Thannhausen
Im Bann des Kölner Herstellers

Deutzfreunde Thannhausen veranstalten großes Treffen mit Ausfahrt der alten Modelle

19.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Großes Deutztreffen in Thannhausen: Die vielen unterschiedlichen Ausstellungsstücke der Marke Deutz lassen die Herzen der zahlreichen Oldtimerfans höher schlagen. −Foto: Foto: haz

Thannhausen (haz) Den Thannhausener Deutzfreunden gehen die Ideen nicht aus - so hat es beim jüngsten Deutztreffen am vergangenen Wochenende wieder ein paar Überraschungen gegeben: Diesmal waren es drei von Deutz-Oldtimern gezogene Festwagen.

Reich geschmückt mit Blumen und beladen mit historischem Arbeitsgerät oder dekoriert zum Thema Deutz empfingen diese Wagen die Besucher am Eingang des Festgeländes. Ein paar Meter weiter reihten sich etwa 300 Deutz-Exponate auf dem Thannhausener Sportplatz aneinander, angefangen von dem ältesten Traktormodell aus dem Jahr 1935. Mit diesem war der Besitzer Volker Kämpfe aus Possendorf bei Weimar angereist. Das Modell stammt noch aus einer Ära, als der Hersteller seinen Fahrzeugen eine Wasserkühlung eingebaut hatte. Nach dem Krieg wurde diese Technik von der noch immer aktuellen Luftkühlung abgelöst.

Dazu gesellten sich weitere grüne Oldtimerbulldogs aus allen Deutz-Herstellungsserien, bunte Deutz-Magirus-Lastwagen, Standmotoren, ferngesteuerte Modelle von Deutz und die Kindertrettraktoren, die die Firma Band aus Beilngries Mitte des vorigen Jahrhunderts vertrieben hat.

Ein Hingucker war das selbstgebaute Motorrad eines Schraubers, dem er einen Deutz-Standmotor als Antrieb verpasst hat. Das Gefährt ist zwar tatsächlich fahrtüchtig, darf aber nicht auf deutschen Straßen umherdüsen, weil der TÜV die Fahrerlaubnis verweigert.

Stolz zeigte sich Johannes Brandl von den Thannhausener Deutzfreunden auch, dass er drei Händler, die originale Teile des Herstellers verkaufen, bewegen konnte, in die Oberpfalz zu kommen. Einer von ihnen reiste mit seinem Lkw sogar aus den Niederlanden an. Wieder mit dabei war der "Deutz-Willi", der bereits am Freitag mit seinem Traktor und dem reich verzierten Wohnanhänger angekommen war. 600 Kilometer war er mit seinem Gespann von Lauenförde (Niedersachsen) in die Oberpfalz getuckert.

Die überaus vielfältige Riege der Nummernschilder zeigte, woher die vielen Deutz-Anhänger kamen. Ob aus dem hohen Norden oder den Nachbarländern Belgien, Schweiz, Luxemburg und Tschechien: Einen echten Fan schrecken Reisekilometer nicht ab, wenn es um sein Lieblingsthema geht. Es gibt auch Sammler, die weder Kosten noch Mühen scheuen, wenn es darum geht, ihre Lieblinge zu präsentieren - wie eine Familie aus Straubing, die mit acht großen Deutz-Oldtimern und sieben Kindertrettraktoren in Thannhausen mit von der Partie war. Bereits im Vorfeld hatten die Thannhausener kleine Traktoren in einer Behindertenwerkstatt im Schwarzwald anfertigen lassen, die sie allen Ausstellern als kleine Erinnerungsgabe in die Hand drückten.

Ein anderer Höhepunkt war der große Fahrzeugkorso durch Thannhausen nach Freystadt und auf einem anderen Weg zurück zum Ausstellungsgelände. Zuschauer am Straßenrand winkten und beklatschen die Gefährte. Als Fahrer eines Traktors betätigte sich hierbei Bürgermeister Alexander Dorr, bei dem seine Stellvertreterin Roswitha Schick und Landrat Willibald Gailler aufsitzen durften.