Greding
In die Kinderbetreuung fließt viel Geld

In Obermässing wird schon fleißig gebaut - Ausschuss berät heute über den Vermögenshaushalt der Stadt

06.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr
Ein tiefes Loch klafft hinter dem Kindergartengebäude in Obermässing. Hier entsteht unter anderem ein großzügiger Anbau für eine Krippe. −Foto: Karch

Greding - Aus dem Hauptausschuss wird ein Ferienausschuss: Die Stadt Greding möchte auch während der Zeit der Ausgangsbeschränkungen, die auf jeden Fall noch bis 19. April gelten, handlungsfähig bleiben.

Deswegen hat sie bei allen Mitgliedern des Stadtrats nachgefragt, ob sie damit einverstanden sind, dass aus dem Hauptausschuss ein Ferienausschuss wird. Da die Räte ihre Zustimmung gegeben haben, wird der Ferienausschuss, der von den Mitgliedern des Hauptausschusses gebildet wird, am heutigen Dienstag öffentlich tagen. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr und findet im Sitzungssaal des Rathauses statt.

Da der Ausschuss nur aus acht Stadtratsmitgliedern und dem Bürgermeister besteht, ist ein entsprechender Abstand gewährleistet. "Ich gehe nicht davon aus, dass es viele Zuhörer gibt", sagt Michael Pfeiffer, Geschäftsleiter der Stadt Greding.

Eigentlich hatte die Regierung ursprünglich vorgesehen, dass in dieser Krisenzeit der Bürgermeister mit einer dringlichen Anordnung alleine entscheiden kann, diese Bestimmung aber ein Stück weit widerrufen. "Es bleibt bei der Zuständigkeit, die in der Geschäftsordnung festgelegt ist", so Pfeiffer. Der Ferienausschuss hat die gleichen Rechte wie der Stadtrat und kann ebenso beschließen. "Es gibt auch bei der Höhe der Ausgaben keine Beschränkung. "

Wichtigstes Thema der Sitzung wird die Vorberatung des Vermögenshaushalts sein, damit der eventuell im April noch beschlossen werden kann. Dass sich die Folgen der Pandemie im Haushalt 2020 schon bemerkbar machen, glaubt Pfeiffer nicht. "Wie sich Gewerbesteuer und Einkommenssteuer niederschlagen, kann man jetzt noch gar nicht abschätzen. " Die großen Investitionen wie der Anbau an den Kindergarten Obermässing hätten bereits begonnen, der Bau des Hauses für Kinder solle heuer auch noch losgehen. Auch in die Abwasseranlagen Schutzendorf und Herrnsberg wird noch in diesem Jahr Geld fließen. "Mit diesen Projekten binden wir das größte Kapital. "

Während der Kindergarten in Obermässing derzeit verwaist ist, wird außerhalb des Gebäudes fleißig gearbeitet. An den bestehenden Kindergarten wird in den nächsten Monaten eine Krippe angebaut, in der 12 bis 14 Kinder betreut werden können. Mit den Plänen reagiert die Stadt Greding aber auch auf veränderte Anforderungen bei der Kinderbetreuung und hat vor einem Jahr noch einmal umdisponiert. In die neuen Pläne eingearbeitet hat Architekt Michael Gsaenger aus Georgensgmünd einen Vorschlag von Ilse Hoffinger, die im Landratsamt für die Kinderbetreuung zuständig ist. Die Expertin hatte darauf hingewiesen, dass Mittagsbetreuung und Mittagessen in der Kinderbetreuung verstärkt Thema werden würde. Nun wird es parallel zum jetzigen Gebäude ein zweites geben, das ein Stück länger ausfallen wird als ursprünglich vorgesehen. Verbunden werden die beiden Häuser mit einem Flachbau.

Im Vergleich zum jetzigen Gebäude wird es nach der Fertigstellung des Neubaus rund 550 Quadratmeter mehr Platz geben. Im Erdgeschoss des Neubaus sollen unter anderem der Ruheraum für die Kinder unter drei Jahren sowie ein Waschraum untergebracht werden. Im Obergeschoss wird ein Mehrzweckraum eingerichtet, der der gesamten Kindertagesstätte zur Verfügung steht, also Krippe und Kindergarten. Zusätzliche Räume im Dachgeschoss stellen eine gewisse Platzreserve dar und werden vorerst einmal Geräte für den Mehrzweckraum aufnehmen.

Nach dem Ende der Bauarbeiten werden Kindergarten und Krippe auch Platz bieten für eine Mittagsbetreuung und eine Essenausgabe. Auch der "Altbau" profitiert von den Arbeiten: So erhält der Eingangsbereich einen Windfang, die Garderobe wird großzügiger. Erneuert wird auch die Heizung für beide Gebäude, wobei der Bereich der Krippe eine Fußbodenheizung erhält.

Mit jeder Umplanung ist nicht nur das Bauvolumen gestiegen, sondern auch die Kosten. War man 2016 noch von einem kleinen Anbau mit knapp 400000 Euro Kosten ausgegangen, so kratzt die Bausumme jetzt knapp an der Zwei-Millionen-Grenze. Gut, dass auch die Höhe der Zuschüsse gestiegen ist. Zu den Gesamtkosten von 1,965 Millionen Euro gibt es 725000 Euro nach dem BaKiBIG (Bayerisches Kinderbildungs- und Erziehungsgesetz) und noch einmal 165000 Euro als Zusatzförderung durch das Kinderbetreuungsgesetz.

Unterm Strich muss die Stadt Greding rund 1,1 Millionen Euro an Eigenmitteln aufbringen. Als Fertigstellungsdatum hat man den Frühsommer 2021 ins Auge gefasst.

HK