Hofstetten
"Das ist eine kleine Messe"

Holz- und Energietag des Landkreises trotzt den Wetterkapriolen Rekord mit 51 Ausstellern

24.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:55 Uhr

Foto: Tobias Tschapka

Hofstetten (HK) Mit 51 Firmen, Organisationen, Vereinen, Behörden, Schulen und Künstlern hat sich der Holz- und Energietag des Landkreises auf dem Biomassehof Rohm in Hofstetten gestern so groß wie noch nie zuvor präsentiert. Leider würdigte das Wetter diese Leistung nicht angemessen.

Strömender Regen beim Aufbau, klirrende Kälte in der Nacht und gestern auch noch Graupelschauer - man muss es nehmen, wie es kommt: "Das passt doch für Heiztechnik", sagt Erwin Tausch von der Energieagentur, die mit einem umfangreichen Programm an Vorträgen und Beratungen mitmacht. Vor allem beim Vortrag über Fördermittel sei schon am Vormittag die Resonanz groß gewesen, sagt Tausch. Gefallen habe ihm auch, dass die Fragen, die gestellt werden, sehr konkret seien. Die Energieagentur nutzt zusammen mit dem Landkreis die Plattform, um über bestimmte Themen wie Stromverbrauch von Lampen oder Wärmedämmung von Häusern aufzuklären.

Wer über das weitläufige Gelände des Biomassehofs gegangen ist, hat schnell gemerkt, dass der 2002 hier erstmals veranstaltete Holztag längst eine stattliche Veranstaltung geworden ist, an der sich neben allen, die im Bereich Holz und Wald tätig sind, auch Firmen und Spezialisten aus den Bereichen Heiztechnik, E-Mobilität und Fahrzeuge sowie Schulen und Hilfsorganisationen beteiligen. Dass von den Ausstellern weit über die Hälfte aus dem Landkreis kommt, freut besonders Wirtschaftsreferent Thomas Pichl. "Das ist eine kleine Messe", sagte er.

Natürlich stand das Holz im Vordergrund, sei es bei der "Da-Vinci-Brücke" der Zimmerer, den vielen Vorführungen, die zeigten, wie vielseitig Holz ist oder wenn Holzprinzessin Manja Rohm ein Minipony Holz rücken ließ. Oder wenn Manfred Dirsch mit dem Flammenwerfer zeigt, dass es fast unmöglich ist, eine Holzwand zu entflammen.

Dass 

Wald und Holz für den Landkreis Roth immer ein Thema ist, darauf verwies Landrat Herbert Eckstein bei der Eröffnung. Immerhin seien von den 895 Quadratkilometern des Landkreises 405 Wald. "Rund 45 Prozent der Fläche sind mit Wald bedeckt, damit sind wir einer der waldreichsten Landkreise." So gebe es hier auch 29 Sägewerke, 50 Zimmereien und 85 Schreinereien.

Der Wald sei ein Multitalent, so Eckstein. Er liefere den umweltfreundlichen Rohstoff Holz, er sei Arbeitsplatz und Einkommensquelle und diene als Lernort, als Klimaanlage sowie als Ort der Entspannung und Erholung. Der Landkreis selbst nutzt dieses Multitalent seit 2003 als Heizquelle für seine Einrichtungen. Seither seien 47 000 Tonnen Hackschnitzel geliefert worden und somit 14 Millionen Liter Heizöl und 38 500 Tonnen Kohlendioxid eingespart worden.

Eng verbunden ist dies mit dem Hofstettener Biomassehof. 1998 gründeten Dieter Rohm und Helmut Katheder eine Dienstleistungsfirma für mobiles Schroten, danach folgte der Umstieg auf Biomasseproduktion und Waldarbeiten sowie der Einstieg bei den Biomasseheizwerken des Landkreises, samt deren Betreuung. Fast auf den Tag genau vor 15 Jahren - am 23. April 2001 - sei der Spatenstich für die große Holzhalle erfolgte, erinnerte Eckstein. Im Januar 2003 seien dann die Biomasseheizwerke in Betrieb gegangen. Die Familie Rohm sei ein zuverlässiger Lieferant für Hackschnitzel und ein "ausgezeichneter Hausherr für die Holz- und Energietage".

Die Bedeutung dieser Tage scheint sich mittlerweile auch außerhalb des Landkreises herumgesprochen zu haben. So haben neben Eckstein und bekannten Vertretern der regionalen Politik und (Land-)wirtschaft auch die bayerische Waldkönigin Anna-Maria Oswald aus Regen und der Präsident des bayerischen Waldbesitzerverbands Sepp Spahn dem Holz- und Energietag einen Besuch abgestattet.