Thalmässing - Alles neu macht der Mai.
Zumindest bei den beiden Posten, die der Marktrat bei seiner konstituierenden Sitzung zu vergeben hatte. Paula Medl (FW) wurde neue Kinder- und Jugendsprecherin, Erwin Schneider (TL) das Pendant für den Seniorenbereich.
Auch wenn Erwin Schneider befürchtet, dass heuer wegen der Corona-Pandemie nicht mehr viele Veranstaltungen möglich sein werden, so hat er sich doch schon Gedanken gemacht, was er als Seniorensprecher anstoßen und organisieren könnte. "Die Zeit muss man jetzt zum Ideen sammeln nutzen", sagt der 58-Jährige. Zu dieser Sammlung gehört auch ein Gespräch mit seinem Vorgänger Reinhard Wenk (CSU), der nach 24 Jahren im Marktrat im März nicht mehr kandidiert hat. Mit ihm will sich Schneider über das unterhalten, was bisher im Seniorenbereich geschehen ist und was man weiterführen will.
Auf jeden Fall ein fester Bestandteil im Programm soll der Seniorenfrühschoppen im Fasching sein. Den hat Schneider als Chef der Faschingsfreunde im vergangenen Jahr eingeführt. Bei seiner zweiten Auflage war die Resonanz überaus gut. Viele Senioren nutzten die Möglichkeit, am Samstagvormittag gemütlich zusammenzusitzen und sich Garden anzusehen, die bei der Faschingsfete am Abend auftreten. "Aber ich will noch mehr anbieten, nicht nur im Fasching. " Im Sommer oder Herbst soll es nach Schneiders Vorstellung eine zweite Veranstaltung für Senioren geben - wegen der Corona-Beschränkungen voraussichtlich aber erst im nächsten Jahr.
Aber Schneider hat noch eine ganze Menge anderer Ideen im Portfolio: "Wenn der Marktplatz umgestaltet wird, könnte man ein großes Schachbrett anlegen, damit sich die Älteren treffen können. " Ein weitere Idee Schneiders: Alle paar Wochen könnte man einen Brotbackofen anschüren, in den jeder seinen Teig schieben könnte. "Bis das Brot fertig ist, kann man sich wunderbar unterhalten. " Der neue Seniorensprecher kann sich auch vorstellen, dass die Älteren gerne etwas mit Kindern unternehmen. "Das würde auch manche Familie entlasten. " Schneider hat dabei schon eine ganz konkrete Aktion im Hinterkopf: "Da es kein Volksfest mehr gibt und immer mehr Schausteller aufhören, könnte die Kommune doch ein Kinderkarussell kaufen, das dann die Senioren betreiben. " Damit könne man Senioren und Kindern eine Freude machen. "Schaun wir mal, was daraus wird. "
Natürlich will er auch die Senioren selbst zu Wort kommen lassen, damit die ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen darlegen können. Ein Forum könnte die Seniorenwerkstatt sein, die wegen Corona verschoben werden musste. Auch Fahrten oder Betriebsbesichtigungen kann sich Schneider als künftiges Angebot vorstellen.
Aufbauen auf das, was es schon gibt, aber auch neue Akzente setzen will die 50-jährige Paula Medl im Jugendsektor. Sie "erbt" das Amt von Eva Dorner (TL), die seit der konstituierenden Sitzung Thalmässings dritte Bürgermeisterin ist. Mit ihr will sich die neue Kinder- und Jugendbeauftragte der Kommune erst einmal kurzschließen und über ein grobes Konzept sprechen. Und sie will sich auch über die Jugendwerkstatt austauschen, bei der die Jugendlichen auf direktem Weg loswerden konnten, was sie auf dem Herzen haben. Ein Wunsch, das Häuschen auf dem Bolzplatz umzugestalten, ist bereits umgesetzt worden. Die Jugendlichen haben hier kräftig mit angepackt. Ob noch Wünsche und Pläne offen sind, die angegangen werden müssen, wird sich im Gespräch mit Eva Dorner zeigen.
Einige Ideen hat Medl bereits im Hintergrund, "doch die sind noch nicht spruchreif". Als erstes steht das Ferienprogramm im Raum, allerdings grätscht auch hier die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen dazwischen. Dabei sei gerade heuer, wenn viele nicht in den Urlaub fahren, ein Angebot für Kinder und Jugendliche wichtig. Paula Medls Akzent wird dabei eindeutig auf dem Sport liegen. Als Übungsleiterin beim TV06 Thalmässing liegt ihr sportliche Betätigung besonders am Herzen, "zumal sich ein Großteil der Kinder heute viel zu wenig bewegt". Ein offenes sportliches Angebot könne hier Abhilfe schaffen, ist sich Medl sicher. Sie will auch vorerst noch das Terrain sondieren, beispielsweise mit dem Geschäftsführer der Kindertagesstätten sprechen, um Neues über die Betreuung in Krippe, Kindergärten und Hort zu erfahren.
Melden will sich Paula Medl in nächster Zeit auch bei den Landjugendgruppen, um sich bekannt zu machen. Denn aus ihrer eigenen Zeit bei der Landjugend Reichersdorf weiß sie noch ganz genau, wie wichtig es ist, einen Ansprechpartner zu haben. "Wir waren immer froh, wenn wir wussten, an wen wir uns wenden können. "
HK
Andrea Karch
