Hilpoltstein
Freie Wähler beklagen Stillstand in Hilpoltstein

Ortsvorsitzender Harald Knauer kritisiert Arbeit des Bürgermeisters in puncto Gewerbe, Wohnungsbau und Verkehr

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Ein Dutzend langjähriger Mitglieder geehrt haben die Freien Wähler Hilpoltstein. Die silberne Ehrennadel und eine Urkunde für mindestens 15-jährige Mitarbeit überreichte der stellvertretende Landrat Walter Schnell (2.v.l.) an Robert Bergmann, Waltraud Tschannerl, Rupert Rupp, Renate Schwing, Manfred Stadler, Klaus Meister, Jürgen Blechschmidt, Harald Knauer, Michael Harrer und Michael Greiner (v. l.). Nicht im Bild sind die Geehrten Franz Ilg und Georg Marchl. - Foto: Freie Wähler

Hilpoltstein (HK) Unter die Überschrift: "Stillstand in Hilpoltstein - oder: Schilda - Ortsteil Hilpoltstein" hat der Vorsitzende der Freien Wähler (FW) Hilpoltstein, Harald Knauer, seine Rede bei der Jahresversammlung am Freitag gestellt.

Seine Kritik an der Arbeit von Bürgermeister Markus Mahl (SPD) machte Knauer an den Themen Gewerbe, Wohnungsbau und Verkehr deutlich.

Nach seiner Meinung habe der Bürgermeister in der Vergangenheit versagt, was den Kauf zusätzlicher Gewerbeflächen betrifft. Wenn derzeit ein attraktiver Betrieb in Hilpoltstein nach einer größeren Fläche anfragen würde, so müsste die Stadt passen. "Wenn es mit der guten Konjunkturlage in Deutschland in einigen Jahren wieder begab geht, dann werden wir in Hilpoltstein finanzielle Probleme bekommen", warnte Knauer. Der Ortsvorsitzende der FW erneuerte in seiner Rede auch die Forderung der FW-Fraktion nach einem fest angestellten Wirtschaftsreferenten der Stadt.

Beim Wohnungsbau sieht Knauer ein ähnliches Bild: Auch für die zweite Erweiterung der Dorotheenhöhe habe man mehr Nachfragen als verfügbare Bauplätze. Hilpoltstein müsse in der Kernstadt und auch in den Ortsteilen genügend Bauplätze anbieten können, forderte Knauer, denn nur so könnten Kindergärten und Schulen zukunftsträchtig betrieben werden und erhalten bleiben. Außerdem hielten die jungen Familien den Einkommenssteueranteil der Stadt verlässlich hoch.

Beim Thema Verkehr konstatierte Knauer den totalen Stillstand seit dem Bürgerentscheid vor zwei Jahren zu den Umgehungsstraßen für Hilpoltstein. Als "Schildbürgerstreich" wertete Knauer die von CSU und SPD gegen die Stimmen der FW beschlossenen Abbiegespuren zur Anbindung des Gewerbegebietes am Kränzleinsberg: Werde der von den FW favorisierte Kreisverkehr an dieser Stelle noch nötig, zahlten alle Bürger doppelt.

Für die nächste Kommunalwahl im Jahr 2020 sagt Knauer deshalb ein weiteres Wachsen der Hilpoltsteiner FW-Fraktion voraus. Nach den Worten des FW-Ortsvorsitzenden seien die Bürger schwer enttäuscht von CSU und SPD. Die Freien Wähler hätten hingegen laut Knauer in der Sache immer gute Argumente und Lösungen im Stadtrat vorgetragen, die sie aber durch das "kategorische Nein der großen Koalition" oft nicht durchsetzen konnten.

Im zweiten Teil seiner Rede blickte Knauer auf die Aktivitäten des Ortsvereins im vergangenen Jahr zurück. Höhepunkt war heuer die politische Bildungsfahrt nach Straßburg mit dem Besuch des Europaparlaments und dem Besuch des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Die politische Bildungsfahrt 2018 führt die FW nach Ostern nach Wien mit Besuch der UNO und des österreichischen Parlaments.

Die nächsten Termine der Hilpoltsteiner FW-Mitglieder sind das Jahresabschlussessen am Freitag, 24. November, und die Beteiligung am Hilpoltsteiner Weihnachtsmarkt.