Hilpoltstein
Lichtblicke in der Residenz

Der Kunst-Treff Hip zeigt sein Schaffen in einer umfassenden Ausstellung

27.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr
Mit einer humorvollen Rede eröffnet Ute Emmerling (Mitte) die Ausstellung des Kunsttreffs in der Hilpoltsteiner Residenz. −Foto: Klier

Hilpoltstein (HK) Die Künstlerinnen und Künstler des Kunst-Treffs Hip haben sich über die vielen Gäste gefreut, die zur Eröffnung ihrer Jahresausstellung in die Hilpoltsteiner Residenz gekommen waren. Das Thema "Licht" stand bei den Kunstwerken im Mittelpunkt.

Bei der Eröffnung war allein schon der musikalische Beitrag der Bläsergruppe der Musikschule ein Kunstgenuss. Bürgermeister Markus Mahl stellte anschließend die Bedeutung des Lichts für das Leben heraus. "Ohne Licht kein Leben" lautete seine Schlussfolgerung. Er dankte dem Team um Kulturamtsleiterin Kathrin Blomeier für die tatkräftige Hilfe beim Ausstellungsaufbau. Er empfahl, sich beim Betrachten der Bilder Zeit zu nehmen.

Ute Emmerling, die den Verein seit 14 Jahren erfolgreich leitet, und Liane Leupold-Schneider stellten die Aussteller vor. Karl-Heinz Brunner hat Bilder in Aquarell und Öl gefertigt, die den Rothsee, Kanal, Tiere und Bäume darstellen. Sonja Köhler lässt den Lichtfluss in Öltechnik aufflammen, während Barbara Kupfer ein Lichtermeer und einen Reigen in roten Acrylfarben erglühen lässt. Vor allem aquarellierte Kinderportraits und Stadtansichten, aber auch kleine Lampen sind die Spezialität von Wolfgang Modler. Justine Netter hat mit Mischtechniken experimentiert. Die dreiteiligen "Lichtblicke" im Treppenhaus kommen bei Tageslicht erst recht zur Geltung. Beate Pätzold hat ein Aquarium vor dem Wegwerfen bewahrt, es bunt bemalt und mit Lämpchen illuminiert. In den Aquarellen von Eleonore Politt leuchten Kerzen, brennt ein Buschfeuer und erstrahlt eine Galaxie. Mit religiösen Themen hat sich Sylvia Reinel-Engels bei ihren Acrylbildern auseinandergesetzt. "Und es ward Licht" und "Das Kreuz ist das Licht" heißen denn auch die Titel. Die zarten Aquarelle von Hermine Stadler zeigen unter anderem einen Weihnachtsstern. In Öl- und Aquarelltechnik ist Christa Tempcke im Weltall unterwegs. Ihre handgefertigten Teddys erfreuen sicher auch Kinderherzen.

Luftige Aquarellbilder stellt Heike Werner aus. Nicht zu vergessen Ute Emmerling und Liane Leupold-Schneider. Die Himmels- und Herbstbilder in Öltechnik stammen von Ute Emmerling. Liane Leupold-Schneider hat es die 3-D-Technik angetan. In kleinformatigen, filigranen Darstellungen geistern Irrlichter umher, in "Sonnenklar" wird die Sonne geputzt und in "Hovering Circles" scheinen in der Tat Kreise zu schweben. Wer bei den Bildern im zweiten Stock der Residenz hin und wieder den Themenbezug vermisst haben sollte, der sei auf das Stockwerk darunter verwiesen. Dort hat alles mit "Licht" zu tun.

Anstelle einer salbungsvollen, hochwissenschaftlichen und unverständlichen Rede verlas Ute Emmerling zehn originelle goldene Regeln für Berliner Galeriebesucher. Da ist von schwarzen Anzügen, aber auch von barfüßigen Vernissageprofis in Schlafanzugshose die Rede. Am schlechtesten ist demnach der Künstler angezogen. "Er will nicht reden, sondern verkaufen. Schließlich ist eine Vernissage auch nicht zum Lachen da. Der Profi schüttelt den Kopf, legt ihn schief und wippt mit den Knien. Dann gibt es Gespräche wie: 'Diesen elegischen Pinselstrich, gepaart mit der Wucht der Imagination, macht ihm niemand nach.' Galerien ohne Toiletten sind riskant, denn man kann der Laudatio nicht entfliehen. Am besten positioniert man sich am Buffet."

Diese Ausstellung in der Residenz ist bis Sonntag, 1. Januar, jeweils montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zusätzliche Öffnungszeiten sind am Weihnachtsmarktsamstag, 2. Dezember, von 15 bis 21 Uhr; Weihnachtsmarktsonntag, 3. Dezember, von 14 bis 18 Uhr und an den Adventssonntagen 10. und 17. Dezember, von 14 bis 17 Uhr; Heilige Drei Könige, 6. Januar, von 14 bis 17 Uhr sowie Sonntag, 7. Januar, von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.