Heideck
Kindergartenbus für Laibstadt gefordert

Eltern überreichen Heidecks Bürgermeister einen entsprechenden Antrag - Alternativen zum Gewerbegebiet Kohlbuck gesucht

09.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:54 Uhr
Birgit Schneider übergibt im Namen der Laibstädter Kindergarten-Eltern einen Antrag auf einen Bus zum Kindergarten an Bürgermeister Ralf Beyer. −Foto: Schultheiß

Heideck (HK) "Wir sind beschlussfähig, auch wenn heute viel mehr Besucher da sind als Stadträte", begrüßte Bürgermeister Ralf Beyer die Gäste, zahlreiche Eltern von Laibstädter Kindergartenkindern.

Nach der Sitzung im Rahmen der Bürgerfragestunde übergab nämlich Birgit Schneider, Mutter eines Kindergartenkinds aus Laibstadt, im Namen zahlreicher Eltern an Bürgermeister Ralf Beyer den Antrag für einen Bus, der die zwölf Kleinen morgens zum Kindergarten fährt, probeweise für ein Jahr.

Sie kam aber nicht mit leeren Händen, sondern hatte in einem Umschlag Zusagen von Firmen über Spenden in Höhe von rund 3000 Euro. Sie, die Eltern, würden sich natürlich mit einem Eigenanteil beteiligen, die Stadt möge den Rest finanzieren, sagte Schneider. Der Bürgermeister versprach, sich bei umliegenden Gemeinden mit Buslinien zum Kindergarten über den Betrieb und die Modalitäten zu informieren.

Um den Tiefbrunnen IV für die Heidecker Wasserversorgung muss noch ein 20 Meter langer und 20 Meter breiter Zaun gebaut werden, um Unbefugte abzuhalten. Rund 42000 Euro wird das kosten, der Auftrag wurde bereits vergeben. FW-Fraktionssprecher Rudolf Schmidler erkundigte sich, ob der Brunnen schon am Netz sei. Noch nicht, teilte Kämmerer Roland Hueber mit.

Schriftlich eingereicht hatte die CSU-Fraktion einen Antrag, die Stadt möge die Benutzung von Regenwasser für die Toilettenspülung finanziell fördern. Die CSU möchte vermeiden helfen, dass bei jeder Toilettenspülung rund fünf Liter Trinkwasser fortgespült werden, erläuterte Stilla Baumann. Bei einem Vierpersonenhaushalt wären das bis zu 50000 Liter Trinkwasser im Jahr. Bei vielen Neubauten würden Zisternen gebaut, da könne mit rund 2000 Euro die Toilettenspülung angeschlossen werden.

Ralf Beyer erinnerte, dass man schon einige Male dies für Neubaugebiete diskutiert habe. Aber dies vorzuschreiben, sei grundsätzlich nicht möglich. Schmidler wunderte sich, dass die CSU sich hierfür einsetze, aber beim Baugebiet Seiboldsmühle vor wenigen Wochen gegen eine Entwässerung im Trennsystem stimmte. Wenn man mit Regenwasser die Toilettenspülung betreiben wolle, müsse sichergestellt sein, dass im Haus Regenwasser- und Trinkwasser-Kreislauf hygienisch einwandfrei getrennt seien und dies auch gut gewartet werde. Auch ein eigener Zähler für das Abwasser in die Kläranlage sei nötig. Er stellte als mögliche Förderung 200 Euro, also rund zehn Prozent, zur Diskussion. Der Antrag soll in der nächsten Sitzung diskutiert werden.

Karl-Heinz Neuner hatte während der Sommerpause den Antrag eingereicht, einige Alternativvorschläge für das Gewerbegebiet Kohlbuck zu prüfen. Neuner ist Vorstandsmitglied der gemeinsamen BN/LBV-Ortsgruppe Heideck. Er sei nicht grundsätzlich gegen Gewerbegebiete oder deren Vergrößerung, sagte er. Aber es gehöre nicht mitten in einen gewachsenen Wald wie hier. Brauchbare und realistische Alternativen seien aber in Heideck nicht leicht zu finden. Bei einer Ortsbesichtigung mit Bürgermeister sowie Stadtrats- und BN/LBV-Mitgliedern habe man ihn gebeten, zeitnah Alternativen vorzuschlagen.

Gegen den jetzt angedachten Kohlbuck spreche, dass das Areal mitten im Wald aus forstwirtschaftlicher und ökologischer Sicht wertvoll ist, weil hier der Waldumbau weitgehend gelungen sei. Das Areal sei zu groß, auch wenn es in Abschnitten errichtet werden soll. Und die Zufahrt führe über den stark frequentierten Gredl-Radweg.

Als Alternativen nennt Neuner mehrere, auch kleinere Flächen: der Triangel zwischen der Rambacher und der Rudletzholzer Straße, südlich des Netto-Markts und der Wald an der Staatsstraße nach Hilpoltstein nordöstlich des Gewerbegebiets. Noch schwieriger würde es, die Flächen im Osten von Liebenstadt in Höhe der Firma Wurm zu nützen oder die nördlich von Laffenau beziehungsweise die südlich der Staatsstraße nach Seiboldsmühle.

Ihm sei bewusst, dass die Verhandlungen wegen der verschiedenen Eigentümer sicher steiniger seien als beim Kohlbuck, wo es nur mit den Bayerischen Staatsforsten zu tun habe, aber Heideck könne zu einer besseren Lösung gelangen, so Neuner. Daher bat er, die Vorschläge ernsthaft zu prüfen.

Dies sagte ihm der Bürgermeister zu, denn "Sie haben sich Gedanken gemacht, viel Zeit aufgewandt und nicht nur geschimpft, das ist anerkennenswert. " Da mehr als die Hälfte Heidecks Wald ist, gebe es hier sehr wenige Möglichkeiten und auch die Landwirtschaft benötige ihre Flächen.

Eva Schultheiß