Heideck
Frischer Wind in der Stadtpolitik

Sechs neue Mitglieder ziehen in Heidecks Rat ein - Christoph Harrer (24) zum Jugendbeauftragten bestimmt

15.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:21 Uhr
  −Foto: CSU, FW, CWG

Heideck - Großes Stühlerücken im Heidecker Stadtrat: Sechs neue Stadtratsmitglieder sind am Dienstagabend ins Gremium eingezogen, das entspricht fast 40 Prozent des 17-köpfigen Gremiums, zu dem laut Gesetz auch Bürgermeister Ralf Beyer zählt.

 

Drei neue Stadtratsmitglieder stellt die CSU, zwei kommen von den Freien Wählern (FW), eines von der Christlichen Wählergemeinschaft (CWG). Nach der Vereidigung in der konstituierenden Sitzung stellt unsere Zeitung an dieser Stelle die sechs Neuen in alphabetischer Reihenfolge vor.

 

Claus Götz (CSU) stammt aus Rambach. Der 57-jährige Brauer ist seit 43 Jahren bei der Pyraser Landbrauerei beschäftigt. Mit seinen Ideen im Stadtrat will er dazu beitragen, die Lebensqualität in Heideck zu verbessern. Dabei ist ihm eine Ankurbelung des Fremdenverkehrs besonders wichtig. Das würde seiner Meinung zufolge insbesondere den Gastwirten und Pensionen der Stadt zugute kommen. Bisher hat er sich auf diesem Feld bereits im Arbeitskreis Tourismus engagiert . "Die Stadt Heideck und ihre Ortsteile sind wunderschön und besitzen viel Potenzial", ist Götz überzeugt. So will er etwa den Schloßberg aufwerten, Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen und den Rahmen bieten, dass junge Familien in Heideck und Umgebung kostengünstig Urlaub machen können. Handlungsbedarf sieht Götz auch bei Gewerbegebieten, seniorengerechtem Wohnen und dem Handel mit regionalen Produkten.

 

Der 33-jährige Johannes Hämmerling ist in Heideck geboren, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Stadtrat und Mitglied im Vorstand der Kreis-CSU. Der Diplom-Verwaltungswirt wohnt im Kernort. Er ist als Beamter bei der Stadt Nürnberg beschäftigt. Höchste Priorität in Heideck genießen für ihn die Schaffung von Bauflächen, die Erschließung eines Gewerbegebiets sowie die überfällige Renovierung des Schulgebäudes. Absolute Zukunftsthemen sind für den Fraktionschef der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und die Digitalisierung. Als Vorsitzender der zweitstärksten Fraktion - die CSU hat einen Sitz weniger als die FW - will Hämmerling seinen Teil zur gemeinsamen Arbeit im Stadtrat zum Wohle Heidecks beitragen. Für die gesamte Arbeit im Stadtrat ist ihm die Hinwendung zu den Bürgern besonders wichtig, um Inhalte zu vermitteln und Entscheidungen zu erklären.

 

Der 24-jährige Christoph Harrer von der CWG ist der vielleicht interessante Neuzugang im Heidecker Stadtrat. Mit 24 Jahren ist er nicht nur das jüngste Mitglied im Gremium. Er stammt aus dem Ortsteil Selingstadt und wird dort den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern übernehmen. Dazu absolviert er nun seine zweite Ausbildung. Denn er will fachlich regulär Landwirt werden. Zuvor hatte er bereits als Steuerfachangestellter gearbeitet. Für ihn ist es wichtig, die Interessen der nachwachsenden Generationen ebenso wie jene der Landwirtschaft in der Kommunalpolitik zu vertreten. Zugleich will er den örtlichen Handel und die gemeindliche Jugendarbeit fördern. Der Stadtrat hat ihn auch zum Jugendbeauftragten Heidecks bestimmt. Zudem versieht Harrer zwei Ehrenämter. Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Selingstadt und Feldgeschworener.

 

Katrina-Luisa Neumann von den Freien Wählern ist mit 25 Jahren das zweitjüngste Mitglied des Heidecker Stadtrats. Die Elektroingenieurin will demgemäß dazu beitragen, junge Leute besser in die örtliche Kommunalpolitik einzubinden und dazu auch die sozialen Medien einsetzen. Als weitere Schwerpunkte sieht sie die Förderung umweltbewussten Lebens und die attraktive Gestaltung Heidecks für Jung und Alt. Dazu gehört ihrer Meinung zufolge die Erschließung neuer Gewerbegebiete, um mehr Firmen anzusiedeln. So sollen mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen sowie die Steuereinnahmen gesteigert werden, sagt sie. Für neue Wohngebiete will die Ingenieurin ebenfalls eintreten. "Heideck muss so stark bleiben, wie es ist", lautet ihr Motto. Dabei sieht Neumann die Zusammensetzung des Stadtrats als eine gute Mischung "aus Jung und Alt, aus Erfahren und Neu" an. Zu den Freien Wählern hat sie über ihren Vater gefunden, der in Heideck stellvertretender Vorsitzender der Partei ist. "Sie sind unabhängig und man kann seine Ideen einbringen", sagt Katrina-Luisa Neumann, die selbst stellvertretende Vorsitzende des Skiclubs Heideck ist.

 

Albert Strobl gehörte dem Stadtrat von 2014 bis 2020 bereits als Ortssprecher von Schloßberg an. Nun ist der 54-jährige Schreiner für die Freien Wähler (FW) als ordentliches Mitglied in das Gremium gewählt worden. Strobl will Heideck weiter voranbringen, indem er die Politik im Stadtrat für die Bürger transparent macht. Dabei will er den Weg der vergangenen sechs Jahre weitergehen, "um in der Zusammenarbeit mit allen Parteien das bestmögliche aus Heideck zu machen", wie Strobl betont. Konkret sind für ihn die Erneuerung gemeindlicher Straßen, ein weiteres Gewerbegebiet und neue Wohnungen vor allem in den Ortsteilen bedeutende Handlungsschwerpunkte. Dazu sieht er den Stadtrat mit vielversprechenden Partnern besetzt. "Denn seine Zusammensetzung ist eine gute Mischung aus Jung und Alt sowie aus verschiedenen Berufsfeldern", findet Albert Strobl.

Ulrich Winterhalter ist seit 2015 Vorsitzender der CSU in Heideck. Als neuer stellvertretender Bürgermeister ist es ihm ein Hauptanliegen, bei Bedarf als Bindeglied zwischen den Fraktionen zu wirken und Bürgermeister Beyer so zu unterstützen, "dass keine Brennpunkte entstehen", wie er betont. Eigene politische Schwerpunkte sieht in den Feldern Wohnen und Bauen, Gewerbe und Landwirtschaft sowie Nachhaltigkeit und Umwelt. Dabei will es sich eng an das Wahlprogramm der CSU Heideck halten, wobei Winterhalter die Ziele der Wahlprogramme der verschiedenen Gruppierungen im Stadtrat als "fast deckungsgleich" bezeichnet. Auf dieser Grundlage will er durch "zielgerichtete Diskussionen themenbezogen immer einen tragfähigen Konsens im Stadtrat" erreichen. Winterhalter ist seit 2017 auch nebenberuflicher Reservistenbeauftragter des Volksbundes Deutscher Kriegsgräber in Nordbayern und stellvertretender Landesvorsitzender im Verband der Reservisten Bayerns.

HK