Hilpoltstein
Kinderbibeltag mit viel Herz

Buntes Programm für die Grundschüler im Hilpoltsteiner Hofmeierhaus

21.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:02 Uhr
  −Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Den schulfreien Buß- und Bettag haben 52 Kinder in Hilpoltstein gestern beim ökumenischen Bibeltag im Hofmeierhaus verbracht. An verschiedenen Stationen wird gespielt und gebastelt, gesungen und getanzt.

Auf einmal wird es laut im Hofmeierhaus in Hilpoltstein. Viele Kinder in dicken Winterjacken mit bunten Wollmützen kommen hereingestapft. Zuvor waren die Erst- bis Viertklässler beim Gottesdienst in der Christuskirche.

Die Religionspädagoginnen Ulrike Seitz (katholisch) und Mirjam Peipp (evangelisch) haben zusammen mit vielen Ehrenamtlichen und heuer erstmals auch mit zwei Hauptamtlichen - der evangelischen Pfarrerin Verena Fries und dem Religionspädagogen Gerhard Lachner - den Kinderbibeltag geplant und vorbereitet. In diesem Jahr orientieren sich die Stationen an den Geschichten des kleinen Räuberjungen Tom aus dem Buch "Nicht wie bei Räubers", der eines Morgens im Schloss eines Königs aufwacht und von da an ein schönes und gewaltfreies Leben führt. "Im Endeffekt geht es darum, dass die Kinder mit der Zeit herausfinden, dass dieser König Jesus ist", erklärt Ulrike Seitz, "der gut zu uns allen ist und jeden empfängt und aufnimmt."

Bei der ersten Station haben es sich die Kinder in einer Kuschelecke bequem gemacht und lauschen einer Geschichte, in der der Räuberjunge versehentlich eine Kuckucksuhr kaputt macht. Dabei geht es um Schuldgefühle, Angst und Wiedergutmachung. Auch der achtjährige Emilian kennt das. "Ich bin in der Pause auch schon mal weggelaufen, weil ich keinen Anschiss bekommen wollte", erzählt er. Anschließend darf jedes Kind eine eigene Kuckucksuhr aus Papier mit Pendel, Uhrenwerk und Zeigern zusammenbauen.

Im nächsten Raum werden Origami-Herzen gefaltet. "Es geht darum, dass die einzige Waffe, mit der man überhaupt kämpfen sollte, die Liebe ist", verrät Pfarrerin Verena Fries. In den kleinen Papierherzen ist sogar ein kleines Versteck für eine Botschaft. "Ich habe ein lila Herz gebastelt, weil das meine Lieblingsfarbe ist", sagt die neunjährige Laura, "und der Zettel da drin ist für meine Mama." Zum Glück bekommen die Kinder beim Falten Hilfe, "weil das schon recht schwierig ist", meint Laura. Deshalb dürfen die jüngeren Schüler große rote Pappherzen mit Glitzersteinen bunt verzieren.

Unter dem Dach wurde extra für den Bibeltag eine kleine Werkstatt eingerichtet. Hier stellen die Kinder Holzschwerter her. Fleißig wird geschliffen, geschraubt und geklebt. Für Sarah (8) ist die Arbeit mit dem Schleifpapier nichts Neues, immerhin hat sie schon mal ein Auto aus Holz gemacht. Der siebenjährige Simon hat das hingegen noch nie ausprobiert, aber ihm macht es Spaß. "Ich habe mit meinen Freunden Felix und Julian ein Lager und da wollen wir mit den Schwertern spielen", erklärt er.

Ein Stockwerk tiefer laufen Kinder mit bunten Tüchern durch den Raum und legen diese als Dekoration auf Stühle, Tische, Schränke und den Boden. In dieser Station geht es um die Fragen "Was müssen wir machen, um ein Fest feiern zu können?" Die Kinder sind sich schnell einig: Neben der Deko brauchen sie noch Musik zum Singen und Tanzen. Deshalb spielt Alexandra am Klavier und die Grundschüler singen das "Nicht wie bei Räubers"-Lied, das sie auch schon in der Früh beim Gottesdienst gesungen haben.

An einem großen Basteltisch im Nebenzimmer lässt es eine andere Gruppe etwas ruhiger angehen. Konzentriert gestalten die Kinder dort leuchtende, beschützende Hände, die am Ende wie eine Blume aussehen. Als Vorlage dient die eigene Hand. Mit Filzstiften malt Luisa (9) diese zu einem bunten Regenbogen aus. Danach wird die Hand ausgeschnitten, an einen Stab geklebt und bekommt noch zwei Blätter. Alles was die Kinder an diesem Tag basteln, falten oder malen, dürfen sie in einer mit dem Namen beschrifteten Papiertüte mit nach Hause nehmen.

Auch Ulrike Seitz ist mit dem Tag sehr zufrieden. "Das ist immer ein schönes Ereignis", sagt sie. Einerseits würden berufstätige Eltern entlastet werden, weil die Kinder auch an diesem schulfreien Tag gut aufgehoben und beschäftigt seien. Andererseits könne man den Kindern so auch immer wieder den eigentlichen Auftrag des Buß- und Bettags näherbringen.

Luisa Riß