preischl (Freie Wähler) antreten. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen", sagt Schmidt. Schließlich sei er ja schon vor sechs Jahren bereit gewesen, als plötzlich mit Günther Netter und Stefan Greiner gleich zwei Mitbewerber aus den eigenen Reihen ihren Hut in den Ring geworfen hätten - am Ende kandidierte Greiner. Beide treten nicht mehr für den Stadtrat an. Ebenso wie Michael Beringer und Roland Pohl.

Doch die Liste der Kandidaten, darunter vier Frauen, habe ihn überzeugt, so Schmidt. "Wir können's wirklich schaffen", das sei sein Eindruck nach dem ersten Treffen am Mittwoch gewesen. "Aber wir haben nur eine Chance, wenn alle mitmachen", schärft er den 25 CSU-Mitgliedern ein, die am dritten Adventsabend gekommen sind, um den Wahlkampf einzuläuten. "In 91 Tagen haben die Wahllokale um diese Uhrzeit bereits geschlossen", sagt Barbara Thäder. "Dann wissen wir: Haben wir einen Bürgermeister?" Die vergangenen zwölf Jahre sei es für die CSU in Greding schwer gewesen, sich durchzusetzen. Zuletzt sei das bei der geplanten Brücke über die Schwarzach der Fall gewesen, als man mit Hilfe des Landtagsabgeordneten Volker Bauer verhindert habe, dass die bisherige Stahlverbundbrücke durch eine Bogenbrücke ersetzt werden wird. Am Ende stimmte nur Preischl gegen diesen Vorschlag. Aber 9 von 20 Stadträten seien eben keine Mehrheit. Das müsse sich ändern. Ziel der CSU sei es, die Mehrheit im Stadtrat zu erobern und den Bürgermeister zu stellen. "Heute ist ein erster Schritt, diese Wende einzuleiten", sagt Thäder. "Thomas Schmidt bringt Verstand mit und hat den Mut, dafür zu kämpfen."

Der Kandidat bestätigt: "Einen langen Atem habe ich. Wir brauchen etwas Dampf gegen den aktuellen Bürgermeister." Seit 2008 sei er im Stadtrat mit Preischl ausgekommen, jetzt hoffe er, künftig "in anderer Konstellation mit dem Bürgermeister auszukommen". Ein Lacher geht durch den Raum. In Thalmässing würden sie eine super Sporthalle bauen, in vielen Gemeinden sei die Kinderbetreuung erheblich besser als in Greding, sagt Schmidt. Dem Amtsinhaber wirft er vor, trotz sprudelnder Steuereinnahmen "nur das Notwendigste" erledigt zu haben. "Er hat mit dem Geld zu wenig gemacht. Den Schwung muss die CSU liefern", sagt der CSU-Kandidat in seiner bewusst kurz gehaltenen Vorstellungsrede. Jetzt stehe er für Nachfragen zur Verfügung. Doch niemand fragt. 23 der 25 Mitglieder entscheiden sich für Thomas Schmidt, zwei Stimmzettel bleiben leer.

Dann stellen sich alle 20 Stadtratskandidaten vor. Die Liste führt Schmidt an, es folgen die Stadtratsmitglieder Barbara Thäder, Oswald Brigl, Josef Dintner und Theodor Hiemer. Der Altersdurchschnitt liege bei 45 Jahren, sagt Thäder. Wie alle Parteivorsitzenden lobt sie die gelungene Mischung aus der Stadt und den Dörfern, aus Jung und Alt und aus verschiedenen Berufen. Die Mitglieder segnen die Liste einstimmig ab, dann gibt es Glühwein und Lebkuchen zur Belohnung. Schließlich ist dritter Advent.

HK


 

 

Robert Kofer