Hilpoltstein
Alkoholleichen und Randalierer beschäftigen die Polizei

25 Burgfesteinsätze für die Hilpoltsteiner Beamten Weniger Vorfälle als in den Vorjahren Sexuelle Belästigung mit zwei Promille

08.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr

Hilpoltstein (mmr) Schlägereien, Alkoholleichen, randalierende Betrunkene und zwei harmlose Autounfälle: So lautet die Bilanz der Hilpoltsteiner Polizei nach dem Burgfest. Dennoch spricht der stellvertretende Inspektionsleiter Siegfried Frauenschläger von "einem gelungenen Burgfest mit deutlich weniger Alkoholexzessen als noch vor einigen Jahren".

Gleichwohl hatten die Polizisten am Burgfestwochenende bei insgesamt 25 Einsätzen jede Menge zu tun. Besonders intensiv war der Burgfestmontag, der mit dem legendären, alkoholgeschwängerten Frühschoppen startet. Am Montagnachmittag war im Parkweg ein 23-jähriger Gredinger laut Polizei "angeblich grundlos" von einem Unbekannten mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Der Schläger flüchtete in den Biergarten einer Gaststätte in der Marktstraße, in der lautstark gefeiert wurde. Polizeibeamte versuchten, den Flüchtigen dort ausfindig zu machen - allerdings vergeblich. Der Mann war etwa 30 Jahre alt und trug eine schwarze Motorradlederjacke mit der gelben Aufschrift "Road Eagles". Hinweise zu diesem Fall nimmt die Hilpoltsteiner Polizei noch entgegen.

Quasi zum Ausklang des Burgfests kam es in der Nacht zum Dienstag in einer anderen Gaststätte in der Innenstadt zu einem Streit, der schließlich eskalierte. Am Ende trug ein 21-Jähriger eine Platzwunde am Auge davon. Die Polizei ermittelt noch die Hintergründe.

Zu einer sexuellen Belästigung kam es am Samstagabend. Ein 29-Jähriger ging gegen 23 Uhr auf dem Festgelände auf eine Jugendliche zu, umarmte sie und griff ihr an die Brust. Zur Tatzeit hatte der Täter zwei Promille Alkohol im Blut und muss nun mit einem Strafverfahren rechnen.

Alkohol spielte auch die tragende Rolle bei einer Reihe von weiteren Vorkommnissen. "Acht Mal mussten alkoholbedingt hilflose Personen betreut oder dem Rettungsdienst übergeben werden", wie Frauenschläger gestern berichtete. Darunter war ein 17-Jähriger, der auf der After-Show-Party im Gewerbegebiet nicht mehr ansprechbar war.

Volltrunken war auch ein 15-jähriger Hilpoltsteiner, den die Polizei gleich zwei Mal in diesem Zustand im Festzelt aufgriff. Am Samstag hatte er gegen 23 Uhr 1,6 Promille Alkohol im Blut und musste sich von seinen Eltern abholen lassen. Das Spiel wiederholte sich genau zwei Tage später, als er wieder völlig betrunken von der Security aufgegriffen wurde, die dann die Polizei verständigte. "In solch einem Fall melden wir das dem Jugendamt und der Führerscheinstelle", erklärte der Hilpoltsteiner Polizeichef Siegfried Walbert.

Nicht gerade erfreut war in der Nacht zum Sonntag ein Hilpoltsteiner, der in der Flurstraße wohnt. Er wurde gegen 1.30 Uhr unsanft aus dem Schlaf gerissen, als ein Betrunkener bei ihm Sturm läutete. Es stellte sich heraus, dass der 25-Jährige in seinem Zustand die richtige Haustüre nicht gefunden hatte. Die herbeigerufene Polizei begleitete den Mann nach Hause, er wohnte nur wenige hundert Meter entfernt.

In schlechter Erinnerung wird das Burgfest wohl einer Security-Mitarbeiterin bleiben. Sie trat am Samstagabend bei der After-Show-Party in eine Glasscherbe, die sich durch den Schuh in ihre Fußsohle bohrte. Die junge Frau wurde vom Rettungsdienst zur Behandlung in die Kreisklinik gebracht.

Dass sich die Einsätze nach Einschätzung der Polizei in Grenzen gehalten haben, führt Frauenschläger auch auf deren Präsenz auf dem Festgelände zurück: "Wir waren ständig mit einer Doppelstreife unterwegs."