Hilpoltstein
Drei Tote trüben die Bilanz

Zahl der Unfälle geht 2017 im Bereich der Polizeiinspektion Hilpoltstein im Vergleich zum Vorjahr zurück

13.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr
Für den Sozius tödlich endet dieser Unfall zwischen Greding und Kinding im Juli. −Foto: Steimle

Hilpoltstein (HK) Grundsätzlich ist die Unfallbilanz der Hilpoltsteiner Polizei positiv. Nahezu auf allen Gebieten gehen die Zahlen zurück. Allerdings haben 2017 auf den Straßen im südlichen Landkreis drei Menschen ihr Leben verloren.

Abermals wiesen die Unfallzahlen einen Rückgang auf, sagte der Leiter der Hilpoltsteiner Polizeiinspektion Siegfried Walbert. "Erfreulich ist, dass sich der Rückgang auf alle Unfallkategorien auswirkt." Trotzdem der große Wermutstropfen bleibe, "erstmals seit 2014 haben Menschen bei Verkehrsunfällen im Dienstgebiet ihr Leben gelassen". Es handelt sich hierbei um drei Unfälle, bei denen zwei Motorradfahrer und ein Sozius ums Leben kamen. In allen drei Fällen war laut Polizei die Ursache ein Fahrfehler während oder unmittelbar nach dem Überholen.

Im April verlor ein 38-Jähriger auf der Kreisstraße zwischen Heideck und Schloßberg beim Überholen die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Im Juli überholte ein 58-jähriger Motorradfahrer mit einem 23-jährigen Sozius auf der schmalen Staatsstraße zwischen Mettendorf und Kinding einen VW Bus. Hierbei verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam von der Fahrbahn ab. Beim Sturz erlitt der Sozius tödliche Verletzungen, der Motorradfahrer überlebte schwer verletzt. Ebenfalls im Juli überholte ein 53-Jähriger auf der Kreisstraße von Großnottersdorf nach Esselberg einen anderen Motorradfahrer. Er geriet in einer scharfen Rechtskurve zu weit nach links und prallte gegen die linke Seite eines entgegenkommenden Autos. Der Mann starb beim Sturz, seine Ehefrau, die als Sozia mitfuhr, wurde schwer verletzt. Trotzdem ist auch die Zahl der Motorradunfälle zurückgegangen, von 24 auf 21.

Insgesamt ereigneten sich im Dienstbereich der Polizei Hilpoltstein genau 1000 Unfälle, das sind 48 weniger als im Vorjahr. Stark zurückgegangen sind die Verkehrsunfällen mit Verletzen, mit 199 rund 25 Prozent weniger als 2016. 1000 Unfälle ist im Übrigen genau der Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Dabei ereigneten sich innerorts 343 (358) und außerorts 657 (690) Verkehrsunfälle.

Der häufigste Unfallursache ist wie schon in den Jahren zuvor, die Kollision mit Tieren - 457 Mal - und hier im Besonderen mit Rehen. Der absolute Höchststand wurde 2015 mit insgesamt 539 Unfällen erreicht. Die meisten der Wildunfälle zählen zu den sogenannten Kleinunfällen, allerdings wurden 2017 auch zwei Menschen bei Wildunfällen verletzt. Weitere häufige Unfallursachen bei Kleinunfällen, von denen sich 725 ereigneten, sind: Fehler beim Abbiegen, Wenden/Ein- und Ausfahren, ungenügender Abstand sowie Nichtbeachten des Rechtsfahrgebotes. Bei den schweren Unfällen ist die häufigste Ursachen der zu geringe Abstand, gefolgt von falscher Straßenbenutzung und nicht angepasster Geschwindigkeit. Alkohol war 13 Mal der Grund eines Verkehrsunfalls. Discounfälle und Unfälle unter Drogeneinfluss gab es im Dienstbereich der Polizei Hilpoltstein nicht.

Ein großes Thema sind seit jeher die Unfallfluchten, 2017 nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent ab. Gleichzeitig wurde laut Polizei die Aufklärungsquote von 30 auf 34 Prozent gesteigert werden.

Untersucht wurden auch die Unfallzeiten, dabei ergab sich, dass die meisten freitags (173) und die wenigsten sonntags passieren. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil verursachen die 18- bis 24-Jährigen die meisten Unfälle. Obwohl sie nur knapp sieben Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, verursachen sie rund 25 Prozent aller schwereren Unfälle. Unauffällig sind dagegen die Senioren. Ihr Anteil deckt sich mit ihrem Bevölkerungsanteil. Die meisten Unfälle im Bereich der Polizei Hilpoltstein passieren im Gebiet von Hilpoltstein, aber das ist auch mit Abstand die größte Kommune.