Hilpoltstein
Hingehört und hingesehen

Polizistin Nina Knoll trainiert mit 30 Vorschulkindern das Busfahren - Dreimal so schwer wie ein Elefant

20.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:02 Uhr
Ordnung und Vorsicht sind wichtig beim sicheren Busfahren. −Foto: Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) "Wie schwer ist ein Elefant?

", fragt Polizeihauptmeisterin Nina Knoll von der Polizeiinspektion Hilpoltstein die rund 30 Vorschulkinder, die sich neben dem Schulbus mit ihren Eltern versammelt haben. Die Schätzungen schwanken von 50 Kilogramm bis 12000 Kilogramm.

Aber eigentlich will die Polizistin nicht Biologie, sondern Bustraining betreiben. Trotzdem: Ein Elefant wiegt etwa 3000 Kilogramm. Und wenn der einem auf den Fuß steigt. . . "Igitt! ", ruft ein kleines Mädchen. Der Schulbus aber ist so schwer wie drei Elefanten zusammen. Ein Reifen ist etwa so groß wie ein Vorschulkind. Also muss man vorsichtig bei diesem Fahrzeug sein.

Auch das Anstellen und Warten auf den Schulbus will gelernt sein. Helga Gersler, die seit 23 Jahren die Kinder am Bus beaufsichtigt, übt das Aufstellen: "Zuerst stellen wir die Büchertasche auf den Boden. Dann bilden wir Reihen je nach Wohnort. Wer kommt aus Hofstetten, Solar und Jahrsdorf, Marquardsholz, Heuberg und Bischofsholz, Mörlach und Altenhofen sowie Zell mit Unter- und Oberrödel? " Das klappt schon ganz gut.

"Wenn jetzt alle auf einmal in den Bus wollen, was dann? " - fragt Nina Knoll. Das gäbe eine Drängelei und niemand käme hinein. Also: Büchertasche in die Hand nehmen und der Reihe nach einsteigen, Sitzplatz suchen und nach Möglichkeit anschnallen. Die Büchertasche bleibt am Boden. Wer stehen muss, hält sich fest. Falls es einmal Probleme geben sollte, dann kann man sich an einen Coolrider oder an einen Schulbusbegleiter wenden.

Nun beginnt die erste Schulbusfahrt, die ein Busunternehmen kostenlos angeboten hat. Danach wird geordnet ausgestiegen. Aber auch jetzt muss man noch vorsichtig sein und darf nicht einfach die Straße überqueren. Gemeinsam wird ein Merkspruch aufgesagt, den Nina Knoll bereits im Kindergarten mit den Vorschulkindern beim Schulwegtraining eingeübt hat: "Hingehört und hingesehn, an dem Stopstein (Randstein) bleib ich stehn, schau links und rechts, schau links und rechts, erst wenn frei ist, darf ich gehn. " An manchen Bushaltestellen gibt es eine weiße Linie, die man erst überqueren darf, wenn der Schulbus zum Stehen gekommen ist.

Empfehlenswert ist laut Knoll ein leuchtender Überzug für die Büchertasche, den jedes Kind haben sollte. Außerdem gibt es zum Schulanfang eine Leuchtweste, die man immer auf dem Schulweg anziehen sollte. Dass Schulanfänger nicht mit dem Rad zur Schule fahren sollen, versteht sich von selbst. Erst ab der vierten Klasse, nach dem Besuch der Jugendverkehrsschule, kann das möglich sein.