Hilpoltstein
Trotz einiger Erfolge geht der Kampf weiter

VdK setzt sich vor Landtagswahl für die Schwachen ein Ortsvorstand wiedergewählt

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Hilpoltstein (bus) Mit ihrer Führung haben sich die Mitglieder des VdK-Ortsverbandes Hilpoltstein äußerst zufrieden gezeigt. Bei den Vorstandswahlen in der Jahresversammlung wurden alle Mitglieder des Gremiums wiedergewählt. Vorsitzender bleibt damit Karlheinz Quiring, der von Donath Regnet als Stellvertreter unterstützt wird. Kassier ist Karl-Heinz Ludewig, Schriftführerin Ingrid Ludewig und die Mitgliederbetreuerin heißt auch in den nächsten vier Jahren Elisabeth Frank. Zu Beisitzern wurden Josef Frank, Hildegard Hemmeter, Edmund Knab, Horst-Peter sowie Luise Vangermain bestimmt.

Quiring betonte, die Aufgabe, der er sich erneut stelle, bereite ihm viel Spaß. In seinem Rückblick streifte er den Vortrag der Hilpoltsteiner Notarin, bei dem die Besucher so zahlreich gekommen sind, dass einige sogar stehen mussten. Die Schaffung eines Behindertenparkplatzes in der Marktstraße sei ein weiterer Erfolg des Ortsverbandes. Derzeit zähle dieser 681 Mitglieder.

Heinz Bieberle, der Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Roth-Schwabach, sagte in seinem Grußwort, der Sozialverband VdK sei die größte soziale Bürgerbewegung in Bayern und Deutschland. Zum Jahresende 2017 seien im VdK Bayern 677 747 Mitglieder organisiert, im Kreisverband Roth-Schwabach 9627. Bereits seit 70 Jahren sei der VdK erster Ansprechpartner bei sozialen Problemen. Er engagiere sich für Menschen mit Behinderung, für chronisch Kranke, Erwerbsgeminderte, Pflegebedürftige und Pflegende, für Armutsgefährdete, Grundsicherungsempfänger, Arbeitnehmer und Familien. Ohne den Druck des VdK gäbe es kein zweites Mütterrentenjahr, keine Rente ab 63, keinen Mindestlohn, keine höheren Erwerbsminderungsrenten und keine Rentengarantie, zeigte sich Bieberle überzeugt.

Doch der Verband wolle sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern werde weiterkämpfen. So werde gegen die Vereinbarung der GroKo zur Mütterrente protestiert - in der es zwar ein drittes Rentenjahr für ältere Mütter geben soll, jedoch nur für die, die mehr als zwei Kinder geboren haben. Dies sei völlig grotesk und lasse die Erziehungsleistung aller Mütter außer Acht, so der Kreisvorsitzende.

Bieberle fuhr fort, dass die Pflege derzeit zwar in aller Mund sei, doch die zugesagten 8000 neuen Pflegestellen könnten mangels Personal nicht geschaffen werden - und wären überdies bei rund 13 000 Pflegeeinrichtungen ohnehin lediglich der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Das Pflegepersonal müsse wesentlich besser - nach Tarif - bezahlt werden.

Der Kreisvorsitzende dankte dem Ortsverband für dessen Aktivitäten und versprach, dass der VdK auch in Zukunft alles geben werde, um bestehende Ungerechtigkeiten zu beenden und mehr soziale Gerechtigkeit zu verwirklichen. Für die bayerische Landtagswahl sei - erstmals - eine Kampagne in allen Regierungsbezirken geplant.

Auch Landrat Herbert Eckstein griff bestehende Probleme im Land auf: Angesichts der zahlreichen Berichte über die Tafeln in Deutschland betonte er, dass es eigentlich nicht sein dürfe, dass Menschen in Deutschland auf diese Einrichtungen angewiesen seien. Die Rente oder ein anderes Einkommen müsse in einem so reichen Land wie Deutschland zum Leben reichen. Davon abgesehen dürfe es ohnehin nicht sein, dass wertvolle Lebensmittel vernichtet werden.

Leider sei das Thema "Pflege" erst durch den Auftritt eines Auszubildenden bei einer Wahlkampfveranstaltung ins Gespräch gekommen, bedauerte Eckstein. Man könnte fast meinen, dass die Bundeskanzlerin vorher noch nie etwas von den Problemen dort gehört habe. Da ein solcher Beruf durch die unregelmäßigen Arbeitszeiten und die schlechte Entlohnung nicht attraktiv sei, gebe es auch nahezu keine Bewerber, fuhr Eckstein fort. Zum Thema Barrierefreiheit betonte der Landrat, dass dies bei allen öffentlichen Baumaßnahmen ein Muss sei. Er hoffe, dass die neue Bundesregierung viele der Versprechen umsetze.

Dem Hilpoltsteiner Ortsverband bescheinigte Eckstein, sehr aktiv zu sein. In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen habe er viel erreicht. Eckstein dankte dem Orts- und Kreisverband für seine Aktivitäten und betonte, dass der Landkreis Roth bei Einrichtungen, die Behinderten zu Gute kommen, in Bayern führend sei.