Hilpoltstein
Vom Wolfgangsee bis nach Hawaii

Das Hilpoltsteiner Paar Julia Ramsauer und Matthias Seitz startete 2016 im Crosstriathlon durch

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere im Crosstriathlon: Matthias Seitz und Julia Ramsauer aus Hilpoltstein finishen bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii. - Foto: La Carrera TriTeam Rothsee

Hilpoltstein (HK) Erst 2015 bestritten Julia Ramsauer und Matthias Seitz gemeinsam ihren ersten Crosstriathlon. Nur ein Jahr später finishte das Paar auf Hawaii. Nun sind die beiden für ihre herausragenden Leistungen in dieser Disziplin für die heutige Wahl zum Sportler des Jahres im Landkreis Roth nominiert.

Seine Freundin Julia habe ihn vor knapp zwei Jahren auf die Idee gebracht, diese Form des Triathlons auszuprobieren. So ging das Duo 2015 am Wolfgangsee in Österreich erstmals an den Start. Und beiden gefiel es so gut, dass sie dabei blieben. "Die Szene ist eine ganz andere als beim klassischen Triathlon. Da nehmen es die Athleten teilweise zu ernst, das ist im Crosstriathlon nicht so", sagt Seitz. Zudem gefällt dem Hilpoltsteiner Paar die Abwechslung. "Es macht mehr Spaß, durch landschaftlich abwechslungsreiches Gelände zu laufen, als stupide zehn Kilometer der Straße entlang", sagt Seitz. Im Sommer gingen Julia und er wieder bei einem Crosstriathlon an den Start. Allerdings nicht am schönen Wolfgangsee, sondern bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii. Ramsauer landete dort auf Rang sechs, Seitz wurde Zehnter - für beide war es ein traumhafter Abschluss eines fantastischen Jahres.

Denn bereits zuvor feierte Seitz tolle Erfolge: Bei der Europameisterschaft im Crosstriathlon holte er Bronze, bei der deutschen Meisterschaft im Juli im Vogtland sogar Gold. Zudem war er Landkreisschnellster beim Rothsee Triathlon. "Der Gewinn der Sportler des Jahres Wahl wäre jetzt natürlich die absolute Krönung", sagt Seitz. Doch überhaupt dabei zu sein macht den 33-Jährigen Elektromeister stolz - erstmals ist er als einer von fünf Kandidaten aufgestellt. Eine große Ehre sei das für ihn, "vor allem wenn man sieht, wer in den vergangenen Jahren alles nominiert war." Seitz ist in seiner Sportart ein Spätzünder. Bis 25 war er dem Fußball verbunden, spielte in der ersten Mannschaft der Sportfreunde Hofstetten, ehe er nach einer schwerwiegenden Verletzung seine Karriere beendete. Seitz entschied sich stattdessen für den Triathlon. Noch 2009 bestritt er seinen ersten Challenge. "Beim Triathlon ist man für den Erfolg selbst verantwortlich, beim Fußball ist man abhängig von Mitspielern oder dem Schiedsrichter." Der Sport machte ihm so viel Spaß, dass er sogar Mitbegründer des La Carrera TriTeams Rothsee, eines der besten und bekanntesten Triathlonteams im Landkreis Roth, wurde.

Zu diesem Team gehört seit vielen Jahren auch seine Freundin Julia Ramsauer. Sie mag Triathlon, weil man den Sport überall und jederzeit ausüben könne und dabei völlig unabhängig sei. Auch für Ramsauer war das vergangene Jahr das erfolgreichste ihrer bisherigen Laufbahn, weshalb die Nominierung bei der Sportlerwahl folgerichtig ist.

Neben dem sechsten Platz bei der WM auf Hawaii wurde die 28-Jährige Europameisterin im Cross-Triathlon, mittelfränkische Meisterin im Triathlon Kurzdistanz und mittelfränkische Meisterin im Duathlon. Insbesondere der Europameistertitel sticht heraus. Bei dem Offroad-Triathlon galt es je zwei Runden à 750 Meter zu Schwimmen, 36 Kilometer anspruchsvolle Radstrecke durch das Zittauer Gebirge zu überstehen und am Ende noch einen Neun-Kilometer-Lauf zu absolvieren. Mit einer überragenden Leistung gelang es Ramsauer, sich gegen alle Athletinnen aus über 20 Nationen durchzusetzen. Von ihrem Sieg sei sie selbst überrascht gewesen. "Ich hatte dafür nicht sehr viel zusätzlich trainiert. Es sollte einfach nur eine Belohnung für die Saison sein." Getragen worden sei sie auch von der Atmosphäre des Wettkampfs. "Crosstriathlon ist immer wie ein Klassentreffen: Man kennt sich untereinander." Die Belohnung war nicht nur der Titel, sondern auch das Ticket zur WM nach Hawaii. Da sich auch ihr Partner dafür qualifiziert hatte, entschieden sich die beiden, daran teilzunehmen. "Den Wettkampf haben wir gar nicht so ernst genommen", sagt Seitz, der die Zeit mit seiner Freundin dort als "absolutes Erlebnis" bezeichnet.

"Alleine schon die Vegetation und was man alles sieht. Und unser Hotel war mitten im Regenwald." Sportlich schnitt Julia Ramsauer besser ab als ihr Partner, und dass, obwohl sie während des Schwimmens mit einem anderen Teilnehmer zusammenstieß und eine Prellung am Oberschenkel erlitt. Nach dem Zieleinlauf sei sie einfach nur erleichtert gewesen. Schon alleine die Qualifikation für den Wettkampf sei für sie eine Ehre gewesen, dann auch noch als eine der ersten Athletinnen ins Ziel zu kommen, sei fantastisch gewesen.