Hilpoltstein
Voller Keller beim Bassprofi

Markus Schlesag unterhält bei seinem Auftritt in Hilpoltstein mit Rock und Jazz

26.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:44 Uhr

Bass pur: Markus Schlesag unterhält im Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller nicht nur als Musiker blendend. - Foto: Schmidt

Hilpoltstein (ktk) Für ein musikalisches Highlight zum Jahresanfang sorgte im voll besetzten Kreuzwirtskeller der aus Zell stammende Kontrabassist Markus Schlesag. Zum ersten Mal trat der Wahl-Niederbayer mit seinem Soloprogramm "Bass pur" im Keller auf.

Er überzeugte dabei nicht nur mit der virtuosen Behandlung von Kontrabass und E-Bass. Überraschend für viele, wohl auch für ihn selbst, brillierte der Musiker mit unterhaltsamen Anekdoten aus dem Leben eines Bassmusikers. Schlesag, der am Bass meist im Hintergrund agiert und von dort für Groove und Klangvolumen sorgt, aber nie als Entertainer in Erscheinung trat, überzeugte unterhaltend. Er stützte sich dabei auf Texte von Patrick Süskind und Lars Niedereichholz, mit denen er auf die Leiden mit dem Kontrabass aufmerksam machte.

Der Profimusiker, der im Keller einen Teil seiner musikalischen Sozialisation erfuhr, trat hier schon in verschiedensten Formationen auf. Von den fränkischen Folkrockern Gwerch bis zu Jazzer Tony Bulluck reichte hier die Bandbreite. In seinem Soloprogramm deckte er ein ebenso breites Spektrum ab, mit dem er den Keller in Beschlag nahm. Auch ohne Bogen zeigte er, dass der von ihm gespielte Bass locker als Soloinstrument glänzen kann. Von virtuosen eigenen Kompositionen für den Kontrabass über Jazzstandards wie "Fly me to the moon", den er mit seiner einfühlsamen Stimme und dem deutschen Text vom kürzlich verstorbenen Roger Cicero krönte, bis hin zu Eric Claptons "Tears in heaven" gelang es ihm im Wechsel seiner beiden Instrumente, einen Spannungsbogen aufzubauen.

Bei den Einblicken ins Leben eines Bassisten freuten sich die vielen Musikfreunde schon darauf, wenn er die ausgestrahlte Lockerheit nutzt, um in Zukunft noch mehr Geschichten aus seinem vielfältigen Musikerleben einzubringen. In einer konzentrierten Stimmung und nach den geforderten Zugaben entließ er seine alten und neugewonnen Fans mit einem, dank seiner gefühlvollen Stimme nie kitschig werdenden, "Ade zur guten Nacht" nach draußen in die Eiseskälte.