Hilpoltstein
Der Winter ist wieder da

Schneeräumdienst im Dauereinsatz Mehrere Unfälle in der Nacht zum Dienstag Kinder freuen sich

01.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:08 Uhr

Foto: Kai Bader

Hilpoltstein (HK) Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsanfang fällt der Schnee. Wer auf zunehmend wärmere Tage gehofft hat, wird enttäuscht. Die Zahl der Unfälle auf den Straßen nimmt zu und der Winterdienst hat kräftig zu tun.

"Wir waren für den neuerlichen Wintereinbruch gerüstet, haben schon am Tag vorher alle Fahrzeuge für den Einsatz fertiggemacht", sagt Helmut Brandl, der Leiter des Hilpoltsteiner Bauhofs. Er verfolgt aufmerksam die aktuellen Wettervorhersagen, die jeden Tag bei ihm im Bauhof per Fax ankommen. So sieht er auf einen Blick, ob er auf den Straßen wegen der Gefahr überfrierender Nässe vorsorglich streuen muss oder ob am nächsten Morgen mit einem Räumeinsatz gerechnet werden muss. Dass es in der Nacht zum Dienstag schneit, stand für ihn außer Zweifel. "Wer sich darauf nicht einstellt und auf besseres Wetter hofft, hat gute Nerven", meint er schmunzelnd.

Obwohl in diesem Winter an noch gar nicht so vielen Tagen Schnee gefallen ist, haben die Mitarbeiter des Hilpoltsteiner Bauhofes schon 25 Einsätze hinter sich. "In den vergangenen fünf Jahren lag die Zahl der geringsten Einsätze bei 19, die der meisten Einsätze bei 46", sagt Brandl. Und es dürften, wenn man dem aktuellen Wetterbericht glauben darf, für ihn und seine Mitarbeiter noch ein paar arbeitsreiche Tage bevorstehen.

Streusalz hat Brandl aber noch genug auf Lager. "Der Vorrat reicht, je nachdem wie intensiv gestreut werden muss, für 55 bis 60 Einsätze. Bis jetzt haben wir von den gut 550 Tonnen in unserer Halle bereits rund 250 Tonnen gestreut."

Trotz des unermüdlichen Einsatzes des Hilpoltsteiner Bauhofes, des Kreisbauhofes und der Autobahnmeistereien hat wurden in Mittelfranken immerhin 135 Unfälle gezählt. In 29 Fälle wurden dabei Menschen verletzt. Die Polizeiinspektion Hilpoltstein zählte in der Nacht von Montag auf Dienstag vier rein schneebedingte Verkehrsunfälle: Die erste Meldung erreichte die Beamten am Montag um 18.45 Uhr von der Kreisstraße 34 zwischen Heideck und Laffenau. Dort war ein 31-jähriger Autofahrer ins Schleudern geraten und gegen eine Leitplanke geprallt. Das gleiche Missgeschick ereilte nur wenige Minuten später eine 30-Jährige, die nur zwei Kilometer weiter ebenfalls in die Leitplanke rutschte.

Kurz vor 21 Uhr befuhr dann ein 21-jähriger Mann die Kreisstraße von Harrlach in Richtung Altenfelden. Als ein anderer Autofahrer in die Kreisstraße einfuhr, musste der junge Mann bremsen, geriet ins Schleudern und landete im Straßengraben.

Der letzte Glätteunfall ereignete sich dann gegen 3 Uhr auf der Kreisstraße zwischen Thalmässing und Bergen. Hier hatte ein 51-jähriger Autofahrer auf rutschiger Fahrbahn eine Linkskurve unterschätzt und rutschte nach rechts von der Fahrbahn.

Bei einem weiteren Verkehrsunfall war neben Schnee auch Alkohol im Spiel: Am Montagabend gegen 18 Uhr hat ein 57-jähriger Autofahrer die A 9 an der Anschlussstelle Allersberg verlassen, rutschte kurz vor dem Kreisverkehr nach rechts in den Graben und fuhr dabei ein Verkehrszeichen um. Der Mann war so betrunken, dass die Beamten keinen Atemalkoholtest durchführen konnten. Er musste sich deshalb einer Blutentnahme unterziehen.

Doch der Schnee hat auch schöne Seiten: "Unsere Kinder konnten es gar nicht erwarten, dass sie heute noch mal raus in den Schnee dürfen - die waren schon morgens ganz heiß drauf", sagt Maria Kneißl vom Schutzengel-Kindergarten in Hilpoltstein. "Jetzt sind sie beim Schlittenfahren und machen eine Schneeballschlacht. So wird den Kindern trotz der vielen warmen Tage in den letzten Wochen klar, dass eben noch Winter ist."