Hilpoltstein
"Das ist der Lohn"

Volker Bauer (CSU) holt mit 42,1 Prozent der Stimmen das Direktmandat für den Landtag

15.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:40 Uhr

Ratgeber: Manfred Weiß (2.v.r.) gibt dem neuen CSU-Landtagsabgeordneten Volker Bauer (links) bei der Wahlparty in der Rother Kulturfabrik Ratschläge für seine künftige Arbeit in München. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Volker Bauer ist am Ziel. Der 42-jährige CSU-Mann aus Kammerstein hat im Stimmkreis Roth das Direktmandat für den Landtag geholt. „Ich habe die letzten Jahre viel gearbeitet. Das ist der Lohn.“

Das Nachsehen haben seine Hauptkonkurrenten um das Direktmandat, Sven Ehrhardt (SPD) und Herrmann Kratzer (Freie Wähler). Sie müssen sich mit 25,4 beziehungsweise 12,5 Prozent begnügen.

Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht betritt Bauer am Sonntagabend um 19.40 Uhr die Kulturfabrik, wo bei einer Wahlparty Kandidaten und Gäste aktuell über die Prozentzahlen informiert werden. Das Ergebnis im Landkreis Roth steht zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht fest, aber mit einer absoluten Mehrheit der CSU auf Landesebene kann nicht mehr viel schief gehen. „Ich habe schon so manchen auf der Ziellinie noch stolpern sehen“, gibt sich Bauer trotzdem bedeckt. Weniger Zweifel hat da Heinz Bieberle von der Rother CSU, der schon mal heimlich drei dicke Blumensträuße in den Nebenraum bringt.

Glücklich sei er, sogar euphorisch, sagt Bauer am späten Abend, als ihm das Ticket nach München sicher ist. Er fühle sich wie nach einem Examen, für das er lange gelernt habe. „Gewinnen ist das Ziel“, da spiele die Prozentzahl gar nicht mehr die große Rolle. Dabei hat Bauer mit insgesamt 42,1 Prozent sogar mehr Stimmen geholt als zuletzt sein Vorgänger Manfred Weiß, der sich vor fünf Jahren mit knapp 39 Prozent zufriedengeben musste. Bauer hat in allen Gemeinden die meisten Erststimmen erreicht, außer in Greding, der Heimat des Direktkandidaten Hermann Kratzer.

In seinem Heimatort Kammerstein kommt Bauer auf 45 Prozent der Erststimmen. Er ist zufrieden damit, das sei genau das, was er erwartet habe. Schließlich sei sein Heimatort eine Hochburg der Freien Wähler. Sein Patenonkel Walter Schnell ist dort sogar Bürgermeister. Schnell, nach eigenen Worten ein „überzeugter Freier Wähler“ sagt, er freue sich für sein Patenkind: „Ich wünsche ihm von Herzen, dass er seine Wurzeln nicht vergisst und in der Schicki-Micki-Stadt München zurechtkommt.“

Bauers Vorgänger Manfred Weiß kann den Wahlabend gelassen genießen. Schließlich hat er eine Reihe von Jahrzehnten das Mandat ausgefüllt. „Nach 35 Jahren ist aber einfach Schluss.“ Weiß freut sich vor allem darüber, dass die CSU die absolute Mehrheit erreicht hat, „das zeigt, dass wir die letzten fünf Jahre eine gute Politik gemacht haben.“ Und mit Volker Bauer gewinne nun sein Wunschkandidat, das sei doch der ideale Übergang.

Doch Bauer müsse „in große Fußstapfen treten“, gibt Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer zu bedenken. „Aber er hat die Chance, dass er hineinwachsen kann.“

Volker Bauer selbst betont, er wolle in München erst einmal „ankommen, sich sozialisieren, sehen, wie der Hase läuft.“ Dabei werde er sich den einen oder anderen Tipp von Manfred Weiß holen, um „so wenig Lehrgeld wie möglich zu zahlen“.