Hilpoltstein
Der Ruhepol des Burgfestes

Stelldichein mit Pfalzgräfin bei den Kleintierzüchtern Geschenke, Preis und viel Lob

06.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr

Pokale, Urkunden und die Pfalzgräfin dürfen bei der Schau der Kleintierzüchter im Stadtstadl nicht fehlen. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Auch bei der 90. Auflage des Burgfestes hat die Schau des Hilpoltsteiner Kleintierzuchtvereins nicht fehlen dürfen. Und wie immer ging es im Stadtstadl ordentlich beengt zu, als Vorsitzender Dieter Hofer die Gäste bei der Ausstellungseröffnung mit Pfalzgräfin Gudrun Reichard begrüßte.

Er danke allen Vereinsmitgliedern, die so zahlreich zum Gelingen der Kleintierschau beigetragen hätten, sei es beim Aufbau, bei der Versorgung der Tiere im ersten Stock oder bei der Bewirtung, sagte Hofer. "Dies ist ein schönes Zeichen unseres kameradschaftlichen Umgangs miteinander." Lobend erwähnte er Gerätewart Alfons Brandl, der im Lauf der Woche ganz alleine die aufwendige Dekoration des Ausstellungsraums übernahm.

In der Tat war der erste Stock, wo sich all die Hasen, Tauben und Enten befanden, noch nie so schön hergerichtet: Jede Ecke war mit Grünzeug, Dekohühnern, Steinen und anderen passenden Dingen geschmückt, dass man sich fast schon vorkam wie in einem botanischen Garten. Hofers Lobeshymnen wurden kurz durch plötzlich auf der Straße wirbelnder Burgfesttrommler unterbrochen, aber ein "strenger Blick" von Burgfestbürgermeister Josef Lerzer ließ die Trommeln schnell wieder verstummen.

So war auch Landrat Herbert Eckstein gut zu verstehen. Dieser bezeichnete das vergangene Jahr als das "härteste und brutalste" für die Kleintierzüchter - Stichwort "Vogelgrippe". Diese war daran schuld, dass die geplante Kreisschau des Kreises Schwabach der Rassegeflügelzüchter, die die Hilpoltsteiner Züchter im Herbst ausrichten wollten, abgesagt wurde. "Die Opfer waren wieder einmal die Kleinen", beklagte Eckstein, "denn bei den Kleinen wird kontrolliert und bei den Großen lässt man vieles durchgehen." Das würde man auch an dem derzeitigen Skandal um die verseuchten Eier aus Holland sehen, die natürlich aus einem Großbetrieb stammen würden. Umso mehr wünschte er den Hilpoltsteiner Züchtern eine erfolgreiche Schau.

Laut Burgfestbürgermeister Lerzer - den Hofer als "den derzeit wichtigsten Mann in Hilpoltstein" vorstellte - ist nicht seine Wenigkeit, sondern vielmehr die finanzielle Unterstützung seitens der Stadt für das Burgfest das Wichtigste, "damit wir alle Jahre unser beliebtes Heimatfest feiern können." Die Kleintierschau sei dabei sowohl fester Programmpunkt als auch echter Ruhepol. "Ich für meinen Teil fühle mich hier jedenfalls wohler als im Bierzelt, aber vielleicht macht das ja auch das Alter", sagte Lerzer augenzwinkernd.

Aufs Geld kam auch der "normale" Bürgermeister Markus Mahl zu sprechen. Ihm zufolge würde das ganze Geld nichts nützen, wenn nicht sowohl Bevölkerung als auch Gäste als Gemeinschaft begeistert beim Burgfest mitmachen würden.

Anschließend gab es wie jedes Jahr Geschenke von der Vorsitzenden des Burgfestausschusses, Barbara Billmaier. Neben einem "leidenschaftlichen" Gedicht überreichte sie Hofer auch noch ein kleines Teelicht. Aber das alleine wäre laut Billmaier "a weng lumpert", darum gab es auch noch sechs Laternen dazu, die mit Sicherheit einen schönen Platz im Stadtstadl finden.

Ehe anschließend Pfalzgräfin Gudrun Reichard, in deren Garten ebenfalls ein Hase wohnt, "der immer rumspringt und Löcher gräbt", mit dem obligatorischen Tauben das diesjährige Burgfestschau für eröffnet erklärte, gab Hofer noch die aktuellen Preisträger bekannt. Diese freuten sich nicht nur über Urkunden und Futtermittel für ihre Tiere, sondern erstmals auch über einen Wanderpokal.

Dieser ging an Kaninchenzuchtwart Dieter Geim für dessen lohfarbig-schwarzen Farbenzwerge. Platz zwei holten sich der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Patrick Fuchs und seine Blauen Wiener, außerdem wurde Fuchs der Jugendpreis zugesprochen. Dritter wurde Heinz Gerstner, der erfolgreich havannafarbenen Meißner Widder in den Wettbewerb schickte.

Anschließend begaben sich alle Ehrengäste auf einen Rundgang durch die Ausstellung, in der es als besonderes Highlight auch einen Brutkasten gab, vor dem sich die begeisterte Kinder drängten, um das Ausschlüpfen der nächsten Generation von Preisträgern zu beobachten.